Pellio Intelvi

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Pellio Intelvi
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Como (CO)
Gemeinde Alta Valle Intelvi
Koordinaten 45° 59′ N, 9° 4′ OKoordinaten: 45° 58′ 47″ N, 9° 3′ 55″ O
Höhe 750 m s.l.m.
Fläche 9,99 km²
Einwohner 966 (2016)
Bevölkerungsdichte 97 Einw./km²
Patron St. Michael
Kirchtag 29. September
Telefonvorwahl 031 CAP 22020
Pellio Superiore
Pfarrkirche San Giorgio
Pellio Superiore, Kirche Madonna del Boschetto

Pellio Intelvi ist eine Fraktion der italienischen Gemeinde (comune) Alta Valle Intelvi. Bis 2016 bildete sie eine eigenständige Gemeinde in der Provinz Como in der Lombardei.

Geographie

Der Ort liegt etwa 18,5 Kilometer nördlich von Como an der Schweizer Grenze zum Kanton Tessin. Der Luganersee liegt wenige Kilometer westlich.

Geschichte

Am 1. Januar 2017 schloss sich Pellio Intelvi mit den Gemeinden Lanzo d’Intelvi und Ramponio Verna zur neuen Gemeinde Alta Valle Intelvi zusammen. Zur Gemeinde Pellio Intelvi gehörten die Fraktionen Pellio Inferiore und Pellio Superiore. Nachbargemeinden waren Arogno und Rovio (Kanton Tessin, Schweiz) sowie die italienischen Gemeinden Laino, Lanzo d’Intelvi, Ramponio Verna und San Fedele Intelvi.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung'
Jahr 1861 1871 1881 1901 1911 1931 1951 1971 1991 2001 2011 2013 2016
Einwohner 780 738 755 806 1018 893 796 786 695 871 1004 1016 966
Quelle: ISTAT

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche San Giorgio ist bereits 1186 bezeugt und enthält ein Gemälde von Giovanni Andrea de Magistris. Die als romanische Kirche erbaute Kirche wurde 1772 und 1830 umgebaut. Von der ursprünglichen Struktur sind nur noch der Fassade und einige kleine Hängebögen an den äußeren Seitenwänden auf der rechten Seite erhalten. Im Inneren befinden sich ein Tabernakel aus der Schule der Rodari-Bildhauer und Gemälde aus dem 16. Jahrhundert, von denen einige Carlo Innocenzo Carlone zugeschrieben werden. Ein Fresko mit einer Geburtsdarstellung stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die im Rokokostil dekorierte Sakristei wurde von Pietro Molciani (1769) mit Fresken bemalt; diese Fresken stellen einige Szenen aus dem Leben des Titularheiligen der Kirche dar. Die Kirche ist auch ein Heiligtum, das der Madonna von Caravaggio gewidmet ist.[1]
  • Kirche Santa Maria in Pellio Superiore, dem Ergebnis einer Umgestaltung eines früheren religiösen Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert. Im Inneren der Kirche sind Reste von Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert zu sehen.[2]
  • Kirche San Michele wurde 1610 geweiht, war aber im Laufe der Jahrhunderte zahlreichen Eingriffen ausgesetzt. Im Inneren der Kirche befindet sich neben einem Triumph des Heiligen Michael von Carlo Scotti und einer Darstellung im Tempel, die Carlo Innocenzo Carlone zugeschrieben wird, ein Antependium in Stuckmarmor#Scagliola von Ercole Ferrata. Derselbe Bildhauer war auch für die Verkleidung des Taufbeckens verantwortlich. Paolo Caprani war der Autor der Kanzel, während Giosuè Scotti die Fresken im Gewölbe malte. In der Kirche befindet sich auch ein Tabernakel aus dem 16. Jahrhundert. Hier feiert mann 40 Tage nach Weihnachten das liturgische Fest der Darstellung Jesu im Tempel, von dem im Lukasevangelium (2,22-40) berichtet wird und das im Volksmund Candelora genannt wird, weil wir an diesem Tag Kerzen segnen, das Symbol für Christus, das Licht der Welt.[3][4]
  • Oratorium del Garello (17. Jh.), wegen seiner Nähe zum Bach Telo auch Santa Maria al fiume genannt, in dem Gian Battista Barberini die Stuckverzierungen des Presbyteriums und der dem heiligen Karl Borromäus geweihten Kapelle ausführte. Die kleine Statue an der Fassade des Oratoriums, die Jesus in Begleitung von Maria (Mutter Jesu) darstellt, kann an Ercole Ferrata zugeschrieben werden.[5]
  • Villa calvi auch Wohnhaus Corti genannt ist eine Residenz aus dem 17. Jahrhundert.[6]
  • Casa Manzoni in Pellio Superiore hat einen mit Stuck verzierten Saal.
  • Ebenfalls in Pellio Superiore befindet sich die Casa Molciani Bruni mit Fresken.
  • Palazzo Ferrata, im historischen Zentrum von Pellio Inferiore, wo Ercole Ferrata die erste Apotheke im Val d’Intelvi eröffnete.
  • Casa De Aria ebenfalls in Pellio Inferiore, auch bekannt als del Bavé, das sich durch seine Eingangstür auszeichnet.
  • Überreste einer Burg.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Franco Cavarocchi: Arte e artisti della Valle Intelvi, con note storico-geografiche. San Colombano al Lambro 1992, S. 190–191
  • Marco Lazzati: Le chiese di Pellio Superiore con frammenti di cronaca pelliese. Pellio Intelvi 2004, S. 21–50.
  • Gabriele Pagani: La Valle Intelvi ieri e oggi. Sanco, Milano 1985.
  • Daniela Pauli-Falconi: Intelvi, Val d’. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2008.
  • Andrea Spiriti (Hrsg.): Artisti del laghi in Sardegna. Atti del congresso internazionale, Cagliari 2009; Idem: Artisti e architetti svizzeri a Torino. Le ragioni della continuità. In: Giorgio Mollisi (Hrsg.): Svizzeri a Torino nella storia, nell’arte, nella cultura, nell’economia dal Cinquecento ad oggi. Arte&Storia, 11. Jahrgang, Nummer 52, Oktober 2011, Edizioni Ticino Management, Lugano 2011, S. 56–65.

Weblinks

Commons: Pellio Intelvi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise