Ping On Bun

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Einige Ping on bun

Ping on bun (chinesisch 

平安包

, Pinyin

píngānbāo

, übertr.: Friedens-Teigling) ist eine Sorte Brötchen („Teigbällchen“), beziehungsweise Dampfnudel, die vor allem in Hongkong und der Kanton-Küche beliebt ist.

Geschichte

Die Bun-Berge beim Cheung Chau Bun Festival.

In der Qing-Zeit war eine Epidemie in Cheung Chau Anlass für ein Fest zu Ehren des Gottes Pak Tai, zu dessen Gebräuchen auch das so genannte Qiang Bao Shan (Bun-Haschen - 搶包山) gehört. Beim jährlichen Cheung Chau Bun Festival kleiden sich die Dorfbewohner als daoistische Götter um Böses zu vertreiben und aus diesem Anlass werden mit den Ping On Bun auch drei große Türme („包山“, Baoshan, Bun Mountains) errichtet. Auf Gestellen werden 18 Meter hoch die Brötchen aufgeschichtet und Wettkämpfer wetteifern darum, an den Türmen möglichst weit hoch zu klettern und von weit oben Brötchen zu klauben, die sie als Glücksbringer verteilen. Früher wurden die Brötchen nach den religiösen Zeremonien an die Dorfbewohner verteilt und als Opfergaben für Götter und Geister verwendet.[1] Heute ist das Festival auch ein wichtiges Ereignis für den Tourismus.

Die Dorfbewohner glauben, dass der Verzehr heißer Ping On Buns Krankheiten vertreibt und ein Ausbringen von bepuderten Ping On Buns bei Stürmen hilft die See zu beruhigen.[2]

Herstellung

Die Ping On Bun stammen aus Hongkong. Sie werden aus feinem Mehl, Paste aus Lotossamen und Zucker, sowie Lauge und Backtriebmitteln hergestellt und gedämpft. Nach ca. 30 min erhalten sie den Ping On-Stempel und werden nochmals kurz gedämpft. Sie werden heiß oder bei Zimmertemperatur gegessen. Gelegentlich werden geschmackliche Varianten mit Roter Bohnenpaste oder Grüner Bohnenpaste angeboten.

Kulturelle Bedeutung

Zum Cheung Chau Bun Festival kommen zehntausende Touristen nach Cheung Chau und bei der Austeilung der Ping On Buns vor dem Pak Tai-Tempel Yuk Hui Gung bilden sich lange Menschenschlangen.[3] An einem Tag werden zehntausende Ping On Bun verkauft und es gibt mittlerweile zahlreiche Souvenir-Artikel wie Kissen und Fächer.[4] Immer wieder gibt es jedoch Probleme mit gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen.[5]

Kritik wird auch geübt, weil anlässlich des Festivals tausende Brötchen verderben. Gewöhnlich sind die Brötchen ohne Konservierungsstoffe hergestellt und so verfaulen sie sehr schnell, besonders bei heißem, feuchten Wetter. Während dem Cheung Chau Bun Festival 2015 verfaulten Zehntausende der Ping on bun.[6] Das Cheung Chau Council kaufte ersatzweise alle Buns von allen Bäckereien in Cheung Chau auf und verteilte diese an die Besucher. Ein Brötchen kostet derzeit ca. 6 bis 7 HK$. 2007 wurden bei dem Festival Plastik-Attrappen eingeführt.

Einzelnachweise

  1. 何耀生 (He Yaosheng),《香港風俗及節令文化 - Xiang gang feng su ji jie ling》香港:明報 - Ming bao: 78-79.
  2. 發霉包都有人搶 - fa mei bao dou you ren qiang.
  3. 【太平清醮 - taiping qing jiao】4.8萬人次乘新渡輪來往長洲 - 4.8 wan ren ci cheng xin du lun lai wang Cheung Chau (48.000 Besucher kommen nach Cheung Chau).
  4. 平安包 日賣萬個 - Ping An Bao, ri mai wan ge.
  5. 長洲餅店平安包含可致癌染料 - Cheung Chau bing dian Ping an bao han he zhi yan ran liao. Ein Laden in Cheung Cha verkauft Pingonbun mit gesundheitsschädlicher roter Farbe.
  6. [1] - Cheung Chau bao shan yin tian qi bian huai diu qi (Aufgrund des Wetters wurden die Baoshan schlecht). I-cable.com.