Philharmonie Luxembourg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Philharmonie Luxembourg ist ein Konzerthaus in der Stadt Luxemburg und ist Residenzort des Philharmonischen Orchesters von Luxemburg.

Bau

Im Juni 2002 begannen die Arbeiten des Konzerthauses. Drei Jahre später wurde es im Stadtteil Kirchberg am Place de l’Europe eröffnet. Architekt ist Christian de Portzamparc, die Ausgestaltung der Akustik im großen Konzertsaal besorgte Albert Yaying Xu.

Das weiße Hauptgebäude hat im Grundriss die Form eines Auges. Die Stahl-Glas-Fassade wird von 823 weißen Säulen von 20 Metern Höhe und 30 Zentimetern Durchmesser optisch dominiert. Das Konzerthaus hat insgesamt einen umbauten Raum von 192.883 Kubikmetern und eine Gesamtfläche von rund 20.000 Quadratmetern. An der Stahl-Glas-Konstruktion wurden 2.500 Tonnen Baustahl verbaut, die verglaste Oberfläche liegt bei 5.000 Quadratmetern. Die Baukosten betrugen 113,5 Millionen Euro.

Großer Konzertsaal

Säle

Der große Konzertsaal Salle de Concerts Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte hat normalerweise 1307 Sitzplätze, diese können auf maximal 1500 Plätze erhöht werden. Er ist 24 Meter lang, 48 Meter tief und 17 Meter hoch. Die Bühne bietet 120 Musikern Platz, sie kann auf 14 verschiedene Höhen eingestellt werden. An ihrer Stirnseite steht die Orgel. Das akustische Raumvolumen beträgt 19.300 Kubikmeter.

Im Untergeschoss der Philharmonie liegt ein kleinerer, 120 Plätze umfassender Saal, der sogenannte Espace Découverte. Er ist vorgesehen für elektroakustische Musik, Experimentalkunst im Bereich Elektronik, Film oder Video oder für interaktive Musik-Workshops.

Neben dem Hauptgebäude liegt der gleichfalls weiße, muschelförmige Kammermusiksaal Salle de Musique de Chambre; er hat 313 Plätze[1]. Seine Bühne ist 80 Quadratmeter groß, das Raumvolumen umfasst 8.153 Kubikmeter. Der Kammermusiksaal ist mit dem Hauptgebäude verbunden und von ihm aus zugänglich.

Orgel

Die Orgel im Konzertsaal wurde von der Firma Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt GmbH gebaut. Das Schleifladen-Instrument hat 83 Register (6.441 Pfeifen), diese verteilen sich auf 4 Manuale und das Pedal. Sie ist als symphonische Konzertorgel angelegt; ihre Disposition folgt vor allem deutschen und französischen Vorbildern, nimmt jedoch auch englische und amerikanische Elemente auf. Der Manualumfang reicht von C–c4, der Pedalumfang von C–g′. Das Instrument lässt sich von zwei Spieltischen aus anspielen. Die Manualwerke II, III und IV sind als Schwellwerke errichtet. Eine Besonderheit ist, dass einzelne Register der Manualwerke II und III innerhalb des jeweiligen (Schwell)Werkes in einem weiteren Schwellwerk untergebracht sind (doppelte Schwellbarkeit). Ebenso sind einige Register des Pedals schwellbar.[2]

I Hauptwerk C–c4
1. Bourdon 32′
2. Praestant 16′
3. Bordun 16′
4. Montre 8′
5. Principal 8′
6. Flûte harm. 8′
7. Salicional 8′
8. Gedackt 8′
9. Quinte 513
10. Octave 4′
11. Rohrflöte 4′
12. Terz 315
13. Quinte 223
14. Superoctave 2′
15. Cornett V 8′
16. Mixtur V-VI 2′
17. Cimbel III 1′
18. Trompete 16′
19. Trompete 8′
II Positiv C–c4
20. Lieblich Gedackt 16′
21. Viola da Gamba 16′ *
22. Geigenprinzipal 8′
23. Flauto amabile 8′ *
24. Piffaro 8′ *
25. Aeoline 8′ *
26. Quintade 8′ *
29. Prinzipal 4′
28. Dulciana 4′ *
27. Fugara 4′ *
30. Sesquialtera II 223
31. Flautino 2′
32. Flauto traverso 2′
33. Piccolo 1′
34. Harmonia aeth. III 223 *
35. Mixtur IV 113
36. Englisch Horn 16′ *
37. Aeoline 16′ *
38. Oboe d’amore 8′ *
III Récit expressif C–c4
39. Bourdon 16′
40. Diapason 8′
41. Cor de nuit 8′
42. Flûte à cheminée 8′
43. Gambe 8′ *
44. Voix céleste 8′ *
45. Prestant 4′
46. Flûte octaviante 4′
47. Viola 4′ *
48. Nazard 223
49. Doublette 2′
50. Tierce 135
51. Fourniture V 223
52. Bombarde 16′ *
53. Trompette harm. 8′ *
54. Hautbois 8′ *
55. Voix humaine 8′ *
56. Clairon 4′ *
IV Solo Expressif C–c4
57. Konzertflöte 8′
58. Echogambe 8′
59. Unda maris 8′
60. Dolce 4′
61. Basson 16′
62. Cromorne 8′
63. Clarinette 8′
64. Tuba 8′
en chamade
65. Trompette 16′
66. Trompette 8′
Pedalwerk C–g1
67. Bourdon 32′
68. Principalbass 16′
69. Subbass 16′ *
70. Flötbass 16′
71. Kontrabass 16′
72. Quintbass 1023
73. Octavbass 8′
74. Bordun 8′ *
75. Violoncello 8′ *
76. Octave 4′
77. Dolkan 4′ *
78. Bassaliquot III 1023 *
79. Hintersatz VI 513
80. Bombarde 32′
81. Posaune 16′
82. Fagott 16′ *
83. Trompete 8′
  • Anmerkung
* = Register schwellbar

Weblinks

Commons: Philharmonie (Luxembourg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. m.i.r. media - interface engineering, cologne - www.mir.de: saalpläne Philharmonie Luxembourg. In: www.philharmonie.lu. Abgerufen am 14. Mai 2016.
  2. Informationen zur Orgel der Philharmonie Luxembourg (Memento vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive) (PDF; 692 kB) vom 29. Oktober 2005. Abgerufen am 13. Juni 2011.

Koordinaten: 49° 37′ 6,6″ N, 6° 8′ 31,5″ O