Philipp Saxer

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Johann Philipp Saxer (* 28. April 1800 in Sarmenstorf, Kanton Aargau; † 6. November 1868 in Bad Zurzach) war ein Schweizer römisch-katholischer Geistlicher, Chorherr und Dichter.

Leben und Werk

Saxer wuchs auf dem Bauernhof «Leidenberg» bei Sursee auf und besuchte die Schulen in Sursee, Oberkirch und im Kloster Muri. Von 1815 bis 1822 studierte er an der Höheren Lehranstalt in Luzern Theologie bei Joseph Widmer, Joseph Anton Salzmann und Alois Gügler. Ein Staatsstipendium ermöglichte es Saxer, in Landshut weiter zu studieren. 1824 schloss er das Studium erfolgreich ab.[1]

Saxer verfasste Gedichte, die anonym in Zeitschriften veröffentlicht wurden. Erst nach seinem Tod wurden sie vom Zurzacher Stiftspropst Johann Huber zusammen mit einer Lebensbeschreibung Saxers herausgegeben.

Nachdem Saxer in Aarau eine Wahlfähigkeitsprüfung bestanden hatte, wurde er 1825 als Lehrer für Deutsch, Arithmetik, Geographie, Geschichte, Zeichnen und Naturkunde an die Sekundarschule Laufenburg gewählt. Neben dieser Tätigkeit war Saxer Mitglied des Bezirksschulrates und Gehilfe des Stadtpfarrers.

Als Saxer wegen seiner chronischen Brustfellentzündung aus dem Schuldienst austreten musste, kehrte er für einige Zeit auf den elterlichen Hof zurück. 1836 konnte Saxer die Manualkaplanei Künten-Sulz übernehmen und wurde drei Jahre später von der aargauischen Regierung zum Pfarrer von Wislikofen gewählt. 1856 wurde Saxer vom Chorherrenstift Zurzach zum Pfarrer von Würenlingen und im gleichen Jahr zum Dekan des Kapitels Regensberg gewählt. Im März 1868 wurde er zum Chorherrn in Zurzach ernannt, doch im November 1868 erlag er im Alter von 68 Jahren seiner Erkrankung.

Literatur

  • Johann Huber: Geschichte des Stifts Zurzach. Ein Beitrag zur schweizerischen Kirchengeschichte. 1869, S. 290 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Johann Huber: Leben und Gedichte des hochwürdigen Herrn Philipp Saxer, gewesenen Chorherrn zu St. Verena in Zurzach. Mit wohlgelungenem Portrait. Ein Denkmal der Freundschaft auf das Grab des Verewigten. Hubers Schriften, Aarau 1870, OCLC 503773627 (Digitalisat, darin Chorherrn Saxer’s Leben, S. 1–66, Chorherrn Saxer’s Gedichte S. 67–289).
  • Saxer, Philipp. In: Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 6: Risch–Spiller. 6. Auflage. Leipzig 1913, S. 122, DNB 986740748 (online).
  • Walter Fischer: Saxer, Philipp. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Biographisches Lexikon des Kantons Aargau. 1803–1957 (= Argovia. Band 68/69). Sauerländer, Aarau 1958, S. 655–656 (Digitalisat).
  • Anna Stüssi: Saxer, Philipp. In: Heinz Rupp, Carl Ludwig Lang (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Band 14: Salzmesser – Schilling. Francke, Bern 1992, Sp. 118.

Einzelnachweise