Ausdauernde Pflanze
Als ausdauernde oder perennierende Pflanze, auch perenne Pflanze oder Perenne (lat. perennis, perenne „das Jahr hindurch dauernd“),[1] werden in der Botanik Pflanzen bezeichnet, die mehrere Jahre alt werden und dabei auch mehrmals, im Allgemeinen jährlich, blühen und fruchten.
Ausdauernde Pflanzen werden auch als mehrmalsblühend, pollakanth (von altgriechisch πολλάκις pollákis, deutsch ‚oftmals‘ und
anthos ‚Blüte‘, ‚Blume‘), polykarp oder iteropar bezeichnet – im Gegensatz zu den nur einmal in ihrem Leben blühenden und fruchtenden hapaxanthen, monokarpen bzw. semelparen Pflanzen.
Begriffsabgrenzung zur umgangssprachlichen „Mehrjährigkeit“
Während in der Alltagssprache meist alle Pflanzen, die älter als ein Jahr werden, als zwei- oder mehrjährig bezeichnet werden, sind diese Bezeichnungen in der Botanik allein für Arten reserviert, die zwar zwei oder mehr Jahre alt werden, dabei aber nur ein einziges Mal blühen und fruchten, also hapaxanth sind.
Einteilung der ausdauernden Pflanzen
Bei den ausdauernden Pflanzen wird unterschieden zwischen Holzpflanzen (Bäume, Sträucher, Lianen) mit verholzten Stämmen und Ästen und Staudenpflanzen mit krautigen, nicht verholzten Stängeln. Fischer (2005) zählt allerdings nur die Staudenpflanzen zu den Ausdauernden und stellt ihnen die Holzigen gegenüber.
Weitere für die Ausdauer wesentliche Eigenschaften sind Trockenresistenz und Windfestigkeit. In mittleren und höheren Breiten (zumindest ab einer geografischen Breite von 30°) müssen die Pflanzen auch frosthart sein.
Zusammenfassung
Sammelbegriff | Botanisch | Gärtnerisch | Charakteristika | |
---|---|---|---|---|
Semelpar (einmal gebärend) |
(sommer)annuell (einjährig) |
einjährig | nur eine zusammenhängende Vegetationsperiode bis zur Blüte und Samenbildung, danach Absterben | krautig |
bienn / winterannuell (zweijährig) | zweijährig | zwei durch eine Kälte- oder Trockenperiode getrennte Vegetationsperioden bis zur Blüte und Samenbildung, danach Absterben | ||
plurienn (mehrjährig) |
mehrjährig | mehr als zwei durch Kälte- oder Trockenperioden getrennte Vegetationsperioden bis zur Blüte und Samenbildung, danach Absterben | krautig (Stauden) oder verholzend (Halbsträucher, Sträucher, Bäume, Lianen) | |
Iteropar (wiederholt gebärend) |
perenn (ausdauernd) |
mehrfache Blüte und Samenbildung ohne anschließendes Absterben
Sonderfall |
Literatur
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
- Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2.
Fußnoten
- ↑ Josef M. Stowasser, Michael Petschenig, Franz Skutsch Der kleine Stowasser. Hölder/Pichler/Tempsky, Wien 1980, ISBN 3-209-00225-8.