Pour la vertu militaire
Der Orden Pour la vertu militaire wurde am 25. Februar 1769 durch Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel in einer Klasse gestiftet und war zur Verleihung von Offizieren für Tapferkeit vorgesehen. In Friedenszeiten wurde der Orden nur ab Stabsoffiziere aufwärts verliehen. Am 22. Oktober 1820 erfolgte die Umbenennung in Militär-Verdienst-Orden.
Ordensdekoration
Das Ordenszeichen ist ein aus Gold gefertigtes rosafarben emailliertes Malteserkreuz. Über dem Kreuz ist eine massive Fürstenkrone (ab 1803 eine Königskrone) angebracht. In den Kreuzwinkeln stehend goldene gekrönte hessische Löwen. Auf dem oberen Kreuzarm befindet sich das verschlungene Monogramm F L (Friedrich Landgraf). Nach dem Tode des Stifters 1785 wurde dieses Monogramm auf seinen Nachfolger W L (Wilhelm Landgraf) und nach seiner Standeserhöhung zum Kurfürsten in W K (Wilhelm Kurfürst) geändert. Auf den übrigen Kreuzarmen (rechts/unten/links) sind die Buchstaben VIR TU TI (Für Tapferkeit) zu lesen. Die Rückseite des Kreuzes ist ohne Inschrift.
Trageweise
Getragen wurde der Orden an einem himmelblauen Band mit silbernen Randstreifen um den Hals.
Ordensritter
Sonstiges
Nach dem Ableben des Inhabers musste die Dekoration von den Erben innerhalb von drei Monaten an die Ordenskanzlei zurückgegeben werden.
Mit der Annexion durch Preußen im Jahre 1866 wurde der Orden nicht mehr verliehen und ist mit dem Tode des letzten Ritters Prinz Alexander von Hessen-Darmstadt am 15. Dezember 1888 erloschen.
Literatur
- Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 1: Anhalt–Hohenzollern. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 1997, ISBN 3-00-00-1396-2.
- Philipp Losch: Der Orden Pour la Vertu Militaire und seine Ritter. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. Neue Folge 41, Band, Kassel 1917, S. 23–62.
- Gerhard Große-Löscher: Der Hessen-Kassel'sche Orden „Pour la Vertu Militaire“ unter besonderer Berücksichtigung der Ordensdekoration. In: Orden-Militaria-Magazin. 50 11. Jahrgang, Oktober 1992, Herausgeber Werner Sauer, (Bund Deutscher Ordenssammler) 6497 Steinau 1992.
- Universitätsbibliothek Kassel, Handschrift: Sig 4 Ms Hass 270 enthält die Statuten, eine Ritterliste bis 1795 und eine zeitgenössische Zeichnung des Ordenskreuzes von G.F. Thalmann.