Potschta Rossii

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FGUP Potschta Rossii

Russian Post.svg
Rechtsform Föderales staatliches unitares Unternehmen
Gründung 5. September 2002
Sitz RusslandRussland Moskau, Russland
Leitung Dmitri Straschnow (Generaldirektor, seit 2013)
Mitarbeiterzahl 391.944 (2011)
Postämter42.000
Umsatz 105,4 Mrd. Rubel (2010)
Branche Logistik
Website www.russianpost.ru

Potschta Rossii (russisch Федера́льное госуда́рственное унита́рное предприя́тие (ФГУП) «По́чта Росси́и», dt.: Post Russlands) ist das staatliche Postunternehmen Russlands. Es hat seinen Hauptsitz in Moskau und ist Mitglied im Weltpostverein.

Im Jahr 2013 verarbeitete die Potschta Rossii insgesamt 1,6 Milliarden Briefe, 54 Millionen Pakete und führte 75,4 Millionen Geldüberweisungen aus.[1]

Geschichte

Russland war 1874 Gründungsmitglied des Weltpostvereins. Im Jahr 1902 wurde das Postwesen dem russischen Innenministerium bzw. 1917 unter der Provisorischen Regierung dem Ministerium für Post und Telegrafen unterstellt. Um die Zeit des Zweiten Weltkrieges war der Postdienst Teil des Volkskommissariats für Post und Telegrafen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde die Russische Post 1993 in das russische Postministerium überführt.

Reorganisation als staatliches Postunternehmen

VRT-300 – Drohne zur Arbeit auf Tschukotka
BAS-200 – Drohne zur Arbeit auf Tschukotka

Potschta Rossii wurde im Jahre 2002 auf Basis der bisherigen staatlichen Postbehörde gegründet, die zum föderalen Post- und Telekommunikationsministerium gehörte. Die Ausgliederung als eigenständiges Unternehmen war Teil der im gleichen Jahr durchgeführten Reform des russischen Postwesens, die unter anderem umfassende Restrukturierungs- und Modernisierungsmaßnahmen beinhaltete. Die Reform war auch notwendig, weil in den 1990er Jahren im Zuge der dauerhaften Wirtschaftskrise in Russland das Postwesen in manchen Regionen des Landes fast zum Erliegen gekommen war, was auch Schließungen von zahlreichen, insbesondere ländlichen, Postfilialen verursachte.

Zu Beginn der 2010er-Jahre hatte Potschta Rossii landesweit rund 42.000 Postämter und beschäftigte im Jahr 2011 insgesamt 391.944 Mitarbeiter.[2] Das Dienstleistungsangebot wurde im Zuge der Reformen ausgebaut; viele Postfilialen wurden unter anderem mit öffentlichen PC-Arbeitsplätzen mit Internetzugang ausgestattet. Die Preise für die Postdienstleistungen werden vom russischen Staat reguliert.

Im Jahr 2011 musste die Potschta Russii Verluste in Höhe von einer Milliarde Rubel hinnehmen. Dieser Verlust ging auf eine breit angelegte Briefmarkenfälschung einer kriminellen Organisation zurück.[3]

Am 26. Juli 2013 wurde gegen Potschta Rossii eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 36 000 Rubel (etwa 8 000 Euro) verhängt. Grund dafür war, dass als eilig versandte Pakete zu langsam bearbeitet wurden.[4] Zur Bewältigung des steigenden Paketverkehrs insbesondere aufgrund von Internethandel wurden 2016 zur Ergänzung der Kleinflugzeug-Flotte zwei Frachtflugzeuge Tu-204 für Langstrecken angeschafft.[5]

Auslandsfiliale

Die hundertprozentige Tochterfirma, RusPost GmbH mit Sitz der Logistikzentrale in Berlin-Marienfelde, ist die einzige offizielle Filiale der Russischen Post im Ausland.[6] Im Mai 2018 wurde als zentrale Annahmestelle zusätzlich in Berlin-Mitte eine Filiale der Russischen Post im bisherigen Pförtnerzimmer des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur eröffnet.[7][8]

Kritik

Von Vertretern der russischen Wirtschaft wurde die Potschta Rossii dafür kritisiert, dass sie zu langsam arbeitet.[9]

Darüber hinaus werden von den Verbrauchern plötzliche, drastische Preissteigerungen kritisiert. So wurde das Porto für Briefe im Februar 2010 gleich um 15 Prozent erhöht.

Bildergalerie

Weblinks

Commons: Potschta Rossii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise