Parlamentswahl in der Slowakei 1992

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
1990Parlamentswahl in der Slowakei 19921994
Ergebnis (in %)[1]
 %
40
30
20
10
0
37,3
14,7
8,9
7,9
7,4
4,0
4,0
3,3
3,1
9,5
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1990
 %p
 40
 35
 30
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
-20
-25
-30
+37,3
+1,3
−10,3
−6,0
−1,3
−25,4
+4,0
−1,1
+3,1
−1,5
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Abspaltung von der Verejnosť proti násiliu (Öffentlichkeit gegen Gewalt, VPN)
b aus der ehem. KSČ entstanden
e Nachfolger der ESWMK; trat zur Wahl in einer Koalition mit der EGY an.
f umbenannte Verejnosť proti násiliu (Öffentlichkeit gegen Gewalt, VPN)
h Die DS trat zur Wahl in einer Koalition mit der ODS an.
i Abspaltung von der Kresťanskodemokratické hnutie (Christlich-demokratische Bewegung, KDH)
Sitzverteilung
     
Insgesamt 150 Sitze

Die vorgezogene Parlamentswahl im slowakischen Teil der Tschechoslowakei im Jahr 1992 zum Slowakischen Nationalrat innerhalb der Wahlen zur Föderalen Versammlung fand am 5. und 6. Juni 1992 statt. Es waren 150 Parlamentssitze zu vergeben.

Die Wahl war auch die letzte innerhalb der Tschechoslowakei; diese teilte sich zum 1. Januar 1993 in Tschechien und die Slowakei.

Wahlsystem

Gewählt wurde nach dem Verhältniswahlverfahren und es gab eine Sperrklausel von 5 %. Die Legislaturperiode betrug 4 Jahre; auch sie endete vorzeitig.

Teilnehmende Parteien

23 politische Parteien und Bewegungen traten zur Wahl an.

Wahl

Die Wahlbeteiligung war mit 84,20 % immer noch sehr hoch, aber es war trotzdem ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum letzten Wahljahr.

Insgesamt waren rund 3,8 Mio. Wahlberechtigte dazu aufgerufen am 5. und 6. Juni 1992 ihre Stimme abzugeben.

Wahlergebnis

Slowakischer Nationalrat

Ergebnis der Parlamentswahl in der Slowakei 1992
Partei Stimmen Sitze
Anzahl % +/− Anzahl +/−
Bewegung für eine demokratische Slowakei (HZDS) 1.148.625 37,26 Neu 74 Neu
Partei der demokratischen Linken (SDĽ) 453.203 14,70 +1,35 29 +7
Christlich-demokratische Bewegung (KDH) 273.945 8,89 −10,32 18 −13
Slowakische Nationalpartei (SNS) 244.527 7,93 −6,01 15 −7
Ungarische Christlich-demokratische BewegungZusammenleben (MKM-EGY) 228.885 7,42 −1,24 14
Bürgerliche demokratische Union (ODÚ) 124.503 4,04 −25,31 −48
Sozialdemokratische Partei in der Slowakei (SDSS) 123.426 4,00 Neu Neu
Demokratische ParteiBürgerliche Demokratische Partei (DS-ODS) 102.058 3,31 −1,09
Slowakische Christlich-demokratische Bewegung (SKDH) 94.162 3,05 +3,05
Ungarische Bürgerpartei (MPP-MOS) 70.689 2,29 Neu Neu
Partei der Grünen in der Slowakei (SZS) 66.010 2,14 Neu Neu
Partei der Grünen (SZ) 33.372 1,08 −2,41 −6
Partei der Arbeit und Sicherheit (SPI) 29.818 0,97 Neu Neu
Kommunistische Partei der Slowakei (KSS) 23.349 0,76 Neu Neu
Roma-Bürgerliche Initiative (ROI) 18.343 0,60 Neu Neu
Assoziation für die Republik – Republikanische Partei der Tschechoslowakei (ZPR-RSČ) 10 069 0,33 +0,12
Partei der Freiheit – Partei der nationalen Vereinigung (SSL-SNZ) 9.414 0,31 Neu Neu
Slowakische Volkspartei (SĽS) 9.129 0,30 Neu Neu
Bewegung für die Befreiung der Slowakei (HZOS) 7.169 0,23 Neu Neu
Bewegung für Selbstverwaltungsdemokratie – Gesellschaft für Mähren und Schlesien (HSD-SMS) 3.986 0,13 Neu Neu
Bewegung für die soziale Gerechtigkeit (HSS) 3.411 0,11 Neu Neu
Nationale Liberale (NALI) 2.500 0,08 Neu Neu
Bewegung für die Redefreiheit – Slowakische Republikanische Union (HZSP-SRÚ) 2.103 0,07 Neu Neu
Gesamt 3.082.696 100,00 150
Gültige Stimmen 3.082.696 97,11 −0,64
Ungültige Stimmen 91.740 2,89 +0,64
Wahlbeteiligung 3.174.436 84,20 −11,19
Nichtwähler 595.637 15,80 +11,19
Wahlberechtigte 3.770.073
Quelle: Statistisches Amt der Slowakischen Republik

Föderale Versammlung (slowakischer Teil)

Volkskammer
Partei Prozent Sitze
HZDS 33,53 24
SDĽ 14,44 10
SNS 9,93 6
KDH 8,96 6
MKM-EGY 7,53 5
Kammer der Nationen
Partei Prozent Sitze
HZDS 33,85 33
SDĽ 14,04 13
SNS 9,35 9
KDH 8,81 8
MKM-EGY 7,39 7
SDSS 6,09 5
[2]

Folgen

Nach den Wahlen entstand eine Koalition aus HZDS und SNS, die die zweite Regierung von Vladimír Mečiar bildete; damit löste sie die „Interimsregierung“ von Ján Čarnogurský ab. Im Rest des Jahres 1992 bereitete sich die Tschechoslowakei zur Teilung vor; am 1. September 1992 wurde die neue slowakische Verfassung vom Nationalrat verabschiedet und am 3. September auch unterzeichnet. Am 25. November 1992 wurde vom föderalen Parlament das Gesetz über die Auflösung der Tschechoslowakei genehmigt; damit war die Teilung in Tschechien und die Slowakei in der Mitternacht am 31. Dezember 1992 perfekt.

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Offizielles Ergebnis der Nationalratswahl 1992 Statistisches Amt der Slowakischen Republik (slowakisch)
  2. Kronika Slovenska 2, Dušan Kováč et al., 1999, Fortuna Print, S. 527 (slowakisch)