Prélude (Film)

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Film
Originaltitel Prélude
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2019
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie Sabrina Sarabi
Drehbuch Sabrina Sarabi
Produktion Markus Kaatsch,
Jakob Weydemann,
Jonas Weydemann
Musik Felix Rösch
Kamera Max Preiss
Schnitt Hannah Schwegel,
Jan von Rimscha
Besetzung

Prélude ist ein Coming-of-Age-Film von Sabrina Sarabi, der am 29. August 2019 in die deutschen Kinos kam. Der Film skizziert den Werdegang des angehenden Konzertpianisten David, der an dem enormen Druck eines künstlerischen Studiums schließlich scheitert.

Handlung

Der junge Klavierstudent David Berger wurde weit entfernt seiner Heimat am Musikkonservatorium aufgenommen. Voll Lebenshunger stürzt er sich sowohl in die Welt der Musik als auch in das Studentenleben allgemein. Doch schon bald muss er erkennen, dass künstlerischer Erfolg an harte Arbeit gekoppelt ist, die ihm auch sein Talent nicht erspart, und dass er am Konservatorium keineswegs der Überflieger ist, für den er sich bislang gehalten hat.

Professorin Matussek fördert und fordert David sehr, da ein Stipendium, das ihn nach New York bringen würde, in Aussicht steht. Er gerät mehrmals in Konflikt mit seinem talentierteren Kommilitonen Walter, mit dem er sich auch noch die Freundin teilt, die Gesangsstudentin Marie. Der wachsende Erwartungs- und Konkurrenzdruck lässt David die Kontrolle über sein Leben verlieren. Mit seinen wechselhaften künstlerischen Leistungen ändert sich auch die Meinung seiner Professorin zum New Yorker Stipendium, das schließlich zu seinem einzigen verbissenen Ziel wird – in einer parallel stattfindenden Meisterklasse macht er sich durch geradezu dilettantisches Spiel zum Gespött.

Nachdem Marie ihr Studium abgeschlossen hat, verliert ihre Beziehung an Intensität, und David verliert eine weitere Stütze. Seine Leistungen stellen seine Professorin vor Rätsel, auch er selbst zeigt nun starke psychische und körperliche Stresssymptome. Sein Vorwurf an Walter, dieser habe ihm Noten gestohlen, münden in eine heftige Prügelei. Doch David erreicht sein Ziel schließlich und wird offiziell für das Stipendium vorgeschlagen. Auf der ausgelassenen Feier dieses Erfolges stürzt David heftig ab. Da er fortan kaum noch zum Unterricht erscheint und generell einen fragwürdigen Lebensstil pflegt, kündigt Professorin Matussek ihm schließlich enttäuscht an, sie könne seine Empfehlung für das Stipendium unter diesen Umständen nicht mehr aufrechterhalten. Obwohl das Semester noch nicht beendet ist, rät sie ihm, nach Hause zu fahren, auszuspannen und im nächsten Semester wiederzukommen.

Als er wieder bei seiner Mutter wohnt, scheint sich sein Leben zunächst zu beruhigen. Er redet mit ihr kaum über die Zeit am Konservatorium und lässt sie in dem Glauben, er reise bald nach New York ab. In seiner Verlegenheit macht er sich mit Hausarbeiten nützlich und trifft sich mehrmals mit seiner Jugendliebe Stella, die mittlerweile ein kleines Kind hat. Eines Tages kündigt er seiner Mutter an, er müsse nochmals einen Tag an die Hochschule. Tatsächlich besucht er Stella und erhängt sich dort, während sie mit ihrem Kind außer Haus ist.

Produktion

Das titelgebende Prélude („Vorspiel“) ist ein Instrumentalwerk mit eröffnendem oder hinführendem Charakter.

Regie führte Sabrina Sarabi, die auch das Drehbuch schrieb. Es handelt sich um das Langfilmdebüt der deutsch-ungarisch-iranischen Autorin und Regisseurin.[2]

Prélude erhielt eine Produktionsförderung vom Kuratorium junger deutscher Film in Höhe von 50.000 Euro.

Louis Hofmann spielt den jungen Konzertpianisten David, Liv Lisa Fries spielt Marie. Saskia Rosendahl ist in der Rolle von Stella zu sehen.

Die Dreharbeiten fanden von Ende Mai bis Anfang Juli 2017 statt. Als Kameramann fungierte Max Preiss.

Mitte Juni 2019 wurde ein erster Trailer vorgestellt.[3] Die Premiere erfolgte am 28. Juni 2019 beim Filmfest München.[4] Ein Kinostart in Deutschland erfolgte am 29. August 2019.[5]

Rezeption

Altersfreigabe

In Deutschland wurde der Film von der FSK ab 12 Jahren freigegeben. In der Freigabebegründung heißt es, im letzten Drittel werde die Atmosphäre zunehmend beklemmender, wirke zeitweise surreal und münde im Suizid der Hauptfigur, der jedoch nur angedeutet wird.[6]

Kritiken

Dieter Oßwald von der Gilde deutscher Filmkunsttheater schreibt, Louis Hofmann präsentiere sich im Film im minimalistischen Weniger-ist-Mehr-Modus, und ihm gelinge scheinbar mühelos die Mischung aus Verletzlichkeit und Coolness: „Schüchtern und introvertiert kommt er daher, zugleich wirkt er wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch.“ Mit Liv Lisa Fries habe Hofmann das perfekte Gegenstück an seiner Seite, so Oßwald weiter: „So selbstsicher wie geheimnisvoll gibt sie als Sängerin stets souverän den Ton an.“[2]

Allan Hunter von Screen Daily findet, Prélude ähnele in seinem Verlauf zunehmend der Paranoia eines Polański-Klassikers aus den 1960er Jahren oder den komplizierten, vergifteten Beziehungen in einigen der besten Arbeiten von Nicolas Roeg. Der exzellente Sound-Mix verwende das Geräusch eines unaufhörlichen Ping-Pong-Matches, einen tropfenden Wasserhahn und die Tyrannei eines Metronoms, um zu vermitteln, was in Davids Kopf vorgeht, so Hunter weiter.[7]

Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde Prélude mit dem Prädikat Besonders wertvoll versehen. In der Begründung heißt es, auf inszenatorischer Ebene überzeuge nachhaltig das Konzept, weniger mit Dialogen als vielmehr mit filmischen Mitteln zu erzählen. So etwa drücke Davids Musik in der Art, wie sie inszeniert ist, alle Emotionen der Figur perfekt aus, und enorm starke Montagesequenzen aus Bildern und Tönen vermögen auf filmischem Wege viel besser, das Innere der Figur nach außen zu kehren, als jede verbal geäußerte Erklärung: „Prélude leistet einen starken Beitrag zum Zustand unserer Leistungsgesellschaft, die nicht nur, aber vor allem jungen Menschen mit einem enormen Druck belastet. “[8]

Auszeichnungen

Filmfest München 2019

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Prélude. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 191228/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. a b Dieter Oßwald: Prélude. In: programmkino.de. Abgerufen am 26. Juni 2019.
  3. Teresa Otto: „Prélude“: Trailer-Premiere mit „Dark“-Star Louis Hofmann und Liv Lisa Fries. In: kino.de, 18. Juni 2019.
  4. Erste Highlights: Schmankerl aus dem Programm 2019. In: filmfest-muenchen.de, 23. Mai 2019.
  5. Starttermine Deutschland In: insidekino.com. Abgerufen am 25. Juni 2019.
  6. Freigabebegründung für Prélude . In: Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Abgerufen am 30. August 2019.
  7. Allan Hunter: 'Prelude': Munich Review. In: screendaily.com, 29. Juni 2019.
  8. Prélude. In: fbw-filmbewertung.com. Deutsche Film- und Medienbewertung. Abgerufen am 25. Juni 2019.
  9. Uwe Marcus Magnus Rykov: Die Nominierungen für den Förderpreis Neues Deutsches Kino. In: zeitblatt.com. Abgerufen am 2. Juli 2019.