Paul Cosack

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Paul Cosack (* 8. Februar 1852 in Danzig; † 23. Mai 1913 in Coburg) war ein preußischer Regierungs-Bauführer und von 1888 bis 1905 Stadtbaumeister von Jena.

Leben

Paul Cosack wurde als Sohn des Stadtschulrates Carl Wilhelm Cosack und der Bertha Karoline von Groddeck in Danzig geboren. Beide Eltern entstammten alteingesessenen Danziger Familien.

1874 bestand er die Prüfung zum Bau-Führer in Berlin vor der Königlich-Technischen Bau-Deputation. Er arbeitete danach 14 Jahre lang als Regierungs-Bauführer im preußischen Staatsdienst. In dieser Zeit arbeitete er im Jahr 1875/76 am Bau der Eisenbahnstrecke Berlin-Nordhausen, der Eisenbahn-Anlagen in Bergholz-Beelitz und Michendorf und des Amtsgerichts in Briesen mit Gefängnis und Nebengebäude. 1879 wirkte er am Bau des Amtsgerichtes Pößneck, für das er auch den Projektentwurf fertigte, 1884/85 am Bau von Kasernen in Neufahrwasser und Militäranlagen in Deutsch Eylau. 1887 bis 1888 wurde Paul Cosack für größere Projektarbeiten in die Preußische Armee im Bezirk des 15. Armee-Korps nach Dieuze kommandiert; dort arbeitete er für das 4. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 136.

1988 bewarb sich Cosack auf die Position des Stadtbaumeisters in Jena; er konnte sich dabei unter 71 Bewerbern durchsetzen und wurde aufgrund eines einstimmigen Beschlusses des Jenaer Gemeinderates gewählt. 1895 und 1901 erfolgte eine Wiederwahl. In seiner 17-jährigen Tätigkeit oblag ihm die Bauleitung bei der Errichtung der Paradiesschule (1892), Entwurf und Bau des Krematoriums (1897/98) und der Entwurf und Bau der Westschule (1904). Er erarbeitete eine umfangreiche und zeitgemäße Erneuerung der städtischen Kanalisation.

Neben seiner Berufstätigkeit wirkte Cosack in verschiedenen gemeinnützigen Vereinen und engagierte sich in der ehrenamtlichen Kommunalverwaltung. Er war in der Leitung der Rettungs- und Bergungsarbeiten nach dem schweren Hochwasser vom 24./25. November 1890 in Wenigenjena. Ab 1894 war er Leiter des Evangelischen Männervereins in Jena. 1900 wurde er Mitglied im Aufsichtsrat der „Jenaer Baugenossenschaft“.

1905 wurde Cosack pensioniert. Er starb am 23. Mai 1913 in Coburg.

Quellen

  • Cosack, Gerhard W. (2003) (Hrsg. Selbstverlag): Zur Geschichte der Familien "C o s a c k" Danziger-baltische Linie 1392 – 2003; S. 7, S. 25 und S. 277 – 283
  • Stadtarchiv Jena (2003): Akten des Gemeinde Vorstandes zu Jena, betreffend: die Neubesetzung der Stadtbaumeister-Stelle durch Stadtbaumeister Cosack, Akten, Abt. I c. Nr. 147. 1888 – 1913

Weblinks