Lyttelton (Neuseeland)

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Lyttelton

Māori:
Te whaka raupo
Geographische Lage
Koordinaten 43° 36′ S, 172° 43′ OKoordinaten: 43° 36′ S, 172° 43′ O
Region-ISO NZ-CAN
Staat NeuseelandNeuseeland Neuseeland
Region Canterbury
Distrikt Christchurch City
Ward
Banks Peninsula Ward
Ortsgründung 1880
Einwohner 2 859 (2013[1])
Höhe Höhe Meeresspiegel
Postleitzahl 8082
Telefonvorwahl +64 (0)3
UN/LOCODE NZ LYT
Webseite www.lyttelton.net.nz
Fotografie des Ortes
Lyttelton, New Zealand.jpg
Blick über
Lyttelton
Bau des Eisenbahntunnels im Jahre 1867
Die Timeball Station im Jahre 2008
Blick von der Oxford Street auf das Hafengebiet
Lyttelton

(Maori Te whaka raupo) ist eine kleine Hafenstadt im Stadtgebiet von

auf der Südinsel von Neuseeland.

Namensherkunft

In der Gründungszeit zumeist

Port Cooper

oder

Port Victoria

genannt, wurde die Stadt offiziell in 1858 zu Ehren von

, der seinerzeit eine bedeutende Persönlichkeit der

war, in

Lyttelton

umbenannt.

Geographie

Lyttelton

befindet sich rund 10 km südöstlich des Stadtzentrums von

, an der Nordküste des

in der Caldera eines ehemaligen Vulkans, der die

und die zwischen

Christchurch

und

Lyttelton

liegenden

formte. Die Stadt liegt von West nach Ost eingekesselt von den steilen Hängen der ehemaligen Caldera, die nordwestlich von

Lyttelton

mit 499 m den höchsten Punkt der Port Hills markiert. Nach Süden hin offen, befindet sich der Hafen, der u. a. als Seehafen für die Stadt

Christchurch

dient. Bis zum Zugang zum Pazifischen Ozean östlich der Stadt sind es vom Hafen aus rund 8 km.[2] Südwestlich von

Lyttelton

gibt es im

Lyttelton Harbour

eine unbewohnte Insel,

Quail Island

genannt, und neben der Stadt noch ein paar weitere kleinere Ansiedlungen, von denen

Governors Bay

und

Diamond Harbour

die bekanntesten sind.[2]

Geologie

Vor etwa 500.000 Jahren befand sich im Gebiet des heutigen

Lyttelton

ein aktiver Vulkan, der die Caldera des heutigen

Lyttelton Harbour

ausbildete. Vor rund 15.000 Jahren konnte aufgrund des ansteigenden Meeresspiegels in die tiefer gelegenen Kraterteile Meerwasser eindringen, aufgrund dessen der heutige

Lyttelton Harbour

entstand, der sich ab der

im Norden 18 km in südwestliche Richtung ausdehnt.

Geschichte

Bereits vor 1000 Jahren soll die Gegend um das heutige

Lyttelton

von

bewohnt gewesen sein. Sie nannten den Ort

Te whaka raupo

, was so viel bedeutet wie „Hafen der Binsen/Schilfrohre“. Das Gebiet wurde von Europäern erstmals am 16. Februar 1770 gesichtet, als die Endeavour unter dem Seefahrer und Entdecker

die Küste befuhr. Den

Lyttelton Harbour

selbst befuhr vermutlich der der Kapitän

S. Chase

auf seiner

Pegasus

im Jahr 1809. 1830 folgte der Walfänger

Antarctic

und wenig später die Errichtung von Walfangstationen in der Bucht.[3] 1849 wurde das zuvor gegründete

Lyttelton

zur Hafenstadt erklärt. In den folgenden Jahren erlebte der Ort eine Blütezeit, als die 1848 gegründete

, die mit Unterstützung der

auf der Südinsel eine Kolonie errichten wollte, die gerade sich entwickelnde Hafenstadt zu ihrem Landungspunkt erklärte. Diese Entscheidung für

Lyttelton

wurde wegen seiner günstigen Lage getroffen, da der Ort einerseits geschützt lag, aber im Hinterland reichlich Platz für Landwirtschaft vorhanden war.[4] 1850 wurde in

Lyttelton

die

gegründet, zog 1863 nach

Christchurch

und wurde am 1. August 1929 in

umbenannt und 1935 für immer eingestellt. Am 12. September 1867 wurde der erste Eisenbahntunnel Neuseelands eröffnet, der

Lyttelton

mit dem damals aufstrebenden

Christchurch

verband. Lyttleton wurde damit zum Ausgangspunkt der Bahnstrecke Lyttelton–Invercargill, auf der heute planmäßig aber nur Güterzüge verkehren.

Ereignisse

Bevölkerung

Zum Zensus des Jahres 2013 zählte der Ort 2859 Einwohner, 6,9 % weniger als zur Volkszählung im Jahr 2006.[1]

Timeball Station

1876 wurde oberhalb des Hafens eine

-Station errichtet. Die Apparatur an dem schlossartigen Gebäude wurde von der deutschen Firma Siemens geliefert. Früher zur Zeiteinstellung für die Seeleute unerlässlich, erfüllte sie ihren ursprünglichen Zweck bis 1934, bis 1941 wurde sie noch für Flaggensignale genutzt. In den 1970er Jahren wurde eine umfangreiche Restaurierung vorgenommen, in deren Folge die Station 1978 für Besucher geöffnet und 1983 vom

New Zealand Historic Places Trust

in die Kategorie 1 (Stätten von besonderer oder herausragender geschichtlicher oder kultureller Bedeutsamkeit) der historischen Plätze eingestuft wurde. Im Jahre 2010 war die Station eine von noch etwa 60 existierenden weltweit, nur eine von fünf in betriebsfähigem Zustand und die einzig verbliebene in Neuseeland.[5]

Nachdem das

Darfield

-Erdbeben am 4. September 2010 bereits kleinere Schäden an der Station verursacht hatte, wurde sie beim

Christchurch

-Erdbeben vom 22. Februar 2011 so stark zerstört, dass die Ruine aus Sicherheitsgründen abgetragen werden muss. Das Gebäude gilt seither als „

Lost Heritage

“ (verlorenes Kulturgut).[6]

Sehenswürdigkeiten

In

Lyttelton

befindet sich nicht nur der älteste Eisenbahntunnel des Landes, sondern auch der längste Straßentunnel Neuseelands, der seit 1964 die extrem steile Passage über die

Port Hills

nach

Christchurch

als wichtigste Straßenverbindung ablöste. Bekannte Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die Hafenanlagen und ehemals die

Holy Trinity Church

. Das älteste Kirchengebäude der Region, für dessen Errichtung Steinblöcke von der nahe gelegenen Insel

Quail Island

verbaut wurden, wurde nach dem Erdbeben von 2011 abgerissen.[7]

Namensgeberin

Die Stadt

Lyttelton

ist Namensgeberin für das antarktische Kap

Lyttelton

.

Siehe auch

Literatur

  • Helga Neubauer:
    Lyttelton
    . In: Das Neuseeland Buch. 1. Auflage.
    NZ Visitor Publications
    ,
    Nelson
    2003, ISBN 1-877339-00-8, S. 740–743.

Weblinks

Commons: Lyttelton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Homepage
    .
    Project Lyttelton Inc.
    , abgerufen am 3. August 2017 (englisch, Webseite des
    Community Project Lyttelton
    ).

Einzelnachweise

  1. a b
    2013 Census QuickStats about a place: Lyttelton
    .
    Statistics New Zealand
    , abgerufen am 3. August 2017 (englisch).
  2. a b
    Topo250 maps
    .
    Land Information New Zealand
    , abgerufen am 3. August 2017 (englisch).
  3. Neubauer:
    Lyttelton
    . In: Das Neuseeland Buch. 2003, S. 742.
  4. Neubauer:
    Lyttelton
    . In: Das Neuseeland Buch. 2003, S. 743.
  5. Lyttelton Timeball Station
    .
    Heritage New Zealand
    , abgerufen am 3. August 2017 (englisch).
  6. Lost heritage Christchurch City Q-Z
    .
    Heritage New Zealand
    , abgerufen am 3. August 2017 (englisch).
  7. http://www.stuff.co.nz/the-press/news/hills-and-harbour/8733640/Little-wooden-church-going-home Little wooden church going home