San Fedele Intelvi

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San Fedele Intelvi
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Como (CO)
Gemeinde Centro Valle Intelvi
Koordinaten 45° 58′ N, 9° 5′ OKoordinaten: 45° 58′ 0″ N, 9° 5′ 0″ O
Höhe 799 m s.l.m.
Fläche 11,21 km²
Einwohner 1.827 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte 163 Einw./km²
Demonym Sanfedelini
Patron Antonius der Große
Kirchtag 17. Januar
Telefonvorwahl 031 CAP 22028
Website Centro Valle Intelvi Offizielle Website
Die Gemeinde Centro Valle Intelvi in der Provinz Como
Blick auf San Fedele im Val d’Intelvi
Erbonne

San Fedele Intelvi ist eine norditalienische Ortschaft im Val d’Intelvi in der Provinz Como in der Lombardei.

Geographie

Die Ortschaft liegt etwa siebzehn Kilometer nördlich von Como an der Schweizer Grenze zwischen Ceresio und Lario. Der Weiler ist der Hauptort des Val d’Intelvi. Die ehemalige Gemeinde umfasste die Fraktionen Erbonne und Orimento. Auf ihrem Gebiet liegt der Gipfel des Monte Generosos, an der Grenze zur Gemeinde Rovio.

Geschichte

Die Entdeckung eines antiken Grabes beweist, dass das heutige Gebiet von San Fedele bereits in vorrömischer Zeit bewohnt war. Im Anhang zu den Statuten von Como von 1335 wird unter den zur Pieve d’Intelvi gehörenden Gemeinden die comune conscilii Sancti Fidelis vallis Intellevi aufgeführt, zu der San Fedele bis Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte. Unter dem Herzogtum Mailand war die Gemeinde in die Fehde von Valle Intelvi verwickelt, die von den Rusca zwischen 1451 und 1570, von den Marliani von 1583 bis 1713 und von den Riva Andreotti bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ausgefochten wurde.

Im Jahr 1751 gehörten zu San Fedele auch die Weiler Cassina Comia, Cassina Prada, Cassina Piazzo, Selvetta, Cassina Bremana, Borsallo, Molino, Cassina Pianca und Cassina Derbon. Ein Dekret zur administrativen Neuordnung des Königreich Italien (1805–1814) von 1807 bestätigte die Angliederung der Gemeinden Laino und Pellio Inferiore e Superiore an die Gemeinde San Fedele. Die Annexion wurde jedoch mit der Restauration aufgehoben. Ab 1940 änderte die Gemeinde ihren Namen in San Fedele Intelvi. Sie war bis zur Gründung der Gemeinde Centro Valle Intelvi am 1. Januar 2018 eine eigene Gemeinde (comune).

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung'
Jahr 1751 1809 1853 1901 1911 1931 1951 1971 1991 2001 2011 2017
Einwohner 443 1245 (mit Laino und Pellio) 626 1174 1222 1226 1206 1350 1346 1491 1752 1832

Sehenswürdigkeiten

  • Romanische Pfarrkirche Sant’Antonio im San Fedele Inferiore, die romanischen Ursprungs ist (12. Jahrhundert), wurde im Laufe der Jahrhunderte stark renoviert. Die Kirche wurde von Montronio in Castiglione Intelvi im Jahr 1677 unabhängig. Die romanischen Elemente der Kirche bestehen aus der Giebelfassade (aus Steinquadern aus der Schule von Benedetto Antelami um die Mitte des Jahres 1100), dem Eingangsportal und dem quadratischen Glockenturm aus dem 17. Jahrhundert. Das Portal mit gespreizten Halbsäulen und dekorativen Skulpturen ist aus Naturstein, ebenso wie der Glockenturm und der erste Teil der Südfassade, der dem Eingang und dem ersten Erker entspricht. Die Kirche hat einen T-förmigen Grundriss, der von einer halbrunden Apsis abgeschlossen wird und zwei stark entwickelte Nord- und Südarme aufweist. Die Apsis entspricht nicht der ursprünglichen romanischen Apsis, die im 19. Jahrhundert zusammen mit einer dem Heiligen Rochus geweihten Kapelle mit Fresken abgerissen wurde. Die erste Kapelle auf der rechten Seite und die Nische des Taufbeckens waren ebenfalls nicht Teil der ursprünglichen Kirche. Im Inneren befinden sich ein Fresko aus dem 16. Jahrhundert, das eine Madonna mit Kind und Heiligen darstellt, sowie Stuckarbeiten von Diego Francesco Carlone und Fresken aus dem 17. Jahrhundert. Aus dem 18. Jahrhundert stammen zwei mehrfarbige Stuckmarmor-Fronten, von denen eine die Figur des heiligen Karl Borromäus darstellt. Sie wurden von lokalen Künstlern geschaffen[1].
  • Kirche Santa Liberata mit Fresken des Malers Gaetano Corti[2]
  • Kirche del Sacro Cuore, eine schlichte Saalkirche aus dem 19. Jahrhundert[3]
  • Wallfahrtskirche San Rocco (19. Jahrhundert), der ein Prothyrum mit vier Serizzo-Säulen vorgelagert ist und die inmitten eines erhöhten Gartens außerhalb der Stadt liegt. Im Inneren befinden sich eine Kreuzigung aus dem 16. Jahrhundert und Gewölbe mit Fresken von Torildo Conconi.[4][5]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Luigi Mario Belloni, Renato Besana, Oleg Zastrow: Castelli basiliche e ville-Tesori architettonici lariani nel tempo. (Hrsg.) Alberto Longatti, La Provincia S.p.A. Editoriale, Como-Lecco 1991.
  • Annalisa Borghese: San Fedele Intelvi. In: Il territorio lariano e i suoi comuni. Editoriale del Drago, Milano 1992, S. 395.
  • Touring Club Italiano (Hrsg.): Guida d’Italia-Lombardia (esclusa Milano).Touring Editore, Milano 1999, ISBN 88-365-1325-5.
  • Marco Lazzati: La Valle Intelvi, le origini, la storia, l’arte, il paesaggio, gli artisti comacini. Milano 1986.
  • Daniela Pauli-Falconi: Intelvi, Val d’. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2008.
  • Andrea Spiriti, Maria Cristina Terzaghi, Giovanna Virgilio: Guide della Provincia di Como. Da Cernobbio alla Valle Intelvi. Como 1997.

Weblinks

Commons: San Fedele Intelvi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pfarrkirche Sant'Antonio (Foto) auf lombardiabeniculturali.it
  2. Kirche Santa Liberata (Foto)
  3. Kirche del Sacro Cuore (Foto)
  4. Santuario di San Rocco (Film) (italienisch) auf youtube.com
  5. Kirche San Rocco (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it
  6. Giovanni Baglione, Le vite de’ pittori, scultori, architetti, ed intagliatori, dal pontificato Gregorio XIII del 1572 fino a’ tempi di Papa Urbano VIII nel 1642, 1733, S. 188.
  7. Aurelio e Prospero Orsi (italienisch) auf treccani.it/enciclopedia (abgerufen am 16. November 2016).
  8. Ursula Stevens: Prospero Orsi. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 31. März 2016.
  9. Ursula Stevens: Giovanni Battista Orsi. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 16. November 2016.
  10. Giovanni Domenico Orsi in deutsche-biographie.de (abgerufen am: 31. März 2016.)
  11. Ursula Stevens: Giovanni Domenico Orsi. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 16. November 2016.
  12. Carlo Andrea Galetti auf archive.org/stream (abgerufen am 9. Dezember 2016)
  13. Michael Tomaschett: Carlo Andrea Galetti. In: Sikart (Stand: 2011), (abgerufen am: 5. Februar 2016.)