Paul Voß

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Paul Voß
Paul Voß (2015)
Paul Voß (2015)
Zur Person
Geburtsdatum 26. März 1986
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Straße
Karriereende 2016
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2005 Team Wiesenhof U23
Internationale Team(s)
2006
2007–2008
2009–2010
2011–2012
2013–2014
2015–2016
Team Heinz von Heiden
Team 3C-Gruppe Lamonta
Team Milram
Endura Racing
Team NetApp-Endura
Bora-Argon 18
Team(s) als Sportlicher Leiter
2017
2018
Team Wiggins
LKT Team Brandenburg
Letzte Aktualisierung: 17. Juni 2021

Paul Voß (* 26. März 1986 in Rostock) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.

Sportliche Karriere

In den Nachwuchsklassen widmete sich Voß neben dem Straßenradsport vor allem dem Cyclocross und wurde im Jahr 2004 in dieser Disziplin Deutscher Meister der Juniorenklasse und 2005 Zweiter bei der U23. Nachdem er im Jahr 2008 bei den Europäischen Straßenmeisterschaften der U23 die Silbermedaille gewann, erhielt er 2009 seinen ersten Vertrag bei einem UCI ProTeam, dem deutschen Team Milram, für das er bis zu dessen Auflösung zum Saisonende 2010 fuhr. Anschließend wechselte er zum britischen Continental Team Endura Racing.

Für das Team Milram bestritt er bei der Vuelta a España 2009 seine erste „Grand Tour“ und beendete das Rennen als 99. der Gesamtwertung. Im Folgejahr konnte er beim Auftaktzeitfahren der Katalonien-Rundfahrt 2010 seinen ersten Sieg in der UCI ProTour erzielen und die Gesamtführung dieses Etappenrennens einen weiteren Tag verteidigen.

Bei einem Weltcup Crossrennen in Zolder brach Voß sich im Dezember 2010 die Schulter. Kaum einen Monat nach seinem Einstieg in die Straßensaison 2011 fiel er während der ersten Etappe der Settimana Internazionale di Coppi e Bartali Ende März erneut mit einem Schlüsselbeinbruch aus.[1] 2011 gewann er mit der Cinturó de l’Empordà sein erstes internationales Etappenrennen.

Nachdem Endura Racing 2013 mit dem deutschen Team NetApp zum Professional Continental Team Team NetApp-Endura, dem späteren Bora-Argon 18, fusionierte, wurde Voß Teil dieser Mannschaft und bestritt weitere Grand Tours. Auf der ersten Etappe der Tour de France 2016 eroberte er durch eine Alleinfahrt über zwei kategorisierte Anstiege das Gepunktete Trikot des Führenden in der Bergwertung.[2] Die kurz nach der Tour de France veranstaltete Erstaustragung von Rad am Ring als internationales Eintagesrennen gewann Voß nach einer Alleinfahrt über 70 Kilometer.[3]

Nachdem er gleichwohl für die Saison 2017 keinen neuen Vertrag erhielt, beendete er seine internationale Straßenkarriere und plante lediglich noch eine weitere Saison als Aktiver im Querfeldeinrennen.[4] Stattdessen gründete Voß ein eigenes Nachwuchsteam Paul Voß Development Team (PVDT) und widmet sich dessen Aufbau. Zudem wurde er 2017 Sportlicher Leiter beim Team Wiggins.[5] Im Oktober 2017 verpflichtete ihn das UCI Continental Teams LKT Team Brandenburg als Sportlichen Leiter zur Saison 2018.[6]

Berufliches

Seit 2017 arbeitet er bei der ARD als Co-Kommentator für die Live-Übertragung der Tour de France.[7] Gemeinsam mit Florian Kurz begleitete er die Rennen während der Übertragung im Sender One aus einem Studio in Saarbrücken.[8]

Seit dem 20. Juli 2018 macht Voß gemeinsam mit Andreas Stauff und Bastian Marks den Radsport-Podcast Besenwagen, in dem über alle Facetten des Radsports diskutiert wird, teils auch mit Gästen aus dem Profifeld. Für dessen Bundesliga-Mannschaft gab er am 5. Juni 2021 sein Comeback und belegte beim ersten Straßenwettbewerb der Rad-Bundesliga 2021 im schweizerischen Gippingen den fünften Platz.[9] Bei den Deutsche Straßen-Radmeisterschaften 2021 fuhr er auf den zwanzigsten Platz.

Erfolge

2004
2005
2008
  • Silber Europäische Straßenmeisterschaften (U23)
2010
2011
2015
2016

Grand Tours-Platzierungen

Grand Tour20092010201120122013201420152016
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiroDNF
Gelbes Trikot Tour de FranceTour5099101
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta9970
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Einzelnachweise

  1. Voß bricht sich das Schlüsselbein. radsport-news.com, 23. März 2011, abgerufen am 3. Juli 2016.
  2. Voß: Der Domestike wird auf Befehl zum Bergkönig der Tour. radsport-news.com, 3. Juli 2016, abgerufen am 3. Juli 2016.
  3. Voß krönt mit "gigantischem Rennen" Boras Überlegenheit. radsport-news.com, 31. Juli 2016, abgerufen am 31. Juli 2016.
  4. Voß geht ohne Groll und will mit eigenem Team durchstarten. radsport-news.com, 11. Januar 2017, abgerufen am 11. Januar 2017.
  5. Gelungene Premieren für das PVDT und für Team Wiggins. radsport-news.com, 15. April 2017, abgerufen am 30. Mai 2017.
  6. Eine neue und größere Herausforderung. radsport-news.com, 15. November 2017, abgerufen am 15. November 2017.
  7. Als ARD-Kommentator zur Tour de France. radsport-news.com, 19. Juni 2017, abgerufen am 4. Juli 2017.
  8. Peter Stein: Als TV-Experte bei ONE kommentiert Paul Voß das Geschehen bei der Tour de France live. Im Interview spricht der Potsdamer über seinen TV-Job. In: Märkische Allgemeine. 16. Juli 2019, abgerufen am 27. Juli 2019.
  9. Christoph Adamietz: Voß-Comeback nach vier Jahren: „Adrenalin macht süchtig“. In: radsport-news.com. 6. Juni 2021, abgerufen am 7. Juni 2021.

Weblinks

Commons: Paul Voß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien