Peter Habeler

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Peter Habeler

Peter Habeler (* 22. Juli 1942 in Mayrhofen, Zillertal) ist ein österreichischer Extrembergsteiger und Bergführer, der 1978 zusammen mit Reinhold Messner erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff den Mount Everest bestieg.

Dem Zillertaler gelangen spektakuläre Erstbegehungen in den amerikanischen Rocky Mountains, er war der erste Europäer an den Big Walls im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien (USA) und kletterte als zwölfte Seilschaft, gemeinsam mit Doug Scott, die Route Salathé Wall in der El-Capitan-Südwestwand, welche damals eine der schwersten Mehrseillängentouren der Welt war. Im Jahr 1969 kletterte er erstmals mit Reinhold Messner in einer erfolgreichen Seilschaft.

Kindheit und Ausbildung

Peter Habeler wurde in Mayrhofen, Zillertal als Sohn von Ella und Roman Habeler aus Pottschach geboren. Er hatte einen älteren Bruder Roman junior. Als er 6 Jahre alt war, starb sein Vater an einer Lungenkrankheit. Während seine Mutter arbeitete, war er häufig auf sich allein gestellt und wagte sich immer weiter in die Berge. Bergführer nahmen ihn unter ihre Fittiche und wurden seine Bezugspersonen. 1965 wurde Habeler Bergführer.[1] Er ließ sich zum Glasmaler ausbilden.

Karriere

1967 war er Ausbilder in der persischen Armee. Von 1972 bis 1979 arbeitete er als Ausbildungsreferent im Verband Österreichischer Berg- und Skiführer. Danach war er Obmann der Sektion Zillertal. 1975 bestieg er mit der jungen italienischen Kletterin Tiziana Weiss die Mauk Westwand, und überlebte enen 50 m langen Sturz.[1]

Zwei Wochen später im selben Jahr, 1975, bestieg er in einer Zweierseilschaft mit Reinhold Messner den Hidden Peak (8068 m) ohne zusätzlichen Sauerstoff, die erste Besteigung eines Achttausenders im Alpinstil.

Sein größter Erfolg war 1978 die die zum ersten Mal ohne zusätzlichen Sauerstoff durchgeführte Besteigung des Mount Everest, ebenfalls zusammen mit Reinhold Messner. Er bestieg weitere Achttausender, wie den Cho Oyu (8188 m), den Nanga Parbat (8125 m) und den Kangchendzönga (8598 m).

Habeler betreibt in Mayrhofen eine Alpinschule.[2] In seiner Laufbahn gelangen Habeler unter anderen die Begehung der Yerupajá-Ostwand in den peruanischen Anden und die Durchsteigung der Eiger-Nordwand in knapp neun Stunden. In vier Stunden schaffte er es, die Nordwand des Matterhorns zu durchsteigen.

Späte Erfolge

Kurz vor seinem 75. Geburtstag durchstieg er gemeinsam mit David Lama abermals die Eiger-Nordwand und war mit 74 Jahren der bis dahin Älteste, dem das gelang.[3]

Persönliches

Habeler hat aus erster Ehe zwei Söhne. Seit 2005 ist er mit Jutta Wechselberger, Ärztin aus Tux zusammen.[1] Sie heirateten am 22. Juli 2022, zu seinem 80. Geburtstag.[4]

Ehrungen

In den Tuxer Alpen wurde ein Wanderweg nach ihm benannt, die Peter-Habeler-Runde.[5] Dieser rund 55 Kilometer lange Höhenwanderweg ist in sechs Etappen unterteilt und wurde Peter Habeler zum 70. Geburtstag gewidmet.[6] 2020 wurde eine neu beschriebene Schmetterlingsart vom Erstbeschreiber Peter Huemer als Habelers Nelken-Palpenfalter (Caryocolum habeleri) benannt. Dieser wurde in den Alpen entdeckt und kommt nur in Regionen zwischen Südfrankreich, der Schweiz und Südostdeutschland vor. Zwei andere neu beschriebene Falter derselben Gattung benannte Peter Huemer nach David Lama und Reinhold Messner.[7] Der Benenner wählte damit außergewöhnliche Alpinisten als Namensgeber, die „auch einen besonderen Bezug zu Natur- und Artenschutz haben.“[8][9] Peter Habeler ist Ehrenmitglied im Kuratorium des Arbeitskreises Christlicher Publizisten.[10]

Für seine zahlreichen Veröffentlichungen und sein Werk in den Bergen wurde Peter Habeler im September 1999 von der Österreichischen Regierung zum Professor ernannt.

Publikationen

  • Der einsame Sieg. Mount Everest ’78. Goldmann, München 1978, ISBN 3-442-03740-9; Frederking und Thaler, München 2000, ISBN 3-89405-098-5
  • Auf den Bergen der Welt zuhause. Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-06522-4
  • mit Wendelin Weingartner: Unsere schönsten Skitouren in Tirol. Tyrolia-Verlag, Innsbruck/Wien 1999, ISBN 3-7022-2223-5
  • mit Karin Steinbach: Das Ziel ist der Gipfel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck/Wien 2007, ISBN 978-3-7022-2812-5; Malik, München 2009, ISBN 978-3-492-40365-8, Neuauflage 2022, ISBN 978-3-7022-4059-2

Siehe auch

Weblinks

Commons: Peter Habeler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Peter Habeler - Die Berge, mein Leben, meine Freiheit... Abgerufen am 17. September 2022 (deutsch).
  2. Redaktionsbüro Harenberg: Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Mit über 400 Fotos. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, ISBN 3-426-07604-7, Habeler, Peter, S. 155.
  3. David Lama begleitete das Zillertaler Bergsteiger-Idol durch die legendäre Nordwand auf alpin.de vom 13. April 2017.
  4. Peter Habeler 80 : ORF-"Land der Berge" kamen mit einem "Wildschönauer Krautinger" zum Jubilar..... In: Medienservice Wildschönau - www.wildschoenau.tv. 1. August 2022, abgerufen am 17. September 2022 (deutsch).
  5. F.A.S. Nr. 41, 15. Oktober 2017, S. 66.
  6. https://www.tirol.at/reisefuehrer/sport/wandern/wandertouren/a-wanderung-peter-habeler-runde
  7. https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2020/04/tag-Schmetterling-Messner-Habeler-Lama-61e3a359-5113-4229-b77f-2a25245f72bf.html
  8. Schmetterlinge namens Messner, Habeler und Lama orf.at, 29. April 2020, abgerufen am 29. April 2020.
  9. Peter Huemer: Integrative revision of the Caryocolum schleichi species group – a striking example of a temporally changing species concept (Lepidoptera, Gelechiidae) Alpine Entomology 4 (23. April 2020) S. 39–63, abgerufen am 29. April 2020. – https://doi.org/10.3897/alpento.4.50703
  10. Kuratorium und Ehrenmitglieder (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)