Prebitz
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 50′ N, 11° 41′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bayreuth | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Creußen | |
Höhe: | 419 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,99 km2 | |
Einwohner: | 991 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95473 | |
Vorwahl: | 09270 | |
Kfz-Kennzeichen: | BT, EBS, ESB, KEM, MÜB, PEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 72 180 | |
Gemeindegliederung: | 14 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstr. 11 95473 Creußen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Hans Freiberger[2] (Freie Wählergemeinschaft Engelmannsreuth und Umgebung) | |
Lage der Gemeinde Prebitz im Landkreis Bayreuth | ||
Prebitz ist eine Gemeinde im Landkreis Bayreuth (Regierungsbezirk Oberfranken). Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Creußen.
Geografie
Gemeindegliederung
Es gibt 14 Gemeindeteile:[3][4]
- Altencreußen (Dorf)
- Bieberswöhr (Dorf)
- Engelmannsreuth (Dorf)
- Funkendorf (Dorf)
- Großkorbis (Weiler)
- Kleinkorbis (Einöde)
- Losau (Dorf)
- Prebitz (Dorf)
- Prebitzmühle (Einöde)
- Preußling (Weiler)
- Rohrmühle (Einöde)
- Ruspen (Einöde)
- Sand (Weiler)
- Voita (Dorf)
Der Ort Almosbachmühle zählt zum Gemeindeteil Losau.
Es gibt nur die Gemarkung Prebitz, die auch einen Gemarkungsteil in der Nachbargemeinde Speichersdorf hat.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Creußen, Speichersdorf, Speinsharter Forst, Vorbach, Schlammersdorf, Kirchenthumbach und Schnabelwaid.
Geschichte
Als Teil des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth lag Prebitz ab 1500 im Fränkischen Reichskreis. Es fiel im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und wurde 1810 mit dem Fürstentum an das Königreich Bayern verkauft.[5]
Ein amerikanischer Militärrabbiner förderte ab Januar 1946 maßgeblich den Zustrom ehemaliger jüdischer KZ-Häftlinge aus überfüllten Flüchtlingslagern.[6] Auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde entstanden mehrere „Jewish Farms“, landwirtschaftliche Kollektive und handwerkliche Lehrwerkstätten, in denen junge Juden auf ein künftiges Leben in Kibbuzim in Palästina vorbereitet werden sollten. In Prebitz und Altencreußen wurden jeweils zwei Kibbuzim eingerichtet, je ein Kibbuz entstand in Losau und Voita.[7]
Am 1. Mai 1978 wurden Gebietsteile mit dem Ort Frankenberg an die Gemeinde Speichersdorf abgetreten.[8][9]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 923 Einwohner
- 1970: 986 Einwohner
- 1987: 979 Einwohner
- 1991: 1045 Einwohner
- 1995: 1090 Einwohner
- 2000: 1125 Einwohner
- 2005: 1142 Einwohner
- 2010: 1062 Einwohner
- 2015: 1020 Einwohner
- 2016: 1012 Einwohner
Politik
Bürgermeister
Ehrenamtlicher Erster Bürgermeister ist Hans Freiberger (Freie Wählergemeinschaft Engelmannsreuth und Umgebung). Er ist seit 1. Mai 2008 im Amt[10] und Nachfolger von Hans Engelbrecht (Freie Wählergemeinschaft), der seit 11. August 1963 im Amt und zuletzt dienstältester Erster Bürgermeister in Bayern war.
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus dem Ersten Bürgermeister und zwölf Mitgliedern.
Die Gemeinderatswahlen 2002, 2008, 2014 und 2020 führten zu den folgenden Sitzverteilungen der Mitglieder des Gemeinderats:
2002 | 2008 | 2014 | 2020 | |
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Freie Wählergemeinschaft Engelmannsreuth und Umgebung | 6 | 7 | 7 | 4 |
Freie Wählergemeinschaft Prebitz | 6 | 5 | 5 | 4 |
CSU | 4 | |||
Gesamt | 12 | 12 | 12 | 12 |
Seit den Kommunalwahlen 2020 ist erstmals die CSU im Gemeinderat Prebitz vertreten.
Klimabeauftragter
Am 16. Februar 2021 wurde 2. Bürgermeister Jörg Teufel (CSU) zum ersten Klimabeauftragten der Gemeinde Prebitz ernannt.[11]
Wappen
Die Gemeinde ist eine von vier Gemeinden in Bayern, die kein eigenes Wappen führen. Die weiteren Kommunen sind Elchingen, Schwebheim und Stadlern.[12]
Bauwerke und -denkmäler
Am südlichen Ortsrand vom Ortsteil Altencreußen befindet sich eine abgegangene Turmhügelburg (Motte). Der Turmhügel Altencreußen wurde erstmals 1337 als Festes Haus erwähnt.
Der Burgstall Schlossberg ist eine abgegangene Höhenburg an der Grenze zwischen Prebitz und Neuhof. Da urkundliche Nachrichten fehlen, wird eine vorgeschichtliche Anlage vermutet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 37 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 353. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 46 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1371 Hektar, davon waren 879 Hektar Ackerfläche.
Bildung
1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Einen Kindergarten mit 25 Plätzen
Sonstiges
Am 11. August 2015 stürzte ein amerikanisches Militärflugzeug über dem Gemeindegebiet ab.[13][14]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Prebitz. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 391 (Digitalisat).
- Alfred Schädler: Die Kunstdenkmäler von Oberfranken – II. Landkreis Pegnitz. In Die Kunstdenkmäler von Bayern. R. Oldenbourg Verlag, München 1961. ISBN 3-486-41881-5, S. 475f
- Hans Vollet und Kathrin Heckel: Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein, 1987
Weblinks
- Offizielle Webseite der Gemeinde Prebitz
- Prebitz: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde Prebitz, abgerufen am 7. Oktober 2020.
- ↑ Gemeinde Prebitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. August 2021.
- ↑ Gemeinde Prebitz in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2020.
- ↑ Karl Müssel: Bayreuth in acht Jahrhunderten. 1. Auflage. Gondrom, Bindlach 1993, ISBN 3-8112-0809-8, S. 139.
- ↑ Bernd Mayer, Frank Piontek: Jüdisches Bayreuth. Ellwanger, Bayreuth 2010, ISBN 978-3-925361-81-4, S. 202.
- ↑ Bernd Mayer: Die Judenfarmen im Bayreuther Land in: Heimatkurier 4/2006 des Nordbayerischen Kuriers, S. 12 f.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 677.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 90, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 26).
- ↑ PDF bei www.wahlen.bayern.de (PDF)
- ↑ Arbeitskreis kommunale Klimaschutzbeauftragte, Landkreis Bayreuth
- ↑ Wappen-Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, Stand 6. Juli 2020
- ↑ »www.nordbayerischer-kurier.de«
- ↑ F-16 Informationsseite der Freiwilligen Feuerwehr Engelmannsreuth. Abgerufen am 4. Juni 2021.