Pferdeschwemme (Salzburg)
Die Pferdeschwemme bzw. Marstallschwemme bzw. Hofmarstallschwemme steht am heutigen Herbert-von-Karajan-Platz in der linksseitigen Altstadt von Salzburg. Die Pferdeschwemme steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag ).
Geschichte
Unter dem Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun und Hohenstein (1643–1709) wurde die Salzburger Residenz baulich und künstlerisch umgebaut und mit einem Alexanderzyklus versehen. Dafür spricht die Aufführung einer Oper mit dem Titel „Alessandro in Pietra“, 1689 von Heinrich Ignaz Franz Biber komponiert. 1695 entstand die Marstallschwemme mit der Skulptur des Pferdebändigers, der ebenfalls Alexander den Großen repräsentiert. Die Skulptur ist ein frühes Werk des Bildhauers Bernhard Michael Mandl.
Die neue Pferdeschwemme wurde im Zuge der Neugestaltung des Hofmarstalles durch Johann Bernhard Fischer von Erlach 1695 erbaut. Die dortige Statue des Rossebändigers, ein sich aufbäumendes fürsterzbischöfliches Pferd bändigend, ist eine gelungene Skulptur mit einem hohen Maß an Dynamik und war ursprünglich auf den Hofmarstall hin ausgerichtet. 1732 wurde diese Pferdeschwemme unter Fürsterzbischof Leopold Anton Graf von Firmian in seine heutige Gestalt gebracht. Sein Wappen ziert den damals ausgetauschten Sockel der Pferdeschwemmenskulptur, die Skulptur schaut nun zur Stadt. Der Text am Sockel lautet:
„PULCHRITUDO ANTIQUA MIRABILI
NOVITATE RESTITUTA A CELISSIMO,
AC REVERENDISSIMO DIMINO DOMINO
LEOPOLDO ANTONIO ELEUTHERIO
ARCHIEPISCOPO ET SAC(ri) ROM(ani)
IMP(erii) PRINCIPE SALISBURGENSI
SAC(rae) SEDIS APOSTOLICAE LEGATO
NATO GERMANIAE PRIMATE EX
ANTIQUISS(simis) LIBERIS BARONIBUS
DE FIRMIAN ETC. ETC.“
„Die einstige Schönheit ist in wunderbarer Neuheit wiederhergestellt worden vom hochherzigsten und ehrwürdigsten Hern, Herrn Leopold Anton Eleutherius, Erzbischof und des Heiligen Römischen Reiches Fürst von Salzburg, Geborener Legat des Heiligen Apostolischen Stuhls, Primas von Deutschland, aus dem uralten Freiherrngeschlecht von Firmian etc. etc.“
In den Zeilen 1, 2 und 3 verbirgt sich das Chronogramm „1732“.
Die Pferdefresken in den Wandfeldern der Schauwand im Hintergrund schuf Franz Anton Ebner, diese wurden mehrfach übermalt, zuletzt 1960.
Literatur
- Sigmundsplatz, Neutor oder Siegmundstor, Hofmarstallschwemme. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Salzburg 1986, S. 610–611.
Weblinks
Koordinaten: 47° 47′ 57,7″ N, 13° 2′ 25,5″ O