Pjotr Kirillowitsch Essen

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Pjotr Kirillowitsch Essen
Wappen der russischen Grafen von Essen[1]

Pjotr Kirillowitsch Essen (russisch Пётр Кириллович Эссен; wiss. Transliteration Pëtr Kirillovič Ėssen; * 11. August 1772; † 23. September 1844 in Sankt Petersburg) war ein russischer General und Staatsmann. Er entstammte einer deutschbaltischen Familie bürgerlichen Standes aus Pärnu im heutigen Estland.[2] Pjotr Kirillowitsch Essen wurde 1833 zum Grafen erhoben.

Leben

Essen trat im Mai 1787 in das Leib-Kürassier-Regiment der kaiserlichen Garde ein. Er nahm am Russisch-Schwedischen Krieg 1788–90 teil und wurde am 1. Januar 1791 zum Unterleutnant befördert. Die weiteren Beförderungen kamen in schneller Folge: März 1793 Leutnant, September 1793 Hauptmann, September 1795 Major, November 1796 Oberstleutnant, Dezember 1796 Oberst, und Februar 1798 Generalmajor und Kommandeur des Musketier-Regiments in Wyborg. Im Januar 1800 wurde er Generalleutnant und von August bis Dezember 1800 war er gleichzeitig Militärgouverneur von Wyborg. Er nahm als Regimentskommandeur an den Koalitionskriegen von 1799/1800 und als Divisionskommandeur an den Koalitionskriegen von 1805, 1806/07 und 1812/14 und an den Russisch-Türkischen Kriegen 1806–12 teil. Im April 1807 erhielt er den St. Georgs-Orden 3. Klasse für seine Tapferkeit in der Schlacht bei Preußisch Eylau gegen Napoléon am 7./8. Februar 1807.

Im Januar 1817 ernannte ihn Zar Alexander I. zum Korpskommandeur und Militärgouverneur der Region Orenburg, ein Amt, das er bis 1830 innehatte. 1819 wurde er zum General der Infanterie befördert. Am 7. Februar 1830 ernannte ihn Zar Nikolaus I. zum militärischen Generalgouverneur des Gouvernements Sankt Petersburg und im April des gleichen Jahres zum Mitglied des Staatsrats; beide Ämter bekleidete er bis zum 14. Februar 1842. Ebenfalls 1830 wurde er auch Mitglied im Verwaltungsrat des “Ressorts der Anstalten der Zarin Maria”, das sich im Auftrag der Zarenmutter Maria Feodorowna um den Ausbau von Bildungs- und Wohltätigkeitseinrichtungen bemühte. 1831 wurde er außerdem Vorsitzender des Anti-Cholera Komitees (er selbst war während der sog. „Cholerameutereien“ im Frühjahr 1831 beinahe an der Cholera gestorben). Am 1. Juli 1833 erhob ihn der Zar zum Reichsgrafen, und im April 1834 erhielt er den St. Andreas-Orden, den höchsten russischen Orden; die Brillanten dazu erhielt er im April 1841. In Sankt Petersburg führte er Regelungen ein, nach denen Betriebe, die gefährliche Produkte oder Nebenprodukte herstellten, nur noch am Unterlauf der Newa und ihren Seitenkanälen ansiedeln durften.

Auszeichnungen

Neben dem St. Andreas-Orden mit Brillanten und dem St. Georgs-Orden erhielt Essen eine Anzahl weiterer bedeutender russischer Orden, darunter die folgenden:

König Friedrich Wilhelm III. von Preußen verlieh ihm den Roten-Adler-Orden 1. Klasse (1807) und Friedrich Wilhelm IV. den Schwarzen-Adler-Orden (Juni 1842).

Ende und Nachkommen

Graf Essen zog sich im Dezember 1842 aus dem öffentlichen Leben zurück. Er starb am 23. September 1844.

Das einzige Kind aus seiner Ehe mit Katharina Lwow, die Tochter Alexandrine (1816–1868), heiratete den Grafen Karl Jakob Pontus Stenbock-Fermor (1806–1866); der Zar gestattete den beiden 1835, sich und ihre Nachkommen Essen-Stenbock-Fermor zu nennen.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Герб графа Эссен
  2. „Essen, bürgerliche Familie in Pernau“, in Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 2, Estland, Band 1.2, Verlag für Sippenforschung und Wappenkunde C. A. Starke, Görlitz, 1930, S. 69 online
  3. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 1, Livland, Band 2, Görlitz, 1929, S. 689 online
  4. Carl Arvid von Klingspor: Baltisches Wappenbuch. Wappen sämmtlicher, den Ritterschaften von Livland, Estland, Kurland und Oesel zugehöriger Adelsgeschlechter. Stockholm 1882, S. 74 online

Literatur

  • Яков Ноевич Длуголенский: Военно-гражданская и полицейская власть Санкт-Петербурга. 1703–1917. Нева, Санкт-Петербург 2001, ISBN 5-87516-215-5, S. 112–118, (russisch).

Weblinks