PfalzB Blatt 170

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pfälzische Kesselwagen (Privatwagen) nach Blatt 170
Anzahl: 50
Hersteller: diverse
Baujahr(e): 1884–1912
Bauart: Kesselwagen
Gattung: [P]
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 7.050 mm bis 8.950 mm
Fester Radstand: 3.000 mm bis 4.000 mm
Dienstmasse: xxx kg
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h
Raddurchmesser: 1.014 mm
Bremse: diverse
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV

Unter der Blatt-Nr. 170 des Wagenstandsverzeichnisses der Pfälzischen Eisenbahnen werden diverse Kesselwagentypen privater Einsteller zusammengefasst.

Geschichte

Zu einem Teil werden die privaten Kesselwagen des linksrheinischen Netzes der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (ehem. Pfälzischen Eisenbahnen) unter der Blatt Nummer 170 im Wagenstandsverzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913, incl. der Fortschreibungen bis zum März 1916 geführt.

Es handelt sich allerdings um unterschiedliche Bauausführungen. Dies bedeutet nicht zwangsläufig dass die jeweiligen Wagen auch tatsächlich identisch waren. Schon allein das Ladegut bedingte konstruktive Änderungen.

Konstruktive Merkmale

Untergestell

Der Rahmen: bestand komplett aus genieteten Walzprofilen. Die äußeren Längsträger hatten eine U-Form mit nach außen zeigenden Flanschen. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen zweifach geschlitzte Korbpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm. Die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm. Diese wurden später teilweise durch Hülsenpuffer ersetzt.

Laufwerk

Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen unterschiedlicher Bauformen. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper und einen Raddurchmesser von 1014 mm. Die Federung war mit einfachen Laschen in den Federböcken befestigt waren.

Die gebremsten Wagen waren mit einer Handspindelbremse ausgestattet. Die Bremsen wirkten beidseitig auf alle Räder.

Liste der privaten Kesselwagen

Gattungs-
zeichen
Herstelldaten Einsteller Ladegut Wagennummern je Epoche Abmessungen Lademaße
Blatt-Nr.
(WV 1897)
ab
1895
ab
1909
DRG Bau-
jahre
Her-
steller
Anz. ab 1895 ab 1909 DRG LüP
[mm]
Höhe
über
SOK
[mm]
Anz.
Ach-
sen
Le-
nk-
ach-
sen
Achs-
stand
[mm]
Gew.
[kg]
Fläche
[m²]
Vol.
[m³]
Brem-
sen-
arten
Bemerkungen
170I [P] [P] 1912 1 J.A. Benkiser, chem. Fabrik, Ludwigshafen a. Rh. Chlor-Calziumlauge Lu 502 071 8.300 2 3.500 16,6 15,0 Hbr eisernes Untergestell; Bremserhaus
170II [P] [P] 1884/-86 2 Salzsäure Lu 502 072, Lu 502 073 6.800 2 3.000 10,0 eisernes Untergestell;
170III [P] [P] 1909 1 Schwefelsäure Lu 502 074 8.300 2 4.000 15,0 9,5 Hbr eisernes Untergestell; Bremserhaus
170IV [P] [P] 1912 1 Lu 502 075 7.050 2 3.600 15,0 9,5 Hbr eisernes Untergestell; Bremserhaus
170V [P] [P] 1899 1 Lu 502 076 7.950 2 3.600 10.0 Hbr eisernes Untergestell; Bremserhaus
170VI [P] [P] 1898 1 Spiritus Zentrale G.m.b.H., Berlin Spiritus Lu 502 079 8.500 2 4.000 12.5 Hbr eisernes Untergestell; Bremserhaus
[P] [P] 1899 1 Lu 502 080 8.500 2 4.000 10,0 13,5 ohne eisernes Untergestell;
170VII [P] [P] 1893 3 Zuckerfabrik Frankenthal, Frankenthal (Pfalz) Syrup Lu 502 081-Lu 502 083 8.000 2 3.400 15.0 14,6 Hbr eisernes Untergestell; Bremserhaus
[P] [P] 1893 1 Lu 502 084 8.000 2 3.400 15.0 Hbr eisernes Untergestell; Bremserhaus
170VIII [P] [P] 1912 2 Melasse Lu 502 085-Lu 502 086 8.100 2 3.800 17.7 13,3 Hbr eisernes Untergestell; Bremserhaus; Kessel mit Heizrohr
170IX [P] [P] 1910 1 Pfälz. Presshefen- u. Spiritusfabrik, Ludwigshafen a. Rh. Spiritus Lu 502 089 8.950 2 4.000 10.0 13,0 Hbr eisernes Untergestell; Bremserhaus
170X [P] [P] 1889 1 Spiritus Zentrale G.m.b.H., Berlin Spiritus Lu 502 098 8.280 2 3.650 10,0 ohne eisernes Untergestell
[P] [P] 1899 1 Lu 502 099 7.780 2 3.500 10,0 14,3 13,0
170XI [P] [P] 1900 1 Pure Oil Company, G.m.b.H., Mannheim Petroleum Lu 502 106 7.900 2 4.000 10,0 13,9 ohne eisernes Untergestell
1899 10 Lu 502 107-Lu 502 116 8.400 2 4.000 10,0 13,9 Hbr eisernes Untergestell; Bremserhaus
1900 4 Lu 502 131-Lu 502 134
1901 4 Lu 502 135-Lu 502 139
1899 10 Lu 502 117-Lu 502 126 7.800 2 4.000 10,0 13,9 ohne eisernes Untergestell;
1900 4 Lu 502 127-Lu 502 130
Die Pure Oil-Company – ein amerikanisches Unternehmen – erhielt am 12. Mai 1898[1] auf Antrag der Badischen Staatsbahnen im Handelshafen Mannheim die Genehmigung für die Einrichtung eines Tanklagers. Mit dem Kriegseintritt der USA 1917 endeten die Geschäftstätigkeiten des Unternehmens in Deutschland. Die Wagen müssen ab dann andere Eigentümer gehabt haben.

Literatur

  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).

Einzelnachweise

  1. Chroniken der Stadt Mannheim, Online-Archiv, Jahr 1898, S. 256.