Pantanodon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pantanodon
Systematik
Ovalentaria
Überordnung: Ährenfischverwandte (Atherinomorphae)
Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes)
Unterordnung: Cyprinodontoidei
Familie: Pantanodontidae
Gattung: Pantanodon
Wissenschaftlicher Name der Familie
Pantanodontidae
Myers, 1955
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Pantanodon
Myers, 1955

Pantanodon ist eine Fischgattung aus der Ordnung der Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes). Die Gattung besteht aus zwei bisher beschriebenen Arten, von denen eine als ausgestorben gilt. Pantanodon stuhlmanni kommt in Süßgewässern und Brackwasser (Lagunen, Mangroven) an der ostafrikanischen Küste von der Mündung des Tana in Kenia bis zum Delta des Rufiji in Tansania vor, die ausgestorbene Art Pantanodon madagascariensis lebte in Süßgewässern im Nordosten Madagaskars.[1] Bei der IUCN wird eine dritte, bisher unbeschriebene Art gelistet, Pantanodon sp. nov. 'Manombo'. Sie ist nur von einigen konservierten Exemplaren bekannt, die im American Museum of Natural History und im Zoologischen Museum der University of Michigan aufbewahrt werden. Sie stammen aus einem mit Pandanus bestandenen Sumpf im Naturreservat Manombo im Südosten von Madagaskars.[2]

Merkmale

Pantanodon-Arten werden 3,5 bis 5 cm lang und ähneln äußerlich den südostasiatischen, nur entfernt verwandten Reiskärpflingen (Oryzias). Sie sind seitlich abgeflacht und im Vergleich zu anderen Zahnkärpflingen gedrungener und hochrückiger. Das Maul ist endständig, der Kopf zugespitzt. Rücken- und Afterflosse beginnen hinter der Körpermitte. Die Basis der Rückenflosse ist kürzer als die der Afterflosse. Die Schwanzflosse ist leicht abgerundet. Die Fische sind gelblichbraun gefärbt, wobei der Rücken dunkler und eher braun und der Bauch weißlich ist. Die Flossen der Weibchen sind transparent. Pantanodon-Arten besitzen keine Schlundzähne, weshalb man annimmt, das sie sich von Plankton ernähren.[3]

Systematik

Die Gattung Pantanodon wurde 1955 durch den amerikanischen Ichthyologen George Sprague Myers eingeführt. Typusart ist Pantanodon podoxys, heute ein Synonym von Pantanodon stuhlmanni. Für gewöhnlich wird Pantanodon in die Procatopodinae, eine Unterfamilie der Leuchtaugenfische innerhalb der Familie Poeciliidae, gestellt.[4] Eine phylogenetische Untersuchung ergab jedoch, dass die Gattung außerhalb der Poeciliidae eine basale Position in der Unterordnung Cyprinodontoidei einnimmt (siehe Kladogramm im Systematikabschnitt bei den Zahnkärpflingen).[5] Die Unterfamilie Pantanodontinae, die bereits 1955 durch Myers eingeführt wurde, wurde deshalb Anfang 2018 in den Familienrang erhoben.[6]

Einzelnachweise

  1. Pantanodon auf Fishbase.org (englisch)
  2. Pantanodon sp. nov. 'Manombo' in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2004. Eingestellt von: Loiselle, P. & participants of the CBSG/ANGAP CAMP "Faune de Madagascar" workshop, Mantasoa, Madagascar 2001, 2004. Abgerufen am 17. März 2017.
  3. Reinhold Bech: Eierlegende Zahnkarpfen Verlag: Leipzig - Radebeul: Neumann 1989, ISBN 3-740-20067-7, Seite 128–129.
  4. Pantanodon im Catalog of Fishes (englisch)
  5. Moritz Pohl, Finn C. Milvertz, Axel Meyer & Miguel Vences: Multigene phylogeny of cyprinodontiform fishes suggests continental radiations and a rogue taxon position of Pantanodon. Vertebrate Zoology 65(1): 37–44 ISSN 1864-5755
  6. Bragança, P.H.N., Amorim, P.F. & Costa, W.J.E.M. (2018): Pantanodontidae (Teleostei, Cyprinodontiformes), the sister group to all other cyprinodontoid killifishes as inferred by molecular data. Zoosystematics and Evolution, 94 (1): 137–145, doi: 10.3897/zse.94.22173.