Parakusis
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Die Parakusis bezeichnet eine falsche akustische Wahrnehmung. Es gibt unterschiedliche Formen der Parakusis:
- Paracusis loci: eine Störung des räumlichen Hörens und die falsche Lokalisation der Schallquelle;
- Paracusis duplicata bzw. Diplakusis, Doppelthören: ein Ton wird mit dem einen Ohr normal, mit dem anderen, erkrankten Ohr höher oder tiefer gehört, z. B. beim Morbus Menière (Menière-Krankheit)
- Paracusis willisii: gesprochene Wörter werden bei gleichzeitigem Lärm durch Ausblendung der Nebengeräusche besser verstanden, z. B. bei Otosklerose;
- Paracusis tonalis
Geschichte
Die Parakusis wurde 1672 erstmals von Thomas Willis im 14. Kapitel seines Werkes De anima brutorum beschrieben. Nach ihm ist die Paracusis willisii benannt.[1] Erforscht wurde diese Parakusis im 20. Jahrhundert u. a. von Somerville Hastings und Gordon Scarff, die ein Tucker-Audiometer verwendeten.[2] Jüngere Forschungen wurden in Leiden durchgeführt.[3]
Literatur
- Gustav Alexander (Hrsg.): Die Krankheiten des Gehörorgans. Erster Teil: Anatomie, Entwicklungsgeschichte, Physiologie, Pathologie, Untersuchungsmethoden, Therapie. Julius Springer, 1926.
- Roger Côté (Hrsg.), Friedrich Wingert (Bearb.): SNOMED Systematisierte Nomenklatur der Medizin. Band I (Numerischer Index). Springer, 1984. ISBN 3-540-12993-6. S. 516
- Richard Luchsinger, Gottfried E. Arnold: Handbuch der Stimm- und Sprachheilkunde: Zweiter Band. Die Sprache und ihre Störungen. Springer, Wien und New York 1970.
- Joseph Sullivan, William Hodges: Paracusis willisii. In: The LaryngoscopeVolume 62, Issue 7, Juli 1952. S. 678–703
- Thomas Willis: De anima brutorum, quae hominis vitalis ac sensitiva est, excertitatione duae, prior physiologica, altera pathologica. Oxford 1672. S. 73
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Alexander et al. 1926, S. 881; Sullivan und Hodges 1952, S. 678
- ↑ Somerville Hastings, Gordon Scarff: Some Notes on Paracusis Willisii from the Ferens Institute of Oto-Laryngology. In: Proceedings of the Royal Society of Medicine Februar 1928; 21(4). S. 611–616.
- ↑ C.A. Dudok de Wit, H.A.E. von Dishoeck: Paracusis Willisii. In: International Journal of Audiology 3(1), 1964. S. 43–53 doi:10.3109/05384916409074070 (online (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. )