Pierre-Gabriel Buffardin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Pierre-Gabriel Buffardin (* 16. Juni 1689 in Avignon; † 13. Januar 1768 in Paris) war ein französischer Flötenvirtuose des Barock.

Leben

Pierre-Gabriel Buffardin

Buffardin wurde am 26. November 1715 zum Soloflötisten des sächsischen königlich-kurfürstlichen Orchesters in Dresden ernannt und wurde mit einem jährlichen Gehalt von 500 Thalern entlohnt. Im Jahr 1718 war er für vier Monate der Lehrer von Johann Joachim Quantz. Dieser sagte über seinen Lehrer: „dass seine grösste Stärke, wie damals bei allen französischen Instrumentalvirtuosen, hauptsächlich in geschwinden Passagen bestanden habe.“[1] Zu seinen Schülern gehörten auch Franz Jos. Götzel († 1823) und Pietro Grassiflorio († 1795) sowie Johann Jacob Bach, ein Bruder von Johann Sebastian Bach, den er in Konstantinopel kennengelernt hatte. Gemeinsam mit Pisendel, Quantz und Weiss begleitete er 1725 den Kurfürsten bei seinem Besuch in Berlin. Jeder der Musiker erhielt für seine Darbietungen von Friedrich Wilhelm I. ein Geschenk von 100 Dukaten. Buffardins Gehalt stieg bis 1741 auf 1000 Thaler und am 23. Juni 1749 wurde er mit einem Gnadengehalt von 700 Thalern in den Ruhestand versetzt. Beim Ausbruch des siebenjährigen Krieges floh der Hof nach Warschau und im Jahr 1764 musste Buffardin mit 200 Thalern auskommen. Bald darauf zog er mit seiner Familie nach Paris.

Werke

Als einziges gesichert authentisches Werk gilt seine „Flötensonate“. Zugeschrieben wird ihm ebenfalls ein „Konzert für Querflöte in e-Moll“ sowie ein weiteres Konzert in f-Moll, dass sich unter den anonymen Musikalien der Dresdner Hofkapelle befindet.

Literatur

  • Ingrid Kollpacher-Haas: Pierre-Gabriel Buffardin: Sein Leben und Werk. In: Studien zur Musikwissenschaft. 25, 1962, S. 298–306.
  • Buffardin, Pierre Gabriel. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart: allgemeine Enzyklopädie der Musik. Band 15: Supplement Aachen–Dyson. Bärenreiter, Kassel 1973, ISBN 3-7618-0410-5, Sp. 1183–1184 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Kristina Funk-Kunath: Spurensuche – Ein unbekanntes Porträt von Pierre Gabriel Buffardin. In: Bach-Jahrbuch. 104, 2018, S. 225–233.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hermann Mendel, August Reissmann: Buffardin, Pierre Gabriel. In: Musikalisches Conversations-Lexikon: eine Encyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaft für Gebildete aller Stände … Ergänzungsband. Robert Openheim, Berlin 1883, S. 50 (Textarchiv – Internet Archive).