Polymethacrylimid

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Strukturformel
Polymethacrylimid-Strukturelement
Allgemeines
Name Polymethacrylimid
Andere Namen

Rohacell (Handelsname)

CAS-Nummer 25014-12-4[1]
Monomere/Teilstrukturen ?
Qualitative Summenformel

(C4H7NO)x [1]

Kurzbeschreibung

weißes Pulver[1]

Eigenschaften
Wärmeformbeständigkeit

bis 180 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Polymethacrylimid ist ein Polymer, aus dem Hartkunststoff (PMI) und Hartschaumstoff (PMI-E) hergestellt wird, und gehört zu den Polyimiden. Er wird im Flugzeug- und Autobau, in der Medizintechnik sowie im Bau zur Leichtbauweise eingesetzt, meist als Sandwichkonstruktion zwischen zwei Decklagen aus hochfesten Kunststoffen. Auch Angelschwimmer und Membranen von Flachlautsprechern können aus PMI gefertigt werden. Es ist unter dem Handelsnamen Rohacell von Evonik Industries am Markt verfügbar.[4]

Herstellung

Ein Copolymerisat von Methacrylsäure und Acrylnitril wird durch Verschäumen bei 170–210 °C in Polymethacrylimid umgewandelt.[5]

Eigenschaften

PMI-Hartkunststoff und PMI-E-Hartschaumstoff sind hoch wärmeformbeständig bis etwa 180 °C[2], kriechbeständig, dauerschwingfest und zeichnen sich durch eine hohe Steifigkeit, homogene Schaumstruktur und einfache Formgebung aus.[4]

Bei PMI-E kann durch eine spezielle Herstellungsmethode das Zellgefüge des Polymers so modifiziert werden, dass sich in Längsebene und senkrecht dazu verschiedene Festigkeitswerte ergeben. Die Schaumstoffvariante kann im Gegensatz zum Hartkunststoff bis zu 65 % Feuchtigkeit aufnehmen.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c Material Safety Data Sheet, Polymethacrylamide. (PDF) Polysciences, Inc., abgerufen am 8. März 2015.
  2. a b c N. Herrlich, W. Land, J. Kunz: Kunststoffpraxis: Eigenschaften, WEKA Media Verlag, 1999, ISBN 3-8111-5972-0.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b Evonik Industries: ROHACELL®.
  5. Karlheinz Biederbick: Kunststoffe, Vogel-Verlag, 4. Auflage, 1977, S. 115, ISBN 3-8023-0010-6.