Peter I. (Kastilien)

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Posthume Alabasterstatue von Peter dem Grausamen, 1504

Peter I., der Grausame oder der Gerechte (spanisch Pedro el Cruel bzw.

el Justiciero

, * 30. August 1334 in der Provinz Burgos; † 23. März 1369 bei Montiel) war König von Kastilien und León (1350–1369). Er war der Sohn von Alfons XI. und Maria, Tochter des portugiesischen Königs Alfons IV.

Leben

Nach der Trennung seiner Eltern wurde er von Bischof Bernabe von Osma erzogen. Die Geliebte seines Vaters, Leonor de Guzman, die diesem sieben Söhne geboren hatte, hatte großen Einfluss auf die Königsmacht. Als Peter im Jahr 1350 an die Macht kam, führte er Krieg gegen diese Halbbrüder. Seine Mutter ließ ein Jahr darauf ihre ehemalige Nebenbuhlerin ermorden.

Im Jahr 1348 wurde ihm Joan von England als Braut zugesprochen. Sie starb aber im Alter von 14 Jahren auf dem Weg zu ihrem Bräutigam am 2. September 1348 in der Nähe von Bordeaux/Frankreich an der Pest. 1353 heiratete er Blanche von Bourbon, eine Tochter des bourbonischen Herzogs Peter I.; bald darauf ließ er sie jedoch verhaften und zuletzt in Medina-Sidonia einkerkern, um wieder mit seiner Geliebten María de Padilla zusammenleben zu können, die er ebenfalls heiratete. Diese Handlung hatte weitreichende Folgen, denn Papst, der Klerus und Hochadel wandten sich von ihm ab. Im Jahr 1354 heiratete der Bigamist noch einmal – diesmal Juana de Castro, die aus dem einflussreichen Haus der Castros stammte, was ihm die Unterstützung Portugals einbrachte. Zwei Jahre später brach endgültig der Krieg mit Aragón gegen König Peter IV. (Krieg der beiden Peter) aus.

Nachdem ihn sein Halbbruder Heinrich von Trastamara im Jahr 1366 vertrieben hatte, schloss Peter ein Bündnis mit Edward, dem „Schwarzen Prinzen“. Mit Hilfe der englischen Truppen konnte er in der Schlacht von Nájera die Armee Heinrichs II. schlagen und diesen vertreiben. So eroberte er den Thron für sich zurück. Am 13. August 1367 schlossen die beiden Peter einen Frieden.[1] Edwards Gesundheit litt jedoch stark und er musste das Land verlassen. Heinrich griff im Jahr 1369 erneut an und trieb Peter bis nach Toledo zurück. Es kam zur Schlacht von Montiel, die Peter verlor, so dass er fliehen musste. Heinrich ermordete ihn noch im selben Jahr eigenhändig.

Palast in Sevilla

In Sevilla ließ er einen Palast, den dortigen Alcázar, im maurischen Stil von Baumeistern aus Granada als Residenz erbauen bzw. ausbauen. Der Alcázar gehört mitsamt den zugehörigen Gartenanlagen zu den touristischen Sehenswürdigkeiten ersten Ranges.

Ehen und Nachkommen

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König Peter I. auf einer Goldmünze (Dobla), 1360

Ehen und Nachkommen daraus:

  1. Blanche von Bourbon (1339–1361), Tochter des Herzogs Peter I. von Bourbon
  2. María de Padilla, Tochter von Graf Juan Garcia von Villagera (Nebenehe)
  3. Juana de Castro, Tochter von Graf Peter von Lemos
    • Johann (1355–1405) ∞ Elvira de Eril

Außerdem hatte er die illegitimen Kinder

  • Fernando, Sohn von María González de Hinestrosa, er starb jung
  • María, Tochter von Teresa de Ayala, Nonne
  • Sancho, Sohn von Isabel de Sandoval, er starb jung
  • Diego, Sohn von Isabel de Sandoval, ∞ Isabel de Salazar

Rezeption

Peters schlechter Ruf, der zum Beinamen „der Grausame“ führte, ist zu einem beträchtlichen Teil auf das Werk von Pedro de Ayala zurückzuführen.

Literatur

  • Miguel A. Ladero Quesada: Peter I. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6. Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 1928 f.

Weblinks

Commons: Peter I. (Kastilien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sergio Martínez Gil: La Guerra de los Dos Pedros (1356-1367). In: Historia de Aragón, historiaragon.com. 14. Mai 2016, abgerufen am 28. September 2019 (spanisch).
VorgängerAmtNachfolger
Alfons XI.König von Kastilien und León
Datei:Blason Castille Léon.svg
1350–1369
Heinrich II.