Panama-Nachtaffe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Panama-Nachtaffe

Panama-Nachtaffe (Aotus zonalis)

Systematik
Unterordnung: Trockennasenprimaten (Haplorrhini)
Teilordnung: Affen (Anthropoidea)
ohne Rang: Neuweltaffen (Platyrrhini)
Familie: Aotidae
Gattung: Nachtaffen (Aotus)
Art: Panama-Nachtaffe
Wissenschaftlicher Name
Aotus zonalis
Goldman, 1914

Der Panama-Nachtaffe (Aotus zonalis) ist eine Primatenart aus der Gruppe der Nachtaffen (Aotidae). Häufig gilt er als Unterart des Kolumbianischen Nachtaffen.

Das Verbreitungsgebiet des Panama-Nachtaffen

Merkmale

Panama-Nachtaffen sind wie alle Nachtaffen relativ kleine Primaten mit großen Augen und einem langen Schwanz. Sie erreichen ein Gewicht von rund 0,9 Kilogramm, ein Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich der Größe ist, wenn überhaupt, nur sehr schwach ausgeprägt. Ihr Fell ist an der Oberseite graubraun gefärbt, der Bauch ist orange-braun, die Hände und Füße sind mit schwarzen Haaren versehen. Der Kopf ist rundlich, die großen Augen sind braun. Sie sind von weißen Feldern umgeben, entlang des Kopfes ziehen sich drei dunkle Streifen, jeweils einer außerhalb eines jeden Auges und einer über die Stirn bis zur Nase. Von anderen, nahe verwandten Arten unterscheiden sie sich in den schwarzen Pfoten und in der Chromosomenzahl.

Verbreitung und Lebensraum

Panama-Nachtaffen haben das nordwestlichste Verbreitungsgebiet aller Nachtaffen, es umfasst möglicherweise den äußersten Osten Costa Ricas, Panama und den Westen Kolumbiens westlich der Anden. Die genauen Ausmaße sind aber unklar, da der 2007 neu beschriebene Hernández-Camacho-Nachtaffe innerhalb des Verbreitungsgebietes des Panama-Nachtaffen gefunden wurde. Lebensraum dieser Art sind Wälder bis 1000 Meter Seehöhe, wobei sie auch in Sekundärwäldern und Plantagen vorkommen können.

Lebensweise und Gefährdung

Über die Lebensweise dieser Tiere ist wenig bekannt, vermutlich stimmt sie mit der der übrigen Nachtaffen überein. Demzufolge sind sie nachtaktive Baumbewohner, die tagsüber in Baumhöhlen oder im Pflanzendickicht schlafen. Sie bewegen sich springend oder auf allen vieren durch das Geäst. Nachtaffen leben in monogamen Familiengruppen von zwei bis fünf Tieren und bewohnen feste Reviere, die sie gegenüber Artgenossen verteidigen. Ihre Hauptnahrung besteht aus Früchten, daneben fressen sie auch Blätter und Insekten. Durch ihre nachtaktive Lebensweise vermeiden sie Konkurrenz zu tagaktiven, dominanteren Arten.

In Teilen ihres Verbreitungsgebietes leiden die Panama-Nachtaffen an Waldrodungen, insgesamt ist über den Gefährdungsgrad aber wenig bekannt. Die IUCN listet die Art unter „zuwenig Daten vorhanden“ (data deficient).

Literatur

  • Thomas R. Defler, Marta L. Bueno: Aotus Diversity and the Species Problem. In: Primate Conservation. 22, 2007, ISSN 0898-6207, S. 55–70, PDF (Memento vom 11. Februar 2012 im Internet Archive).
  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.

Weblinks