Paul Roux (Fechtmeister)

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Auf dem Paukboden des Universitätsfechtmeisters Roux (Mann mit dem Bart in der Bildmitte ist Paul Roux)
Graburne von Paul Roux auf dem Leipziger Südfriedhof, Abt. II

Paul Roux (* 26. Mai 1870 in Leipzig; † 28. Oktober 1935 ebenda) war ein deutscher Fechtmeister.

Leben und Wirken

Er war Sohn des Fechtmeisters Ludwig Cäsar Roux. Paul arbeitete als Fechtmeister in Leipzig seit 1902. 1917 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Er bekam die Auswirkungen der Inflation derart zu spüren, dass er sich gezwungen sah, 1923 den Fechtmeisterberuf aufzugeben. Danach war er als Verwaltungsangestellter der Universität Leipzig tätig. Roux war in Leipzig der letzte von der Universität bezahlte Fechtmeister.[1] Sein Nachfolger Ernst Staberoh durfte sich zwar Universitätsfechtmeister nennen, erhielt im Unterschied zu Roux kein Gehalt, sondern nur die Gebühren seitens der Studenten für die Fechtstunden.[2] Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 war nicht nur in Leipzig für den Universitätsfechtmeister kein Platz mehr.

Der Sohn des Juristen und Jubiläumsrektors von 1909 Karl Binding, Rudolf Georg Binding verarbeitete diese Person bzw. die dessen Vaters 1911 in der Novelle "Die Waffenbrüder".[3]

Roux schrieb außerdem zwei Bücher über das Säbelfechten.

Werke

  • Das Säbelfechten "rechts gegen rechts" und "links gegen links". H. Pöhle, Jena 1899.
  • Die Fechtmeisterfamilien Kreußler und Roux: Ein geschichtlicher Rückblick auf die deutsche Fechtkunst vom Mittelalter bis zum Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts. Frommannsche Buchdruckerei, Jena 1911 (Auszug; PDF; 79 kB).

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Todte 2016, 47–63.
  2. Universitätsarchiv Leipzig. Bestand Rektor: Rep. I/VIII/206a: Den Universitäts- Fechtmeister und das Fecht- Local der Studierenden s.w.d.a. betr. 1864–1923.
  3. Rudolf G. Binding: Die Waffenbrüder, Potsdam 1941.