Pitfour House
war ein Herrensitz nördlich der Ortschaft
in Aberdeenshire (Schottland). Das Herrenhaus wurde 1926 abgebrochen, von
existieren noch das Vorwerk
, der See
und Teile des Parks mit dem „
“, einem Gartenfolly. Die Klosterruine
gehörte ebenfalls zum Anwesen, das zu den größten Schottlands zählte.
Geschichte
James Ferguson (1735–1820) erwarb um 1800 das Anwesen Pitfour und legte, gemeinsam mit seinem Neffen George Ferguson (1786–1867), einem Admiral, in der Zeit bis 1850 den Landsitz mit zugehöriger Landwirtschaft und einem Park an. Die Familie war durch das westindische Zuckergeschäft wohlhabend geworden.
Das Herrenhaus wurde, wahrscheinlich an der Stelle eines älteren Gebäudes, 1812 errichtet. Die meisten der zahlreichen weiteren Gebäude dürften ebenfalls in den Folgejahren entstanden sein. Als Architekt war in der Zeit von 1822 bis 1831 John Smith (1781–1852) tätig, die Anlage des Gartens geht vermutlich auf William Sawrey Gilpin (1762–1843) zurück. Das Projekt eines Kanals Saint Fergus And North Ugie Water Canal, von Admiral Ferguson betrieben, schien auf technische Schwierigkeiten zu stoßen (Teilstück erhalten) und wurde mit dem Bau der Eisenbahn 1840 endgültig aufgegeben.
1876 erbte der Sohn von Admiral Ferguson, George Arthur Ferguson (1835–1924) das Anwesen. 1919 wurde Pitfour Estate wiederholt erfolglos zum Auktionsverkauf angeboten; die Fläche umfasste 8100 Hektar. Sämtliche Dokumente zum Pitfour Estate und über die Familie Ferguson sind seit der Niederlegung des Herrenhauses verschollen.
Bauwerke
Das Herrenhaus (1812, Änderungen 1820) wurde in Granit aus Aberdeenshire im Stil des
(Klassizismus) aufgeführt. Die Fassaden waren streng und wiesen wenig architektonischen Schmuck auf, die dem Park mit dem See zugewandte Südseite war großflächig verglast. Ein terrassierter Garten in formalem Stil mit einer zentralen Fontäne schloss sich an. Das Gebäude wurde 1926 abgebrochen. Weitere Bauwerke waren: Ställe und Wirtschaftsgebäude (1826), eine Reitschule, eine Pferderennbahn, eine private Kapelle mit einem niedrigen gotischen Turm, einige cottages, die ein Modelldorf bildeten und der Unterkunft der Angestellten dienten. Die Mitte des Parks bildete ein künstlich aufgestautes Gewässer,
(1816, heute
, 20 Hektar) mit drei kleinen Inseln, an dessen Nordwestende der
, ein Staffagebauwerk in Form eines verkleinerten Replikats des Athener Tempel des Theseus (erhalten) liegt. Ein Bootshaus im gotischen Stil ist nurmehr als Ruinenrest vorhanden. Den Eingang zum Park bildete ein
mit zwei Säulen, das dem Premierminister Pitt und dem schottischen Minister
gewidmet war. Außerdem hatten die Fergusons ein Observatorium errichten lassen und die südlich gelegene Klosterruine
zu einem Küchengarten, später zu einem Mausoleum (hinzugefügter Eingang erhalten) umgewandelt.
Literatur und Quellen
- Aberdeenshire Estate For Sale. In:The Timesvom 3. April 1919 (Nummer 42065), Seite 15 Spalte 2 unten.
- Colonel Ferguson of Pitfour (Obituary). In:The Timesvom 17. September 1924 (Nummer 43837), Seite 16 Spalte 3.
- John Young:Scotland’s lost heritage. In:The Timesvom 25. Juli 1980 (Nummer 60686), Seite 16 Spalte 3–6 (Abbildung).
- A. A. Tait:The landscape garden and neoclassicism. In:Journal of garden history, Jahrgang 3, 1983, Seite 317–332, hier: 322–332, mit den Abbildungen 5–13.
Weblinks
- Temple of Theseus gefährdet: Buildings at risk
- Eintrag zu Pitfour House in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch).
Koordinaten: 57° 31′ 56″ N, 2° 2′ 17″ W