Privilège du blanc
Privilège du blanc (französisch für „das Vorrecht des Weißen“) ist die Bezeichnung einer Tradition, die Königinnen und Prinzessinnen katholischer Königshäuser gestattet, bei einer päpstlichen Privataudienz oder Heiligen Messe, die zur Amtseinführung eines Papstes gefeiert wird, ein weißes Kleid und einen weißen Schleier oder eine weiße Mantilla zu tragen.
Geschichte
Das Protokoll für päpstliche Audienzen sah traditionell vor, dass Frauen ein schwarzes Kleid mit langen Ärmeln und langem Rock und einen schwarzen Schleier zu tragen hatten. Von dieser Regelung waren die Königinnen von Italien, Belgien und Spanien ausgenommen, wie auch die Großherzogin von Luxemburg und die Prinzessinnen des Hauses von Savoyen, denen der Titel katholische Majestät verliehen worden war. Das Privilege du blanc erstreckt sich jedoch nicht auf die Ehefrauen nicht-katholischer Herrscher, auch wenn sie selbst katholisch sind, oder Königinnen, die nicht katholisch sind. So trug etwa Königin Elisabeth II. bei ihren Audienzen mit Johannes XXIII. und Johannes Paul II. ein schwarzes Kleid und einen schwarzen Schleier,[1] da sie das Privilège du blanc nicht hat.
Das Privilège du blanc steht derzeit diesen katholischen Frauen zu
- Königin Sophia von Spanien, Ehefrau von König Juan Carlos I.
- Königin Letizia von Spanien, Ehefrau von König Felipe VI.
- Königin Paola von Belgien, Ehefrau von König Albert II.
- Königin Mathilde von Belgien, Ehefrau von König Philippe
- Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg, Ehefrau von Großherzog Henri
- Marina, Prinzessin von Neapel, Ehefrau von Viktor Emanuel von Savoyen
- Fürstin Charlène von Monaco, Ehefrau von Fürst Albert II.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Malcolm Moore and Jonathan Petre: White outfit, wrong occasion, Cherie. In: telegraph.co.uk. 29. April 2006, abgerufen am 20. Oktober 2020 (englisch).