Pierre Daru
Pierre Antoine Noël Mathieu Bruno Daru Graf, (* 12. Januar 1767 in Montpellier; † 5. September 1829 auf seinem Landsitz Becheville bei Meulan), war ein französischer Verwaltungsbeamter, Dichter und Historiker.
Leben
Er trat mit 16 Jahren in den Militärdienst und war Kriegskommissar, als er sich 1789 der Revolution anschloss. 1793 als verdächtig verhaftet, erhielt er erst am 9. Thermidor seine Freiheit, nicht aber seine Stelle wieder. 1795 wurde er Chef einer Abteilung im Kriegsministerium und bald darauf Chef der Intendantur bei der Donauarmee. Während dieser Geschäftsführung vollendete er seine Übersetzung des Horaz „Traduction en vers des poésies d'Horace“, Paris. 1800; 6. Aufl. 1823, 2 Bde., die seinen literarischen Ruf begründete. Napoleon I. setzte ihn bei der Kriegsverwaltung und zu immer wichtigeren Geschäften ein, erhob ihn in den Grafenstand und ernannte ihn zum Minister und Bevollmächtigten bei den Friedensschlüssen von Pressburg, Tilsit und Wien. 1805, 1807 und 1809 war er Generalintendant in Preußen und Österreich. 1811 wurde er Staatssekretär und bekämpfte im Ministerkonseil Napoleons Eroberungspläne. Nach der Restauration teilte er anfangs mit anderen Anhängern Napoleons das Los der Zurücksetzung, wurde aber 1818 zum Pair ernannt und stimmte nun im Sinn der gemäßigten Partei. Seit 1828 war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Sein Bruder war: Graf Martial Noel Pierre Daru.
1807 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1] Seit 1808 war er auswärtiges und seit 1812 Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[2]
Sein Name ist am Triumphbogen in Paris in der 20. Spalte eingetragen.
Werke
- Cléopédie, ou théorie des réputations littéraires (Paris 1800).
- Hauptwerk Histoire de la république de Venise (Paris 1819, 7 Bände; 4. Auflage 1853, 9 Bände; deutsch Leipzig 1824, von Ruprecht, Leipzig 1854, 4 Bände)
- Histoire des ducs de Bretagne (4. Auflage, Paris 1828, 4 Bände; deutsch von Schubert, Leipzig 1831, 2 Bände).
- L’astronomie (Paris 1836).
Literatur
- Daru, Pierre Antoine Noel Bruno. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 4, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1906, S. 529.
- Daru. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 4. Altenburg 1858, S. 754 (zeno.org).
Weblinks
- Kurzbiografie und Werkliste der Académie française (französisch)
Einzelnachweise
- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 65.
- ↑ Mitglieder der Vorgängerakademien. Pierre Antoine Bruno Comte Daru. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 11. März 2015.
Personendaten | |
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NAME | Daru, Pierre |
ALTERNATIVNAMEN | Daru, Pierre Antoine Noel Bruno |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Finanzmann, Dichter und Historiker |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1767 |
GEBURTSORT | Montpellier |
STERBEDATUM | 5. September 1829 |
STERBEORT | Becheville bei Meulan |