Peter Schmidt (Kunsthistoriker)

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Peter Schmidt (* 12. Mai 1964 in Arzberg) ist ein deutscher Kunsthistoriker, Mediävist und Hochschullehrer.

Leben und Werk

Nach dem Studium der Kunstgeschichte, der Deutschen Philologie des Mittelalters und der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft in Bamberg und Berlin hatte Schmidt 1990 eine Vertretung der Assistentenstelle am Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters der Universität Bamberg. Er wurde 1995 im Fach Kunstgeschichte an der Technischen Universität Berlin bei Robert Suckale promoviert. Anschließend war Schmidt bis 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem interdisziplinären Forschungsprojekt zur spätmittelalterlichen Tafelmalerei an der TU Berlin.

Von 1998 bis 2005 war er als wissenschaftlicher Assistent am Kunstgeschichtlichen Institut der Johann-Wolfgang-von Goethe-Universität Frankfurt am Main tätig, an der er sich 2008 habilitierte. („Sinnliche Texte und geistliche Bilder – geistliche Texte und sinnliche Bilder: Studien zur Bildprägung im Mittelalter am Beispiel des Hohenliedes“). 2003 bis 2009 war er Co-Kurator des Forschungs- und Ausstellungprojekts „Origins of European Printmaking“ der National Gallery of Art in Washington und des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Nach einer Gastprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin (2008 bis 2009) forschte er von 2009 bis 2014 an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München (Langzeitprojekt Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters; Geschäftsführer der Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters).

Schmidt war von 2014 bis 2017 Professor für Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Mittelalter an der Universität Heidelberg. 2015/2016 war er Fellow am Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg, 2016 hatte er die Wolfgang Stammler-Gastprofessur (Freiburger Gastprofessur für Germanistische Mediävistik) der Universität Fribourg (Schweiz) inne. Seit April 2017 hat er die Professur für Kunstgeschichte des Mittelalters an der Universität Hamburg inne.[1][2]

Schwerpunkte

Funktions- und Mediengeschichte des Bildes im Mittelalter; Tafelmalerei, Buchkunst und Druckgraphik im Medienwandels zwischen Mittelalter und früher Neuzeit; Anfänge des vervielfältigten Bildes; Text-Bild-Systeme; Bild und Frömmigkeitsgeschichte; Porträt im Mittelalter

Gremientätigkeiten und Mitgliedschaften

Am 25. März 2022 wurde Schmidt zum zweiten Vorsitzenden im Verband deutscher Kunsthistoriker gewählt.[3]

  • Mitglied des Komitees des Mediävistisches Arbeitskreises der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
  • Mitglied der Kommission für deutsche Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Projekts „Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters“ (Bayerische Akademie der Wissenschaften)
  • Mitglied der Kommission für den Handschriftencensus an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Mittelalterforschung (IMAFO) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
  • Mitglied des „Centre for the Study of Manuscript Cultures“ (CSMC) der Universität Hamburg
  • Mitglied des Exzellenzclusters „Understanding Written Artefacts“ der Universität Hamburg

Publikationen (Auswahl)

  • Aby M. Warburg und die Ikonologie. Mit einem Anhang unbekannter Quellen zur Geschichte der Internationalen Gesellschaft für Ikonographische Studien von Dieter Wuttke. Bamberg: Wendel1 1989, Wiesbaden: Harrassowitz2 1993 (GRATIA. Bamberger Schriften zur Renaissanceforschung 20), ISBN 3-447-03024-0.
  • Die Große Schlacht. Ein Historienbild aus der Frühzeit des Kupferstichs. Wiesbaden: Harrassowitz 1992 (GRATIA. Bamberger Schriften zur Renaissanceforschung 22), ISBN 3-447-03268-5.
  • Gedruckte Bilder in handgeschriebenen Büchern. Zum Gebrauch von Druckgraphik im 15. Jahrhundert (Diss. Berlin 1995). Köln / Weimar / Wien: Böhlau 2003 (pictura et poesis 16), ISBN 3-412-11902-4.
  • [Zusammen mit Peter Parshall, Rainer Schoch et al.]: Origins of European Printmaking: Fifteenth-Century Woodcuts and their Public, Katalog der Ausstellung Washington, National Gallery of Art, und Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, 2005, Washington: National Gallery of Art 2005. (Dt. Ausgabe unter dem Titel: Die Anfänge der europäischen Druckgraphik. Holzschnitte des 15. Jahrhunderts und ihr Gebrauch). ISBN 978-3-936688-08-5
  • [Zusammen mit Christian Schneider, Jakub Šimek und Lisa Horstmann:] Der Welsche Gast des Thomasin von Zerklaere. Neue Perspektiven auf eine alte Verhaltenslehre in Text und Bild (Kulturelles Erbe: Materialität – Text – Edition 2). Heidelberg University Publishing, Heidelberg 2022. ISBN 978-3-947732-68-5 (Hardcover), ISBN 978-3-947732-66-1 (PDF, doi:10.17885/heiup.545).

Weblinks

Einzelnachweise