Pierre Molinier

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Pierre Molinier (* 13. April 1900 in Agen, Frankreich; † 3. März 1976 in Bordeaux, Frankreich) war ein französischer Maler, Fotograf und Objektkünstler.

Molinier wurde in Agen geboren und lebte bis zu seinem Tode in Bordeaux. Seine Karriere begann er als Landschaftsmaler, aber schon bald wurde die fetischistische Erotik Schwerpunkt seiner Arbeit.

Leben und Werk

Mit 18 Jahren begann Molinier zu fotografieren. Als Molinier's Schwester 1918 starb, blieb er mit ihr allein, um sie zu fotografieren. „Sie trug ihr Erstkommunionkleid mit schwarzen Strümpfen. Ich streichelte ein wenig ihre Beine. Ich setzte mich auf sie und kam auf dem Bauch - tot. Sie war sehr schön, auch im Tod. Und dann, einfach so, ist das Beste von mir mit ihr gegangen. (Original: On l'avait habillée en communiante et elle avait des bas noirs. Je lui ai caressé les jambes, un peu. Ça me faisait un effet!... Alors, je m'étais mis sur elle et j'ai joui sur son ventre, morte. Elle était jolie, quand même ; elle était très jolie, même morte. Et alors, comme ça, le meilleur de moi est parti avec elle.)“[1]

Molinier begann mit seiner erotischen Kunst um 1950. Mit der Hilfe von zahlreichen speziell angefertigten Requisiten – Puppen, verschiedene Prothesen, Stöckelschuhe, Dildos – und gelegentlich einer Vertrauten, konzentrierte sich Pierre Molinier in erster Linie auf seinen eigenen Körper als Werkzeug und konstruktive Form für seine umfassende fotografische Arbeit. Die meisten seiner Fotografien und Fotomontagen sind Porträts von sich selbst als Frau. Er begann André Breton zu schreiben und sandte ihm Fotografien seiner Bilder. Später nahm André Breton ihn in die Gruppe der Surrealisten auf. Breton organisierte 1956 eine Ausstellung von Moliniers Arbeiten in Paris.

Pierre Moliniers enigmatische Fotografien haben europäische und nordamerikanische Vertreter der Body-Art seit den 1970ern beeinflusst; unter anderem Jürgen Klauke, Cindy Sherman und Ron Athey. Moliniers Werke beeinflussen auch heute Künstler, Kritiker und Kunstsammler.

Als es Molinier in den 1970ern gesundheitlich schlechter ging, beging er im Alter von 75 Jahren, wie sein Vater vor ihm, Suizid mit Hilfe einer Schusswaffe.

Werke

Bücher von und mit Pierre Molinier

  • Molinier, Pierre: Cent photographies érotiques, Paris, Obliques, 1979.
  • Molinier, Pierre - Le chaman et ses créatures, Bordeaux: William Blake & Co., 1995, 96 p. (Preface by Pierre Molinier, introduction by Roland Villeneuve, photomontages, drawings and reproductions of paintings)
  • Molinier, Pierre: Der Schamane und seine Geschöpfe. Mit einem Text von Roland Villeneuve, aus dem Franz. übersetzte Anja Lazarowicz, München, Paris, London, 1995, ISBN 3-88814-775-1

Literatur

  • Borde, Raymond/Breton, André: Pierre Molinier, Paris, Terrain Vague, 1964.
  • Gorsen, Peter: Pierre Molinier, lui-même, München, 1972, ISBN 3-920802-95-0
  • Käufer, Birgit: Die Obsession der Puppe in der Fotografie : Hans Bellmer, Pierre Molinier, Cindy Sherman, Bielefeld, 2006, ISBN 3-89942-501-4
  • Mercié, Jean-Luc: Molinier, Pierre, translated from the French by Charles Penwarden, Dijon, 2010, ISBN 978-2-84066-338-6
  • Pierre Molinier, (Catalogue essays by Wayne Baerwaldt, Peter Gorsen and Scott Watson), Winnipeg, MB, 1993, ISBN 0-921381-10-7
  • Pierre Molinier - die Fetische der Travestie: fotografische Arbeiten 1965 - 1975, Hrsg. von Gerhard Fischer und Peter Gorsen. Wien, 1989, ISBN 3-900911-01-0
  • Petit, Pierre: Molinier, une vie d'enfer, Paris: Editions Ramsay/Jean-Jacques Pauvert, 1992, 267 p., 86 ill. (Biography in French) and Kyoto: Jimbun Shoin, 2000, 300 p., 86 ill. (Translation in Japanese)
  • Petit, Pierre: Pierre Molinier et la tentation de l'Orient, Bordeaux: Opales / Pleine Page éditeurs, 2005, 64 p., 24 ill.
  • Oudin, Alain Molinier: une vie magique, Paris Edition en ligne Enseigne-des-oudin, 2006, 205 S.
  • Moi, Petit Vampire de Molinier (Interview de Michelle Sesquès. Introduction et notes de Pierre Petit), Editions Monplaisir, 2012, 76 p., 1 ill.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pierre Chaveau: Entretien avec Pierre Chaveau 1972 (Texte + Enregistrement sur CD audio). Bordeaux: Editions Opales/Pleine Page, 2003. S. 64