Paolo Cognetti

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Cognetti (2012)

Paolo Cognetti (geboren 27. Januar 1978 in Mailand) ist ein italienischer Schriftsteller.

Leben

Paolo Cognetti studierte Mathematik, gab das Studium auf und machte eine Filmausbildung an der Civica Scuola di Cinema di Milano. Cognetti drehte mehrere Dokumentarfilme.

Cognetti schreibt Erzählungen und Romane. Er gewann 2003 mit der Erzählung Fare ordine den Premio Subway-Letteratura, 2009 den Premio Lo Straniero und kam mit dem Erzählband Sofia si veste sempre di nero 2013 auf die Shortlist des Premio Strega. Außerdem gewann er den Premio Fucini, den Premio Settembrini und war Finalist beim Premio Chiara. 2017 erhielt er für Le otto montagne (deutsch: Acht Berge) in Italien den Premio Strega und in Frankreich den Prix Médicis étranger (Les huit montagnes).

Rezeption „Acht Berge“

Das Portal femundo würdigte den Roman Acht Berge als eine bildstarke Naturbeschreibung und das emotionale Porträt einer Männerfreundschaft:

„Der Roman begleitet die beiden Jungen von der Kindheit bis zur Lebensmitte. Neben den großen, äußerlich einschneidenden Ereignissen – Heirat, Geburt, Tod – erzählt Cognetti von den unsichtbaren Wendepunkten im Leben, den Momenten in dem sich innere Türen verschließen und der Ausblick in neue Richtungen fürs Erste verstellt ist.“

femundo.de[1]

Die Süddeutsche Zeitung betrachtet den Roman vor dem Hintergrund einer italienischen Ausprägung von Heimatliteratur und schreibt:

„Cognettis Helden sind linke Dropouts, denen der Sezessionismus der politischen Rechten fremd ist, aber die gesellschaftliche Anpassung der Väter nehmen sie zurück. Ihr Fluchtpunkt sind die Berge.“

Maike Albath: Süddeutsche Zeitung[2]

Im Jahr 2022 wurde das Buch von Felix Van Groeningen und Charlotte Vandermeersch verfilmt.

Werke (Auswahl)

  • Senza mai arrivare in cima. Viaggio in Himalaya. Turin : Einaudi, 2018
    • Gehen, ohne je den Gipfel zu besteigen. Übersetzung Christiane Burkhardt. München : Penguin Verlag, 2019
  • Le otto montagne. Turin : Einaudi, 2016
    • Acht Berge : Roman. Übersetzung Christiane Burkhardt. München : Deutsche Verlags-Anstalt, 2017
  • Tutte le mie preghiere guardano verso Ovest. EDT 2014
  • A pesca nelle pozze più profonde. Meditazioni sull'arte di scrivere racconti. Rom : Minimum fax, 2014
  • mit Mara Cerri: Il nuotatore. Rom : Orecchio Acerbo, 2013
  • Il ragazzo selvatico. Quaderno di montagna. Mailand : Terre di Mezzo, 2013
    • Fontane Numero 1. Ein Sommer im Gebirge. Übersetzung Barbara Sauser. Zürich : Edition Blau im Rotpunktverlag, 2017
  • Sofia si veste sempre di nero. Rom : Minimum fax, 2012
    • Sofia trägt immer Schwarz. Aus dem Italienischen von Christiane Burkhardt. Penguin, 2018
  • New York è una finestra senza tende. Reiseführer. Bari : Laterza, 2010
  • Una cosa piccola che sta per esplodere. Rom : Minimum fax, 2007
  • Manuale per ragazze di successo. Rom : Minimum fax, 2004

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Von Nähe und Entfremdung. femundo.de, 26. Januar 2018, abgerufen am 6. Februar 2018.
  2. Auf der Hochebene. Süddeutsche Zeitung, 3. November 2017, abgerufen am 6. Februar 2018.