Polacker

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Ein Polacker (italienisch polacca) war ein im Mittelmeer heimisches, dreimastiges Segelschiff mittlerer Größe, gebräuchlich vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Die Besegelung bestand aus einem großen Lateinsegel am Fockmast, bis zu drei Rahsegeln am Großmast und am Besanmast ein kleineres Lateinsegel mit einem Rahsegel darüber. Neben dieser auffälligen Konstellation der Segel gehörte zu den Besonderheiten dieses Schiffstyps, dass alle Masten als Pfahlmasten ausgelegt waren, so dass die Rahen auf ganzer Länge der Masten gefiert werden konnten. Segelschiffe, die mit herkömmlicher Besegelung an Pfahlmasten ausgestattet wurden, erhielten den Vorsatz "Polacker" zu ihrer Standard-Bezeichnung, z. B. "Polackerbrigg". In neuerer Zeit wurden durchgehende Masten aus Metall auch als "Polackamasten" bezeichnet.

Literatur: Dudzus/Henriot/Krumrey: "Das große Buch der Schiffstypen", Band 1, transpress Verlag für Verkehrswesen Berlin 1983, ISBN 3-344-00161-2