Peter Kock (Kaufmann)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Peter Kock (* in Lübeck; † Sommer 1526 auf See) war ein deutscher Sekretär des Hansekontors in Bergen (Norwegen).

Leben

Peter Kock war ein Neffe des Lübecker Bergenfahrers und Bürgermeisters Joachim Gercken. Er studierte ab Ostern 1509 an der Universität Rostock,[1] wo er 1511 zum Bakkalaureus[2] und im Wintersemester 1513/14 zum Magister[3] promoviert wurde.

Peter Kock folgte dem bis 1520 in Bergen tätigen Sekretär Magister Nicolaus Repenhagen. Als Sekretär des Hansekontors auf Bryggen wird er erstmals 1521 in einer norwegischen Urkunde als „Mester Per“ belegt. 1523 anlässlich einer Beglaubigung gemeinsam mit den Älterleuten des Kontors bei König Christian II. von Dänemark und Norwegen. Kurz vor einer Heimreise nach Lübeck trat er am 9. Juni 1526 noch als Zeuge beim Verkauf einer Handelsgesellschaft in Bergen auf. Auf der Heimreise wurde sein Schiff 1526 von Skipper Clement, einem Freibeuter in Diensten des inzwischen abgesetzten und exilierten Königs Christian II., genommen. Kein Besatzungsmitglied des aufgebrachten Schiffes blieb verschont.[4] Nach Bericht seines Onkels, des Lübecker Bürgermeisters Joachim Gercken an den Hansetag 1530 in Bremen wurden alle auf dem Schiff befindlichen Personen jeweils zu zweit Rücken an Rücken aneinander gebunden und „also gleich Hunden über Bord geworfen“,[5] also ertränkt. Kocks direkter Nachfolger als Sekretär in Bergen ist namentlich nicht überliefert; der nächste namentlich bekannte Sekretär wurde 1534 Peter Gercken, ein jüngerer Bruder der Lübecker Bürgermeisters Joachim Gercken.

Literatur

  • Friedrich Bruns: Die Sekretäre des Deutschen Kontors zu Bergen, in: Det Hanseatiske Museums Skriften, Band 13, Bergen 1939, S. 44

Einzelnachweise

  1. Eintrag 1509 im Rostocker Matrikelportal
  2. Eintrag 1511 im Rostocker Matrikelportal
  3. Eintrag 1513/14 im Rostocker Matrikelportal
  4. Überliefert ist für das Jahr 1526 eine weitere Auseinandersetzung zwischen Bergenfahrern und Freibeutern: Am 3. November 1526 fiel Marten Pechlin, ein weiterer Freibeuter in Diensten des Königs Christian II., unter nicht genau rekonstruierbaren Umständen vor der norwegischen Südküste in einem Gefecht mit drei lübischen Bergenfahrern.
  5. Friedrich Bruns: Die Lübecker Bergenfahrer und ihre Chronistik, Berlin 1900, S. 301