Pflege- und Betreuungsheim Ortenau Klinikum

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Das Pflege- und Betreuungsheim Ortenau Klinikum ist eine Pflegeeinrichtung im Ortsteil Fußbach von Gengenbach. Träger ist der Ortenaukreis.

Geschichte

Die Kreisversammlung beschloss 1873 die Errichtung einer Kreispflegeanstalt auf dem für 12.500 Gulden gekauften Seldeneck’schen Anwesen. Sie wurde am 15. Juli 1874 als Kreispflegeanstalt des Kreises Offenburg eröffnet.[1] Zum Haus gehörte eine eigene Landwirtschaft. Es kamen Neubauten sowie ein Friedhof hinzu.

1923 nahmen die Schwestern vom Heiligen Kreuz aus Bingen ihre Arbeit auf; sie blieben bis 1993 in Fußbach. 1926 erreichte die Zahl der Pfleglinge etwa 300.[1]

Aufgrund des 1934 in Kraft getretenen Sterilisationsgesetzes wurden in Fußbach psychisch kranke, sowie geistig und körperlich behinderte Männer und Frauen sterilisiert. Insgesamt 137 Bewohnern wurden im Rahmen der Aktion T4 in NS-Tötungsanstalten transportiert und dort ermordet, insbesondere in die NS-Tötungsanstalt Grafeneck.[1]

Nach Kriegsende waren 550 Patienten im Haus untergebracht.

Seit 1973 steht das Haus in Trägerschaft des Ortenaukreises.

Einrichtung

Die Einrichtung verfügt heute über 336 Plätze sowohl für ältere und pflegebedürftige als auch für geistig behinderte, psychisch kranke sowie für alkoholkranke Menschen. Zur Einrichtung zählen Wohngebäude, Veranstaltungssaal, Café, Arztpraxen, Räume für Krankengymnastik und Friseur, Heimkirche und das kleine Museum „Historikstüble“. Zur parkähnlichen Anlage gehört ein Teich.

Literatur

  • Tobias Wöhrle: Zur Geschichte der ehemaligen Kreispflegeanstalt Fußbach. In: Die Ortenau, 79. Jg., 1999, S. 602–616

Weblinks

Einzelnachweise

Koordinaten: 48° 21′ 49,2″ N, 8° 1′ 9,3″ O