Philipp Kilian
Philipp Kilian (* 8. Juli 1628 in Augsburg; † 14. Oktober 1693 ebenda) war ein deutscher Kupferstecher.
Leben
Philipp Kilian war ein Sohn von Wolfgang Kilian (1581–1663). Er wurde von seinem Vater ausgebildet und reiste dann mit seinem Bruder Johann, der Goldarbeiten für Kirchen anfertigte, nach Venedig, Florenz und Rom, um sich dort weiter ausbilden zu lassen. Nach Augsburg zurückgekehrt schuf er Porträts seiner Brüder Bartholomäus und Johann sowie vom Tiermaler Johann Heinrich Roos, von Johann Spillenberger und von Joachim von Sandrart.[1] Ein Schüler von ihm war Johann Georg Seiller. Er heiratete im Jahr 1651 und hatte zwei Söhne Wolfgang Philipp Kilian (1654–1732) und Jeremias Kilian (ca. 1766–1730), die ebenfalls Kupferstecher wurden.
Werke (Auswahl)
Kilian fertigte rund 300 Buchverzierungen und Bildnisse.[2] So stellte er unter anderem Porträtbilder in Lebensgröße von Kaiser Leopold I. und dessen Sohn Joseph jeweils zu Pferd her.[3] Er lieferte auch Kupferstiche von Biblischen Ereignissen, wie beispielsweise die Eroberung von Jericho nach einer Vorlage von Matthias Scheits für eine Ausgabe der Bilderbibel von 1672.[4]
- Christus am Kreuze
- Kaiserin Claudia Felicitas
- König Carl von Schweden
- Churfürst Carl Ludwig von Bayern
- Kronprinzessin Wilhelmina Ernestina von Dänemark nach J. G. Wagner
- Kaiserin Margarita Theresa
- Kaiser Leopold I.
- Markgraf Wilhelm von Baden
- Ludovica Christina von Savoyen, Markgräfin von Baden
- Markgraf Friedrich von Baden
- Landgraf Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt
- Herzog Eberhard III. von Württemberg
- Prinzessin Catharina von Württemberg
- Sophia Margaretha von Brandenburg
- Graf Friedrich Casimir von Hanau nach Johann David Welcker[5]
- Joachim von Sandrart, nach J. U. Mayer
Literatur
- Wilhelm Schmidt: Kilian (Familie). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 737.
- Albert Hämmerle: Kilian, Philipp. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 20: Kaufmann–Knilling. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 299–301.
- Kurt Pilz: Kilian, Philipp. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 604 (Digitalisat).
Weblinks
- Werke von und über Philipp Kilian in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Kilian, Künstlerfamilie im Stadtarchiv Augsburg
Einzelnachweise
- ↑ Sandrart, Joachim von: L’ Academia Todesca della architectura, scultura & pittura oder Teutsche Academie der edlen Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste. Erstens Theils Erstes Buch: Von der Architectur oder Bau-Kunst. Nürnberg 1675 (uni-heidelberg.de).
- ↑ Georg Kasper Nagler: Kilian, Philipp. In: Neues allgemeines künstler-lexicon; oder, Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher… E. A. Fleischmann, München 1835, S. 13 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ D. A. Binzer, H. A. Pierer (Hrsg.): Encyclopaedisches Woerterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe, bearbeitet von mehreren Gelehrten. Band 11: Karl bis Kschetri. Hahn, Altenburg 1829, S. 269 (books.google.de).
- ↑ Die Eroberung von Jericho (Jos. 6). Hamburger Kunsthalle, abgerufen am 21. Juni 2019.
- ↑ Hans Vollmer: Welker, J. D. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 356.
Personendaten | |
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NAME | Kilian, Philipp |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kupferstecher |
GEBURTSDATUM | 8. Juli 1628 |
GEBURTSORT | Augsburg |
STERBEDATUM | 14. Oktober 1693 |
STERBEORT | Augsburg |