Primoplan
Das Primoplan ist ein ab 1938 vertriebenes, lichtstarkes Wechselobjektiv von Meyer-Optik, Görlitz.[1] Es ist vom Ernostar-Objektiv abgeleitet und hat fünf Linsen in vier Gruppen.[2] Das Primoplan stand bei erheblich günstigerem Preis, etwas geringerer Lichtstärke aber etwas besserer Abbildungsleistung in Konkurrenz zum Biotar 1:1,5/75 mm von Zeiss.
Sowohl beim Ernostar wie beim Primoplan handelt es sich um Erweiterungen eines Cooke-Triplets: Um eine zentrale Zerstreuungslinse herum sind zwei Linsengruppen gestellt, die je als Sammellinse wirken. Die hintere Gruppe besteht aus einer einzelnen bi-konvexen Sammellinse. Die vordere Gruppe besteht aus insgesamt drei Linsen. Die Feldlinse ist leicht plan-konvex. Es folgt eine weitere aus zwei Teilen verkittete und leicht Meniskus-förmige (durchgebogene) Sammellinse. Letztere ist beim ursprünglichen Ernostar-Objektiv eine Einzellinse.
Vorkriegsmodelle waren aus verchromtem Messing, Nachkriegsmodelle als Aluminium.[3]
Hergestellt wurden hauptsächlich Varianten mit 58 mm und mit 75 mm Brennweite. Die Lichtstärke bei offener Blende beträgt 1:1,9. Nachkriegsobjektive waren verfügbar mit Anschlüssen für die Praktica (M42) und für die Ihagee Exakta/Exa.[4] Vorkriegsmodelle für die Mittelformatkameras Exakta 6x6 und Reflex-Korelle hatten 100 mm Brennweite.[5][6] Das Primoplan 1:1,9/58 war das lichtstärkste Standardobjektiv der Exakta; mit ihm wurde die Kine Exakta als "Nacht Exakta" angeboten. Die 75 mm-Version wurde gern für Bühnen-, Sport- und Porträtaufnahmen eingesetzt.[7]
Für Arri-35 mm-Filmkameras stellte Meyer ein Primoplan 1:1,9/30 mm her.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ www.taunusreiter.de, abgerufen am 14. Juni 2011
- ↑ Hans Martin Brandt (1968) The photographic lens. S. 99
- ↑ captjack.exaktaphile.com (Memento des Originals vom 11. Februar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 14. Juni 2011
- ↑ Günther Kadlubek, Rudolf Hillebrand (2000) Kadlubeks Objektv-Katalog. Verlag Rudolf Hillebrand, Neuss. S. 45f
- ↑ Günther Kadlubek, Rudolf Hillebrand (2000) Kadlubeks Objektv-Katalog. Verlag Rudolf Hillebrand, Neuss. S. 45f
- ↑ photobutmore.de, abgerufen am 14. Juni 2011
- ↑ photobutmore.de, abgerufen am 14. Juni 2011
- ↑ www.nwwone.org, abgerufen am 14. Juni 2011