Pinonfruchttaube

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Pinonfruchttaube

Pinonfruchttaube (Ducula pinon)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
Familie: Tauben (Columbidae)
Gattung: Große Fruchttauben (Ducula)
Art: Pinonfruchttaube
Wissenschaftlicher Name
Ducula pinon
(Gaimard, 1823)

Die Pinonfruchttaube oder Nacktaugen-Fruchttaube (Ducula pinon) ist eine Art der Taubenvögel. Sie kommt in mehreren Unterarten auf einigen südostasiatischen Inseln vor. Ihr Name ähnelt im deutschen dem der Nacktaugentaube und auch das Verbreitungsgebiet der beiden Taubenarten überlappt sich. Die Nacktaugentaube gehört jedoch zu den Bergtauben.

Erscheinungsbild

Die Pinonfruchttaube erreicht eine Körperlänge von 44 bis 48 Zentimetern.[1] Sie ist damit etwas größer als eine Ringeltaube. Ein Geschlechtsdimorphismus ist nicht vorhanden. Die Wachshaut ist befiedert und bewirkt, dass das Profil der Taube sehr gradlinig wirkt. Der Schnabel ist sehr groß und wird durch die nur flach abfallende Stirn noch betont. Die sehr breiten, unbefiederten und roten Augenringe haben zu der Bezeichnung Nacktaugen-Fruchttaube geführt.

Das Gefieder ist am Vorder- und Oberkopf hellgrau. Die Rest des Kopfes ist rosa überhaucht. Das Hals-, Brust- und Mantelgefieder ist von einem etwas dunkleren Grau. Der Rücken und der Bürzel sind silbrig grau. Die Flügel sind dunkel schiefergrau. Die einzelnen Federn sind hier hellgrau gesäumt, so dass auf den Flügeldecken ein auffälliges geschupptes Muster entsteht. Der Bauch ist rotbraun. Die Unterschwanzdecken sind von kastanienbrauner Farbe.

Verbreitung und Verhalten

Die Pinonfruchttaube kommt ausschließlich auf Neuguinea und einigen der angrenzenden Inseln vor. Zum Verbreitungsgebiet gehören die Inseln Misool, Salawati, Batanta, Waigeo, Aru, Yapen, Kairiru, die Schouten-Inseln, Manam, Karkar, Bagabag (Papua-Neuguinea), Goodenough, Fergusson, Misima, Tegua und Rossel. Sie ist in Teilen dieser Verbreitungsgebiets eine sehr häufig Art und gewöhnlich die häufigste große Taubenart. Auf Karkar ist sie allerdings möglicherweise ausgestorben.[2]

Sie lebt überwiegend einzeln oder in Paaren. Tragen einzelne Bäume jedoch besonders reichlich Früchte, kann es hier zu einer Ansammlung von Nacktaugen-Fruchttauben kommen. Sie ist eine ziemlich auffallende Art, die besonders häufig am Morgen auf und am Abend auffällt, wenn sie zwischen ihren Nahrungsgründen und ihren Ruheplätzen wechselt. Sie sucht auch einzelne fruchttragende Bäume auf, die isoliert in Kulturland stehen. Ihr Nahrungsschwerpunkt sind Früchte. Feigen spielen in ihrer Ernährung eine besonders große Rolle. Sie brütet im Zeitraum Mai bis Februar und hat damit eine sehr lang währenden Fortpflanzungszeitraum. Das Nest ist eine nur lose zusammengefügte Plattform in den Baumkronen und befindet sich regelmäßig 11 bis 18 Meter über dem Erdboden. Das Gelege besteht nur aus einem Ei.[2]

Unterarten

Es sind drei Unterarten bekannt:[3]

Carpophaga pinon (Q. G.) var. rubiensis Meyer, AB, 1884[7] wird heute als Synonym zur Nominatform betrachtet.

Etymologie und Forschungsgeschichte

Die Erstbeschreibung der Pinonfruchttaube erfolgte 1823 durch Joseph Paul Gaimard unter dem wissenschaftlichen Namen Columba Pinon. Als Fundort gab er Rawak, eine kleine unbewohnte Insel nördlich von Waigeo an.[4] 1836 führte Brian Houghton Hodgson die neue Gattung Ducula ein.[8] »Ducula« leitet sich vom nepalesischen Wort »Dukul« für die Großen Fruchttauben ab.[9] Der Artname »Pinon« ist Rose de Freycinet geb. Pinon gewidmet.[4] »Salvadori« ehrt Tommaso Salvadori.[6] »Jobiensis« bezieht sich auf den Fundort »Yapen«.[5] »Rubiensis« bezieht sich »Rubi«, einen Ort der ganz im Süden der Cenderawasih-Bucht in Westneuguinea liegen soll.[7]

Belege

Einzelnachweise

  1. Rösler, S. 305.
  2. a b Gibbs, S. 559.
  3. IOC World Bird List Pigeons
  4. a b c Joseph Paul Gaimard (1823), S. 52.
  5. a b Hermann Schlegel (1871), S. 26.
  6. a b Henry Baker Tristram (1882), S. 996.
  7. a b Adolf Bernhard Meyer (1884), S. 51.
  8. Brian Houghton Hodgson (1836), S. 160.
  9. Ducula in The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling

Literatur

  • Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde. In: Vogelwarte. Band 58, Nr. 1, Februar 2020, S. 1–214 (do-g.de [PDF]).
  • Joseph Paul Gaimard: Description de quelques nouvelles espèces d'oiseaux. In: Bulletin General et Universel des Annonces et de Nouvelles Scientifiques. Band 3, 1823, S. 52–53 (biodiversitylibrary.org).
  • David Gibbs, Eustace Barnes, John Cox: Pigeons and Doves. A Guide to the Pigeons and Doves of the World. Pica Press, Sussex 2001, ISBN 90-74345-26-3.
  • Brian Houghton Hodgson: The ornithology of Nepal. In: Asiatic researches, or, Transactions of the Society instituted in Bengal for inquiring into the history and antiquities, the arts, sciences and literature of Asia. Band 19, Nr. 1, 1836, S. 143–192 (biodiversitylibrary.org).
  • Adolf Bernhard Meyer: Ueber neue und ungenügend bekannte Vögel, Nester und Eier aus dem Ostindischen Archipel im Königl. Zoologischen Museum zu Dresden. In: Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden. 1884, S. 3–58 (biodiversitylibrary.org).
  • Gerhard Rösler: Die Wildtauben der Erde – Freileben, Haltung und Zucht. Verlag M. & H. Schaper, Alfeld-Hannover 1996, ISBN 3-7944-0184-0.
  • Hermann Schlegel: Observation zoologique IV. In: Nederlandsch tijdschrift voor de dierkunde uitgegeven door het Koninklijk Zoologisch Genootschap Natura Artis Magistra, te Amsterdam. Band 4, 1871, S. 1–32 (biodiversitylibrary.org – 1874).
  • Henry Baker Tristram: Description of it new Fruit-pigeon of the Genus Carpophaga from the Louisiade Archipelago. In: Proceedings of the Scientific Meetings of the Zoological Society of London for the Year 1881. 1882, S. 996–1018 (biodiversitylibrary.org – 1881).

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