Pioneer 11

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pioneer 11

Start von Pioneer 11
NSSDC ID 1973-019A
Missions­ziel Untersuchung der Planeten Jupiter und SaturnVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Missionsziel
Betreiber National Aeronautics and Space Administration NASAVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Betreiber
Träger­rakete Atlas-CentaurVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Traegerrakete
Aufbau
Startmasse 259 kgVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startmasse
Verlauf der Mission
Startdatum 6. April 1973, 02:11 UTCVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startdatum
Startrampe Cape Canaveral AFS, LC-36Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startrampe
Enddatum 24. November 1995Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Enddatum
Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Verlauf
 
06.04.1973 Start
03.12.1974 Passage Jupiter
01.09.1979 Passage Saturn
24.11.1995 Letzter Kontakt mit der Sonde
Die Sonde wird das Sonnensystem verlassen
Saturn und sein Mond Titan, von Pioneer 11 aufgenommen
Die Flugbahnen von Pioneer 10 und 11. Die Seitenansicht unten zeigt den Flug von Pioneer 11 über die Ekliptik hinweg vom Jupiter zum Saturn.

Pioneer 11 (englisch für Pionier oder Wegbereiter) ist eine US-amerikanische Raumsonde der Pioneer-Reihe, die am 6. April 1973 vom Launch Complex 36 auf Cape Canaveral an Bord einer Trägerrakete vom Typ Atlas-Centaur gestartet wurde. Die 259 kg schwere Sonde hatte die Aufgabe, die Planeten Jupiter und Saturn zu erforschen. Der letzte Kontakt konnte im November 1995 hergestellt werden.

Am 21. November 2024 ist Pioneer 11 ca. 113,61 Astronomische Einheiten (AE) von der Sonne entfernt, das sind etwa 17 Milliarden Kilometer.[1]

Mission

Genau ein Jahr nach dem Start der Schwestersonde Pioneer 10 sollte auch Pioneer 11 den Vorstoß in das äußere Sonnensystem wagen. Der Missionsbeginn wurde um ein Startfenster zum Jupiter gegenüber Pioneer 10 verzögert, da man befürchtete, der Asteroidengürtel könnte so dicht sein, dass er für eine Raumsonde unpassierbar wäre. Da dies nicht der Fall war, konnte Pioneer 11 wie erhofft starten. Sofern die Sonde nach dem Vorbeiflug am Jupiter noch funktionsfähig wäre, sollte sie den zweiten Riesenplaneten Saturn ansteuern.

Wie auch bei Pioneer 10 befindet sich an Bord von Pioneer 11 eine Pioneer-Plakette, die eine Botschaft der Menschheit an etwaige außerirdische Lebewesen enthält.

Technik und wissenschaftliche Instrumente

Die technische und wissenschaftliche Ausstattung waren baugleich mit Pioneer 10 (detaillierte Beschreibung siehe dort).

Verlauf

Pioneer 11 startete am 6. April 1973 mit einer Atlas-Centaur-Rakete von Launch Complex 36 auf Cape Canaveral.

Der Vorbeiflug an Jupiter fand am 3. Dezember 1974 in 43.000 km Abstand zur Oberfläche statt. Dabei gewann die Sonde rund 500 Bilder und zahlreiche Daten.

Der Vorbeiflug an Saturn fand am 1. September 1979 in 21.000 km Abstand statt. Dabei wurden ungefähr 400 Bilder gemacht. Die Sonde entdeckte Details der Saturnringe und einen neuen Saturnmond. Pioneer 11 war die erste Sonde, die den Planeten Saturn passierte.

Wegen Treibstoffmangels wurde die Mission zum 30. September 1995 eingestellt. Die NASA erhielt am 24. November 1995 eine letzte Telemetrie von Pioneer 11.

Wichtige Etappen der Mission und theoretisch zukünftiger Flugverlauf der Sonde (kursiv = aufgrund der fehlenden Kommunikation keine Überprüfung möglich)

Ergebnisse

Die Sonde Pioneer 11 meisterte zwar den ersten Vorbeiflug am Saturn erfolgreich. Allerdings wurden die wissenschaftlichen Ergebnisse der Mission bald durch diejenigen der beiden Voyager-Sonden erweitert und übertroffen, weil Pioneer 11 ebenso wie Pioneer 10 nur teilweise die wissenschaftliche Erforschung des äußeren Sonnensystems als Ziel hatte. Ihre Aufgabe lag vor allem darin, überhaupt Jupiter und Saturn zu erreichen, damit die nachfolgende Generation von Voyager-Sonden diese Planeten genauer erforschen konnte.

Pioneer 11 ist diejenige Sonde, die das Sonnensystem mit der geringsten Geschwindigkeit verlässt, da ihre Flugbahn nach dem Swing-by an Jupiter eine relativ große Abweichung von dessen Bewegungsrichtung haben musste. Da sie deswegen auch von den Voyager-Sonden noch überholt wurde (die zudem wie Pioneer 10 noch wesentlich länger aktiv waren bzw. sind), spielten die zwischen 1990 und 1995 gewonnenen Messergebnisse im interplanetaren Raum nur eine geringe Rolle.

Im Rahmen der Untersuchungen zur Pioneer-Anomalie wurde den Messdaten der Sonde wieder mehr Interesse geschenkt. Sie zeigen eine systematische Abweichung von der erwarteten Flugbahn und bestätigen so die zuvor schon bei Pioneer 10 festgestellte Anomalie.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Pioneer 11 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Das Pioneer-Programm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise