Philipp Mainzer

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Philipp Mainzer (* 23. Oktober 1969 in Mainz) ist ein deutscher Architekt und Produktdesigner. Er ist Präsidiumsmitglied im Rat für Formgebung.

Leben

Mainzer studierte in London Produktdesign am Central Saint Martins College of Art and Design und Architektur an der Architectural Association. 1995 gründete er zusammen mit Florian Asche, den er während seines Studiums kennen lernte, die Möbelmarke e15. Benannt nach der Postleitzahl des Ost-Londoner Stadtteils Hackney, wo Mainzers erstes Studio beheimatet war, wurde das Unternehmen vor allem durch den Massivholztisch Bigfoot sowie den Hocker Backenzahn bekannt.[1] Beide Möbelstücke sind inzwischen zu Designklassikern geworden.

2017 debütierte Philipp Mainzer im Zuge der imm cologne mit dem Aufbewahrungssystem jorel für die Interlübke GmbH erstmals einen Entwurf außerhalb seiner Funktion bei e15. jorel wurde mit dem Interior Innovation Award 2017 und dem German Design Award 2018 ausgezeichnet und reiht sich damit in die Liste von Mainzers Möbelentwürfen ein, die mit nationalen und internationalen Designpreisen geehrt wurden. Im Jahr 2016 erhielt Philipp Mainzer gemeinsam mit Farah Ebrahimi, Art-Direktorin bei e15, die Ehrenmitgliedschaft des Deutschen Designer Clubs.

Parallel zur Gründung von e15 praktizierte Mainzer Architektur in New York und führte dies auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2001 fort. Von 2004 bis 2016 entwickelte er den Ladenbau für das Hamburger Modelabel Closed,[2][3] u. a. des 2013 eröffneten Pariser Flagshipstores des Modelabels.[4] Inzwischen realisiert Mainzers Architekturbüro gewerbliche sowie Wohn- und Kulturprojekte weltweit und verantwortete beispielsweise den Bau einer Destillerie für die Dry-Gin-Marke Monkey 47 sowie den Frankfurter Signature Store des australischen Kosmetikunternehmens Aesop.

Heute ist Philipp Mainzer Kreativdirektor und Geschäftsführer des Philipp Mainzer Office for Architecture and Design sowie der e15 Design und Distributions GmbH. Seit 2009 ist er Präsidiumsmitglied des Rats für Formgebung und hält Vorträge zu Architektur, Design und Branding.

Werke

  • Hocker/Beistelltisch Backenzahn
  • Tisch Bigfoot
  • Bett Mo
  • Bett Pardis
  • Sofa Shiraz
  • Sideboard Shahnaz Mahnaz
  • Beistelltisch Habibi
  • Tisch Sloane
  • Sofa Kerman
  • Sideboard jorel (für Interlübke)
  • Tisch Kazimir

Auszeichnungen

  • German Design Award für das Sideboard jorel (2018)
  • Interior Innovation Award Cologne für das Sofa Kerman (2017)
  • Interior Innovation Award Cologne für das Sideboard jorel (2017)
  • Ehrenmitgliedschaft des Deutschen Designer Clubs (2016/2017)
  • Interior Innovation Award Cologne für den Tisch Zehn (2011)[5]
  • Interior Innovation Award Cologne für das Bett Pardis (2008)
  • Designpreis Deutschland für das Sofasystem Shiraz (2008)
  • Interior Innovation Award Cologne für das Sofasystem Shiraz (2008)
  • Design for Asia Award für die Innenarchitektur des Xue Xue Institute in Taipeh, Taiwan (2007)[6]
  • Interior Innovation Award für den Tisch Bigfoot (2006)
  • Red Dot Award für die e15-Büromöbelserie (2006)
  • International Contemporary Furniture Fair New York Award für die Badkollektion New Places (2006)

Quelle:[7]

Kooperationen

Unter der Marke e15 vertreibt Mainzer Möbelstücke renommierter Designer. So sind hier Werke von Stefan Diez, Arik Levy in der Kollektion enthalten. Im Jahr 2012 wurden zwölf Möbel von Ferdinand Kramer in einer Re-Edition neu aufgelegt und seither vertrieben. 2015 stellte e15 eine Produktfamilie in Zusammenarbeit mit dem britischen Architekten David Chipperfield vor.

Literatur

  • Manuela Roth: Masters + their Pieces: best of furniture design. 1. Auflage. Braun Publishing, Salenstein 2012, ISBN 978-3-03768-097-1.
  • Schöner Wohnen (Hrsg.): Das Buch der Designer. Die wichtigsten Designer und ihre größten Klassiker. 1. Auflage. Callwey, Hamburg 2011, ISBN 978-3-7667-1930-0.
  • Duncan Campbell, Charlotte Rey, Sven Ehmann, Robert Klanten: The Craft and the Makers. Tradition with attitude. 1. Auflage. Die Gestalten Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-89955-548-6, S. 116–123.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alexander Jürgs: Schirn Magazin – Philipp Mainzer. Schirn Kunsthalle Frankfurt am Main GmbH, 14. August 2013, abgerufen am 4. November 2014.
  2. Der Dienstleister. In: Sportswear International. Dezember 2013, ISSN 1021-0989, S. 126.
  3. Ann-Kathrin Conzen: Closed opens new stores in Münster and Düsseldorf. Sportswear International, 20. Juli 2012, abgerufen am 4. November 2014.
  4. Location Group Research (Hrsg.): Retail Market Study Worldwide 2014. Location Group AG, Zürich 2014, ISBN 978-3-9524279-3-4, S. 224.
  5. Interior Innovation Award zur imm cologne 2011. (Nicht mehr online verfügbar.) 18. Januar 2011, archiviert vom Original am 5. Dezember 2014; abgerufen am 4. November 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.german-design-council.de
  6. DFAA YearBook 2007 - XueXue Institute. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Design For Asia Awards, 2007, ehemals im Original; abgerufen am 4. November 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.dfaaward.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. german-architects - Büroprofile Innenarchitekten - Philipp Mainzer. Abgerufen am 4. November 2014.