Pink Money

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Begründung: Theoriefindung/Begriffsetablierung. Nicht neutral. --Siesta (Diskussion) 08:40, 22. Sep. 2022 (CEST)

Pink Money (deutsch: „Rosa Geld“) bezeichnet die Kaufkraft der LGBT-Community,[1]Auch als „Pink Money“ oder „Dorothy-Dollar“ bekannt, wurde der Begriff in den 1990er Jahren verwendet, um die wachsende politische Macht der Schwulen in Kampagnen sowie das zunehmend gezielte Marketing für Schwule und Lesben zu beschreiben.[2]

Oft wird der Begriff auch im Zusammenhang mit politischen Spenden gebraucht. Der Aufstieg der Schwulen- und Lesbenbewegung hat dazu geführt, dass Pink Money von einem Randmarkt zu einer florierenden Industrie wurde, vor allem in der westlichen Welt.[3] Viele Unternehmen schneidern gezielt Kampagnen für die LGBT-Kunden. Als Beispiel sind Nachtclubs, Geschäfte, Restaurants und Taxiunternehmen zu nennen. Die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen liegt in der wahrgenommenen Diskriminierung durch traditionelle Geschäftszweige. Weltweit wurde 1998 rosa Geld über mehrere Faktoren und Sektoren – speziell in der Unterhaltungsbranche oder in den Konsumgüterindustrie – auf einen Wert von 560 Milliarden Dollar geschätzt.[4] Im Jahr 2015 stieg die Kaufkraft der erwachsenen LGBT-Community auf schätzungsweise 917 Milliarden Dollar an.[5]

Die wirtschaftliche Kraft des Pink Moneys wurde als positive Kraft in der LGBT-Bewegung beschrieben. Dabei wurde eine Art von „finanzieller Selbstidentifikation“ geschafften, welche es Schwulen und Lesben einfacher mache, sich zu fühlen, als wären sie Teil einer Community, die sie schätze.[6] Bis zu 90 % der LGBT-Community unterstützen Unternehmen, die auf Pink Money abzielen, wobei Unternehmen oder Firmen, die als „anti-LGBT“ gesehen werden, gemieden werden.[7]

Es gab auch von einigen Gruppen Kritik an Unternehmen, die aktiv um Pink Money werben. Argument war hier, dass es dazu führt, dass Schwule und Lesben vom Rest der Gesellschaft durch die Sonderstellung getrennt werden und dass damit der Fortschritt von LGBT-Rechten behindert wird.[8]

Großbritannien

In Großbritannien wird Pink Money als Pink Pound bezeichnet. Es wird geschätzt, dass der LGBT-Markt hier sechs Milliarden Pfund pro Jahr ausmacht.

Das Pink Pound wird oft für große Verkaufszahlen bei spezifischen Produkten verantwortlich gemacht. Dazu gehören Verkaufszahlen der Ikonen der LGBT-Community wie Madonna, Lady Gaga, Kylie Minogue oder Cher. Eine große Anzahl an Unternehmen hat vor kurzem damit angefangen ihre Produkte direkt für die LGBT-Community zu vermarkten. 2006 wurde eine spezialisierte Marketingkonferenz namens Pink Pound Conference in London abgehalten. Im selben Jahr wurde von der Marktforschungsgesellschaft in Großbritannien eine ähnliche Konferenz abgehalten.

Gruppen und Organisationen, die sich um Ghettoisierung, Konformität und Kommerzialisierung des Pink Pounds sorgen, sind beispielsweise OutRage!, die NUS LGBT Kampagne und die Queer Youth Alliance.

Ein großer Markt für Produkte und Dienstleistungen speziell für die LGBT-Community ist in den letzten Jahren gewachsen. Dazu gehören Hochzeitsdienste für Schwule und Lesben, LGBT-Radiostationen und -Fernsehsender, aber auch Dienstleistungen wie Bauarbeiter und Klempner. 2001 produzierten einige Unternehmen rosa Sticker und klebten sie auf tausende von Pfundmünzen, viele davon zirkulieren heute noch.

Vereinigte Staaten

In den Vereinigten Staaten ist Pink Money als Pink Dollar oder Dorothy Dollar bekannt. Viele LGBT-Haushalte werden bei Demographen als DINK (dual income, no kids – „zwei Einkommen, keine Kinder“) eingestuft, was bedeutet, dass sie mehr verfügbares Einkommen haben.

Einige Sektoren haben versucht, speziell auf die Kaufkraft der LGBT-Community abzuzielen. Zum Beispiel hatte American Airlines damit Erfolg, ihr Einkommen durch die LGBT-Community von 20 Millionen Dollar im Jahr 1994 auf 193,5 Millionen Dollar im Jahr 1999 zu steigern, da sie ein Marketing-Team bildete, das sich spezifisch mit dem Marketing für Schwule und Lesben beschäftigte.[9]

In der Politik hat der Pink Dollar auch eine große Bedeutung. Vor allem wird diese durch konservative Gruppen verursacht, die traditionelle Werte voranbringen wollen. Zum Beispiel distanzierte sich der Präsidentschaftskandidat Michael Dukakis öffentlich von Pink Money während der US-Wahlen im Jahr 1988.[10] In der heutigen Zeit ist Pink Money im Wahlkampf jedoch akzeptiert. Vor allem für die demokratische Partei ist es sehr wichtig – im Jahr 2000 wurden zum Beispiel insgesamt fünf Millionen Dollar an das Democratic National Committee alleine an Pink Money gespendet – „insgesamt macht das sie [d. h. Homosexuelle] zu den wichtigsten Spendern der Demokraten, neben Gewerkschaften, Prozessanwälten und der jüdischen Gemeinde“[11]. Viele Kandidaten, wie Bill Clinton, Al Gore, John Edwards, Barack Obama, Hillary Clinton, Howard Dean John Kerry und Joe Biden warben aktiv um Unterstützung durch die LGBT-Community im Wahlkampf.

Seit dem Jahr 2005 führt das Kommunikationsunternehmen von Bob Witecks aus Washington D.C. – Witeck Communication – jährlich Studien zur Kaufkraft der schwulen, lesbischen, bisexuellen und transgender Bevölkerung in den USA durch.[12] Im Jahr 2016 ergab Witecks Analyse, dass die Gesamtkaufkraft der amerikanischen LGBT-Erwachsenen 2015 über 917 Milliarden Dollar betrug, was eine Steigerung um 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr darstellte. Insgesamt kommt damit die LGBT-Community anderen Bevölkerungsteilen nahe, wie den schwarzen Amerikaner (1,2 Billionen Dollar), Hispanoamerikanern (1,3 Billionen Dollar) und asiatischen Amerikaner (825 Millionen Dollar).[12]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Erez Levon, Ronald Beline Mendes: Language, Sexuality, and Power: Studies in Intersectional Sociolinguistics. Oxford University Press, 2016, ISBN 978-0-19-021037-3, S. 98.
  2. Mark J. Rozell, Ted G. Jelen: American Political Culture: An Encyclopedia: An Encyclopedia. ABC-Clio, 2015, ISBN 978-1-61069-378-3, S. 470.
  3. Chris Morris: Now meet the real gay mafia. In: New Statesman, 12. Februar 1999, S. 22–23. 
  4. Business: The Economy: The Pink Pound, BBC News. 31. Juli 1998. Abgerufen am 29. Februar 2008. 
  5. Jeff Green JeffAGreen: LGBT Purchasing Power Near $1 Trillion Rivals Other Minorities. In: Bloomberg.com . Abgerufen am 12. August 2016.
  6. Sheila Perry und Máire Cross: Voices of France: Social, Political and Cultural Identity. Continuum International Publishing Group, 1997, ISBN 1-85567-394-0, S. 172.
  7. Business: The Economy: The Pink Pound, BBC News. 31. Juli 1998. Abgerufen am 29. Februar 2008. 
  8. Chris Morris: Now meet the real gay mafia. In: New Statesman, 12. Februar 1999, S. 22–23. 
  9. Michael Arndt: United Tries for Gay-Friendly Skies, BusinessWeek. 24. Mai 2000. 
  10. Gays come out for Gore - as lesser evil, Financial Times. 1. Januar 2007. 
  11. Ruth Marcus: 'Pink Money' Flowing to Democrats. Gay Contributions Now Major Source, The Washington Post. 18. August 2000. 
  12. a b Jeff Green, LGBT Purchasing Power Near $1 Trillion Rivals Other Minorities, Bloomberg (July 20, 2016).