Palo-Alto-Gruppe

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Die Palo-Alto-Gruppe ist eine Forschungsgruppe aus Psychiatern, Psychologen und Sozialarbeitern am Mental Research Institute (MRI) in Palo Alto, Kalifornien. Inspiriert von Gregory Bateson, forschten sie ursprünglich zum Thema Schizophrenie, später zu den Themen Kommunikation, Psychotherapie und Familientherapie.

Mitarbeiter

Das Institut wurde 1959 von Don D. Jackson gegründet, die „Palo-Alto-Gruppe“ entstand gleich zu Beginn.

Mitarbeiter von/bis Schwerpunkte
Don D. Jackson 1959–1968 Schizophrenieforschung
Gregory Bateson
John Bell[1]
Richard Fisch
Jay Haley 1959–1967
Jules Riskin
Virginia Satir 1959–1966 Ausbildungsprojekte Familientherapie
Paul Watzlawick 1960–2007
John Weakland 1959–1995 Kurztherapien
William F. Fry Paradoxien und Humor

Forschungsthemen und -ergebnisse

Die in Palo Alto entwickelten Theorien über menschliche Kommunikation, Familien und Familientherapie, Systemtheorie und deren Umsetzung in therapeutische Methoden sind für die Psychologie und alle davon betroffenen Lebensbereiche ähnlich bedeutsam wie die Psychoanalyse. Stichworte sind Metakommunikation, Doppelbindung, systemische Familientherapie, Kybernetik, Systemtheorie, „problemlösender Ansatz“ (Focused Problem Resolution), Strukturelle Familientherapie, Strategische Familientherapie, Interpunktion, Konstruktivismus etc.

Die Palo-Alto-Gruppe wandte sich von der Betrachtung isolierter Individuen ab und beschäftigte sich mit der Entwicklung von Individuen durch ihre Interaktion mit ihrer Umwelt, was zu der Zeit, als man dort an diesen Ideen arbeitete, absolut revolutionär war. In dem Buch Interaktion findet man eine Zusammenstellung von Aufsätzen und Buchauszügen, die von Mitgliedern der Gruppe veröffentlicht wurden. Am bekanntesten sind jedoch die später erschienenen Bücher Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien sowie Lösungen. Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels, in denen Mitglieder der Gruppe ihre Ideen zur Kommunikation und Problemlösung darstellten. Die Gruppe praktizierte die sogenannte problemorientierte Kurztherapie, deren Grundlage es war, sich Gedanken zu machen, wie Probleme aufgrund der bisher versuchten Lösungen einerseits sowie der Beziehungen zu sich selbst, anderen Menschen und der Welt andererseits aufrechterhalten wurden.

Ihr prominentestes Mitglied war Paul Watzlawick, der den meisten Menschen durch seine Anleitung zum Unglücklichsein bekannt wurde.

Stark von der Gruppe beeinflusst wurden die „Paradoxen Interventionen“, die von der Mailänder Gruppe um Mara Selvini Palazzoli angewendet wurden, und die „Strategische Kurztherapie“ von Giorgio Nardone. Mit Palazzoli und Nardone pflegte Watzlawick lange engen Kontakt und Austausch.

Literatur

  • Walker, Wolfgang: Abenteuer Kommunikation – Bateson, Perls, Satir, Erickson und die Anfänge des Neurolinguistischen Programmierens (NLP). Klett-Cotta, Stuttgart 1996, ISBN 3-608-91976-7.

Einzelnachweise

  1. Jürg Willi: Familientherapie. In: Handwörterbuch der Psychologie, hrsg. Roland Asanger und Gerd Wenninger, Psychologie Verlags Union, Weinheim 1992, vierte Auflage, Seite 174

Weblinks