Prinsendam (Schiff, 1973)

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Prinsendam
Die brennende Prinsendam, 4. Oktober 1980
Schiffsdaten
Flagge Niederlandische Antillen Niederländische Antillen
Schiffstyp Kreuzfahrtschiff
Rufzeichen PJTA
Heimathafen Willemstad
Reederei Holland-America Line
Bauwerft De Merwede, Hardinxveld-Giessendam
Kiellegung 21. September 1971
Stapellauf 7. Juli 1972
Indienststellung 30. November 1973
Außerdienststellung 4. Oktober 1980
Verbleib am 11. Oktober 1980 im Golf von Alaska gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
130,29 m (Lüa)
Breite 19 m
Tiefgang max. 11,2 m
Vermessung 8.566 BRZ
 
Besatzung 181
Maschinenanlage
Maschine 4 × Werkspoor-Dieselmotoren
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
8.800 kW (11.965 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
21 kn (39 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 375
Sonstiges
Registrier-
nummern
IMO-Nr. 7224734

Die Prinsendam war ein Kreuzfahrtschiff der niederländischen Holland-America Line, das 1973 in Dienst gestellt wurde. Am 4. Oktober 1980 brach im Golf von Alaska ein Brand an Bord des Schiffes aus, das daraufhin evakuiert werden musste. Am 11. Oktober 1980 sank die Prinsendam. Die per Luft eingeleitete Rettungsaktion gilt als eine der schwierigsten in der Geschichte der US-amerikanischen Küstenwache.

Geschichte

Bau und Dienstzeit

Modell der Prinsendam (1981)

Die Prinsendam wurde am 21. September 1971 bei De Merwede in Hardinxveld-Giessendam auf Kiel gelegt und am 7. Juli 1972 vom Stapel gelassen. Am 30. November 1973 wurde das Schiff als kleinste Einheit der niederländischen Holland-America Line in Dienst gestellt. Die Prinsendam war das erste Schiff der Reederei, das ausschließlich für Kreuzfahrten gebaut wurde. Sie wurde in den Wintermonaten in Singapur und in den Sommermonaten für Expeditionskreuzfahrten in Alaska stationiert und konnte bis zu 375 Passagiere befördern.

Die Prinsendam besaß insgesamt sechs Passagierdecks. Zu ihrer Ausstattung gehörte der direkt unter der Brücke gelegene Prinsen Club, zu dem eine Lounge, eine Tanzfläche sowie eine Bar gehörte. Das Schiff besaß außerdem eine weitere Lounge sowie das Lido Restaurant mit Blick auf den am Heck gelegenen Pool. Direkt unter dem Lido Restaurant befand sich der Hauptspeisesaal mit 220 Sitzplätzen.[1]

Brand und Untergang

Kurz nach Mitternacht des 4. Oktober 1980[2] brach während einer Kreuzfahrt im Golf von Alaska etwa 120 Meilen vor Yakutat ein Brand im Maschinenraum der Prinsendam aus, der nicht gelöscht werden konnte und sich so auf die oberen Decks ausbreitete. Eine Stunde nach Ausbruch des Feuers erklärte Kapitän Cornelis Dirk Wabeke (1928–2011) den Brand für außer Kontrolle und bat per Funk um Unterstützung.

Am Morgen des 4. Oktober begann die Evakuierung des Schiffes, nachdem sich das Feuer weiter ausgebreitet hatte. An der Rettungsaktion beteiligten sich mehrere Schiffe der Küstenwache sowie der Tanker Williamsburgh,[3] der als Plattform für die Rettungsmannschaften genutzt wurde. Ein Teil der Passagiere und Besatzungsmitglieder musste per Hubschrauber durch die Küstenwache gerettet werden, nachdem die Schlagseite des Schiffes zu groß wurde, um die noch übrigen Rettungsboote abzufieren.[4]

Die noch immer brennende Prinsendam sollte nach der Evakuierung nach Portland gebracht werden, sank jedoch am 11. Oktober 1980 gegen 8.30 Uhr Ortszeit im Schlepptau im Golf von Alaska. Die Evakuierung des Schiffes gilt nach Hurrikan Katrina als größter Rettungseinsatz in der Geschichte der US-amerikanischen Küstenwache.[5]

Literatur

  • John Maxtone-Graham: Liners to the Sun. Sheridan House, Dobbs Ferry 2000, ISBN 978-1-57409-107-6

Weblinks

Commons: Prinsendam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Joseph P. Blank: Last Cruise of the Prinsendam by Joseph P. Blank (Reader's Digest, November 1983, p 237 – 264). In: alaska.net. November 1980, abgerufen am 22. April 2019.
  2. Flashback in history: MS Prinsendam fire and sinking 4 October 1980. In: Maritime Cyprus. 9. Oktober 2016, abgerufen am 22. April 2019.
  3. IMO 7367421
  4. Peter Knego: PRINSENDAM 35th Anniversary Rescue Reunion (archivierte Version). In: Maritime Matters. 18. September 2015, abgerufen am 18. Mai 2021.
  5. Dave Kiffer: A Cruise Ship Goes Down. In: SitNews. 10. Oktober 2015, abgerufen am 22. April 2019.