Peter Janssen

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Peter Janssen, genannt der Jüngere (* 29. März 1906 in Bonn; † 18. März 1979 in Berlin), vollständiger Taufname Peter Tamme Weyert, war ein deutscher Maler.

Er war Mitglied des Jungen Rheinlands, der Rheinischen Sezession, der Neuen Rheinischen Sezession, der Rheingruppe, des Deutschen Künstlerbundes[1] und der Neuen Gruppe in München, des Weiteren 1945 Mitbegründer der Galerie Hella Nebelung.

Leben

Janssen war Enkel des Malers Peter Janssen d. Ä. und erster Sohn des Chirurgie-Professors und Gründers der Golzheimer Klinik Peter Janssen und dessen Frau Martha, einer Tochter des Düsseldorfer Bankiers Moritz Leiffmann. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie nach Düsseldorf, wo seine Geschwister Inge-Ruth (1908) und Claus (1912) geboren wurden.

Nach dem Besuch der Hindenburgschule (heute Humboldt-Gymnasium) in Düsseldorf und dem Evangelischen Pädagogium in Godesberg bis zur Untersekunda (1913–1923) folgte ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie unter Heinrich Nauen, Johan Thorn-Prikker und Karl Ederer, das er von 1926 bis 1928 an der freien Académie de la Grande Chaumière in Paris fortsetzte.

Danach lebte Janssen bis 1930 als freischaffender Künstler in Düsseldorf. Seine erste Einzelausstellung fand im Jahr 1932 bei Alfred Flechtheim statt.

Drei Jahre später, 1935, hatte Peter Janssen ein Gartengelände, aus der Erbschaft seiner Mutter, in Düsseldorf-Golzheim an die Stadt Düsseldorf veräußert und beim Verkauf die Bedingung gestellt, dass eine Künstlersiedlung mit preiswertem Wohnraum für Düsseldorfer Künstler gebaut werden müsse. Im selben Jahr erfolgte der Ausschluss aus der Reichskammer der bildenden Künste. Das Mal- und Ausstellungsverbot aus rassischen Gründen – durch seinen Großvater mütterlicherseits und seine Großmutter väterlicherseits galt er nach den Nürnberger Gesetzen als „jüdischer Mischling“, die Reichskammer der bildenden Künste verbot ihm am 28. Februar 1935 die Berufsausübung als Maler und Grafiker[2] – umging er durch Aufenthalte in Spanien, ab 1936 in Italien, 1937 in Amerika und von 1938 bis 1939 in England.

Vier Jahre nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten eröffnete 1937 die Große Reichsausstellung Schaffendes Volk im Nordpark mit der Mustersiedlung Schlageterstadt, in welcher auch die Künstlersiedlung Golzheim ihren Bestandteil hatte. Peter Janssen erhielt 1937 von der Stadt kein Atelier in der Künstlersiedlung.

Im Jahr 1940 ging er zum Militärdienst in Leipzig. Zwischen 1941 und 1944 hielt er sich illegal in Berlin auf, in Baden-Baden, in der Eifel und Robertville (Belgien).

Der Künstler wurde am 11. November 1944 verhaftet und in das Arbeitslager Lönnewitz deportiert. Im Jahr 1945 gelang ihm die Flucht aus dem Lager und der Unterschlupf in Düsseldorf. Nachdem er 1945 an der Gründung der Galerie Hella Nebelung beteiligt gewesen war, zeigte er 1946 seine Werke in einer ersten Einzelausstellung nach dem Krieg. Von 1948 bis 1956 arbeitete und lebte Janssen im „Atelier 7“ im Künstlergemeinschaftshaus in der Franz-Jürgens-Straße 12 in der Golzheimer Siedlung.

1957 wurde Janssen an die Hochschule für Bildende Kunst nach Berlin berufen, wo er auch nach seiner Emeritierung 1971 blieb und als freischaffender Künstler wirkte.

Peter Janssen starb im Jahr 1979 kurz vor Vollendung seines 72. Lebensjahres.

Aus einer ersten, im Jahr 1930 mit Ida Marie Rödmann geschlossenen, Ende der 1930er Jahre geschiedenen Ehe entstammt die 1932 geborene Tochter Monica. Im Jahr 1939 heiratete Peter Janssen in zweiter Ehe Ellen Meißner, die gemeinsame Tochter Nikola wurde 1942 geboren. 1949 heiratete er Elsa Graf, geb. Warsinsky.

Auszeichnungen

Werk

Seine Arbeiten wurden in mehreren Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und sind in der Berlinischen Galerie Berlin, Artothek des Neuen Berliner Kunstvereins (NBK), Rheinisches Landesmuseum Bonn, Stadtmuseum Düsseldorf, Museum Kunstpalast am Düsseldorfer Ehrenhof, Sammlung des ZDF, Mainz vertreten.

Literatur

  • Janssen, Peter. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 531.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Janssen, Peter (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 1. September 2015)
  2. Urkunde zum Berufs- und Ausstellungsverbot, Webseite im Portal janssenart.de, abgerufen am 1. Mai 2015