Plattenauszählung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Manuelles Zählen von Kolonien per Klickzähler und Stift.

Die Plattenauszählung (synonym Kolonienzählung, surface-viable count, plate count, Miles-und-Misra-Methode) ist eine mikrobiologische Methode zur Bestimmung der Anzahl an koloniebildenden Einheiten und somit der Lebendzellzahl von Mikroorganismen in einer Probe.[1]

Prinzip

Die Plattenauszählung erzeugt aus einer Probe eine meist logarithmische, serielle Verdünnungsreihe. Meistens erfolgt die Verdünnung mit phosphatgepufferter Salzlösung oder flüssigem Nährmedium als Verdünnungsmittel. Von jeder Verdünnungsstufe wird jeweils ein gleicher Teil auf drei feste Nährmedien ausplattiert (Triplikate). Darauf folgt eine Inkubation der Nährmedien mit den Mikroorganismen bei einer geeigneten Temperatur, meistens für ein bis drei Tage bei 30 bis 37 °C. Dabei wachsen die durch die Verdünnung vereinzelten Mikroorganismen zu getrennten Kolonien heran, die anschließend bei einer zum Zählen geeigneten Verdünnungsstufe ausgezählt werden können.

Die Zahlenwerte der Triplikate einer Verdünnungsstufe werden arithmetisch gemittelt, um die statistische Signifikanz des Werts zu erhöhen, wohingegen eine Verrechnung unterschiedlicher Verdünnungsstufen zu einer Verringerung der Genauigkeit führt.[2] Zuletzt wird der Wert mit dem Verdünnungsfaktor multipliziert, um den Wert für die unverdünnte Probe zu ermitteln.

Einzelnachweise

  1. A. A. Miles, S. S. Misra, J. O. Irwin: The estimation of the bactericidal power of the blood. In: The Journal of hygiene. Band 38, Nummer 6, November 1938, ISSN 0022-1724, S. 732–749, PMID 20475467, PMC 2199673 (freier Volltext).
  2. A. J. Hedges: Estimating the precision of serial dilutions and viable bacterial counts. In: International journal of food microbiology. Band 76, Nummer 3, Juni 2002, ISSN 0168-1605, S. 207–214, PMID 12051477.