Peter Carsten

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Peter Carsten (gebürtig Peter Ramsentaler; * 30. April 1928 in Weißenburg in Bayern; † 20. April 2012 in Lucija/Piran, Slowenien[1]) war ein deutscher Schauspieler.

Karriere

Carsten wuchs in Weißenburg auf, absolvierte zunächst eine Banklehre und arbeitete eine Zeitlang bei einer Sparkasse. Mit 19 Jahren siedelte er nach München um und nahm nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges privaten Schauspielunterricht bei Friedrich Ulmer. 1948 erhielt er am Jungen Theater Hannover sein erstes Bühnenengagement. Von Hannover wurde er nach München engagiert, wo ihn Artur Brauner für den Film entdeckte. 1953 hatte Carsten in Arthur Maria Rabenalts Der unsterbliche Lump sein Spielfilmdebüt. Einem breiten Publikum bekannt wurde er im darauf folgenden Jahr durch seine Rolle als Kowalski in der 08/15-Trilogie nach Hans Hellmut Kirst. In diesen Kriegsdramen – 08/15, 08/15 – Im Krieg und 08/15 – In der Heimat verkörperte Carsten neben Joachim Fuchsberger und Paul Bösiger einen der Sympathieträger. Aufgrund dieses Erfolges wurde Carsten in den Folgejahren oft für die Rollen von einfachen Soldaten oder hohen Offizieren besetzt, so etwa in Robert Siodmaks Nachts, wenn der Teufel kam, in Frank Wisbars Hunde, wollt ihr ewig leben und Fabrik der Offiziere (ebenfalls nach einer Romanvorlage von H.H. Kirst). In ähnlich gelagerten Rollen trat er auch in internationalen Produktionen in Erscheinung, z. B. neben Yves Montand in Die große, blaue Straße (1957) und neben Rod Taylor im Söldnerfilm Katanga.

Darüber hinaus bewies Carsten in Produktionen der unterschiedlichsten Filmgenres seine Vielseitigkeit. Er spielte in Komödien wie Drillinge an Bord (mit Heinz Erhardt in den Titelrollen), in romantischen Komödien wie Scampolo (mit Romy Schneider), in Krimikomödien wie den Simmel-Verfilmungen Es muß nicht immer Kaviar sein und Diesmal muß es Kaviar sein, in Heimatfilmen wie Wenn die Heide blüht, in Dramen wie Raubfischer in Hellas (mit Maria Schell) und Anastasia, die letzte Zarentochter (mit Lilli Palmer), in Musikfilmen wie Freddy, die Gitarre und das Meer, in Literaturverfilmungen wie Das serbische Mädchen (nach Siegfried Lenz), in Abenteuerfilmen wie Das Todesauge von Ceylon (mit Lex Barker), in Historienfilmen wie Hermann der Cherusker – Die Schlacht im Teutoburger Wald (bei dem er auch als Produzent fungierte), in Western wie Satan der Rache (neben Klaus Kinski) und Horrorfilmen wie Dracula im Schloß des Schreckens.

Daneben übernahm Carsten auch Rollen in italienischen, französischen und britischen Produktionen. Er spielte neben Marcello Mastroianni im Drama Harte Männer – Heiße Liebe, neben Alec Guinness im Thriller Das Quiller-Memorandum, neben Jean-Paul Belmondo in der Komödie Geliebter Schuft, neben Oliver Reed im Abenteuerfilm Hannibal Brooks, im Kriegsfilm Zeppelin, in Sherlock Holmes’ größter Fall (mit John Neville in der Titelrolle), in Die Rache des Dr. Fu Man Chu und neben Lee Van Cleef in Der Diamantencoup. Außerdem hatte er Gastrollen in vielen Fernsehserien wie an der Seite von Francis Matthews und Ros Drinkwater in zwei Folgen der deutsch-britischen Fernsehserie Paul Temple oder neben Erik Ode in Der Kommissar, sowie in Der Alte, Forsthaus Falkenau und Ein Schloß am Wörthersee.

In den 1970er Jahren siedelte Carsten nach Jugoslawien über, wo er für Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera stand.

Peter Carsten war in dritter Ehe verheiratet und wohnte zuletzt in Piran.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 147.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 6 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Actor Peter Carsten Dies. Slovenska tiskovna agencija, 21. April 2012, archiviert vom Original am 4. Juni 2012; abgerufen am 30. April 2018 (englisch).