Prades (Pyrénées-Orientales)
Prades Prada | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Pyrénées-Orientales (66) | |
Arrondissement | Prades | |
Kanton | Les Pyrénées catalanes (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Conflent-Canigó | |
Koordinaten | 42° 37′ N, 2° 25′ O | |
Höhe | 300–745 m | |
Fläche | 10,87 km² | |
Einwohner | 6.028 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 555 Einw./km² | |
Postleitzahl | 66500 | |
INSEE-Code | 66149 | |
Website | http://www.prades.com/ |
Prades (auf Katalanisch Prada) ist eine französische Gemeinde mit 6028 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Pyrénées-Orientales in der Region Okzitanien. Sie ist Verwaltungssitz des Arrondissements Prades und des Kantons Les Pyrénées catalanes. Neben der Amtssprache Französisch wird auch Katalanisch gesprochen. Ab 1939 lebte der weltberühmte Cellist Pau Casals in Prades, der dort in der Nachkriegszeit ein Festival mit hervorragenden Musikern begründete.
Geografie
Prades liegt westlich von Perpignan am Fuß des Canigou und am Fluss Têt. Es ist die Hauptstadt des Conflent.
Die Gemeinde hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Perpignan–Villefranche-de-Conflent.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||
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Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2011 | 2017 |
Einwohner | 5676 | 5937 | 6448 | 6100 | 6009 | 5800 | 6221 | 5854 | 6124 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Kultur
Das auf Kammermusik spezialisierte Prades Festival wurde 1950 von Pablo Casals gegründet, als er zum Gedenken an den 200. Todestag von Johann Sebastian Bach bedeutenden Musiker zum gemeinsamen Spiel einlud; Columbia Records veröffentlichte in der Folge Mitschnitte von diesen Casals-Konzerten. 1951 fand das Fest in Perpignan statt, kehrte jedoch im folgenden Jahr nach Prades zurück. Es wurde 1982 in Pablo Casals Festival umbenannt und findet jährlich in den Monaten Juli und August statt.
1959 wurde unter der Schirmherrschaft von René Clair das Internationale Filmtreffen in Prades ins Leben gerufen, das in der dritten Juliwoche stattfindet.
1968, zu Zeiten des Franco-Regime und der Unterdrückung Kataloniens, entstand die Idee einer katalanischen Sommeruniversität (Universitat Catalana d'Estiu) zur Förderung katalanischer Sprache und Kultur, die es seit 1969 jährlich gibt.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Saint-Pierre mit einem der größten Barock-Retabel Frankreichs
- Mittelalterliche Häuser im Ortsgebiet
Städtepartnerschaften
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Thomas Merton (1915–1968), Trappist und Mystiker
- Pierre Vincent Xambeu (1837–1917), Offizier und Insektenkundler
Mit Prades verbunden
- Pablo Casals (1876–1973), Cellist, lebte im Exil in Prades
- In Prades starben die beiden Reformpädagogen Pitt (1904–1989) und Yvès (1903–1988) Krüger, die in der Nähe von Prades, in Mosset, La Coûme aufgebaut hatten, eine Einrichtung, die ursprünglich jungen Deutschen, die ab 1933 vor den Nazis aus Deutschland geflohen waren, helfen sollte. Die Krügers halfen später spanischen Bürgerkriegsflüchtlingen, unterstützen die Résistance und brachten schließlich ihr Anwesen in die gemeinnützige Stiftung Fondation Krüger ein, die weiterhin als Ort der Begegnung und der kulturellen Offenenheit besteht.
- Jean Castex (* 1965), war 2008–2020 Bürgermeister von Prades, seit 2020 französischer Premierminister