Projekt Campfire

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Das Projekt Campfire ist ein Forschungsvorhaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms “WIR!- Wandel durch Innovation in der Region”. Es wurde im Frühjahr 2019 vom BMBF aus 12 Vorhaben für eine Förderung von 15 Millionen Euro über die fünfjährige Umsetzungsphase ausgewählt.[1]

Ziel

Das Ziel vom Projekt Campfire ist die Entwicklung neuer Energieumwandlungs- und Speichertechnologien, um regional erzeugten Windstrom in dem Energieträger Ammoniak für die maritime Mobilität zu speichern. Damit soll die maritime Energiewende für die Zero-Emission-Schifffahrt realisiert werden und wirtschaftliche Wege zur Verminderung des Kohlendioxidgehaltes in der Atmosphäre ermöglicht werden. Es sollen starke wirtschaftliche Impulse gesetzt werden, die zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und zur Stärkung von kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region führen.[2]

Hintergrund Region Nord-Ost

Unter der Koordination des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie (INP) sind 31 regionale und überregionale Bündnispartner und Unterstützer an dem Projekt beteiligt. Es sind die Städte Rostock, Stralsund, Greifswald und die Uckermark, die zu einer neuen wichtigen Region Nord-Ost mit einer nachhaltigen Energieversorgung gehören. Diese Region Nord-Ost zeichnet sich durch eine große Windkapazität aus und kann auf eine bewährte Forschungslandschaft auf dem Gebiet der Energieerzeugung, der chemischen Industrie und im Schiffbau und der Schifffahrt zurückblicken

Energiewende

Im Rahmen der Energiewende soll das gegenwärtige Energiesystem in ein emissionsfreies erneuerbares Energiesystem überführt werden. Nach dem Stromsektor sollen hier neue Technologiefelder in den Vordergrund rücken, auch um erneuerbare Energien zu speichern und zu verwerten. Dabei sollen sie für den maritimen Verkehrs- oder Wärmesektor nutzbar gemacht werden, da andere Lösungen wie Wasserstoff oder Akkumulatoren aufwendiger bzw. für größere Fahrtgebiete nicht anwendbar sind.[3]

Datei:Treidellok Finowkanal SSW-Köttgen.jpg
Von Carl Köttgen entwickelte elektrische Treidellok für Schiffe mit nur einer Schiene am Finowkanal

Ammoniak (NH3)

Von hoher Bedeutung für dieses Projekt sind innovative Technologien für die dezentrale Produktion und Anwendung von Ammoniak (NH3) aus lokal erzeugtem Wind- oder Solarstrom, um als innovativer und nachhaltiger Energieträger für die kommenden emissionsfreien maritimen Mobilitätslösungen zu dienen, die nicht wie der Bahn- oder Straßenverkehr leitungsgebunden versorgt werden können.[4]

Die chemische Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff ist ein idealer Energiespeicher und wird die maritime Mobilität vom CO2-Ausstoß befreien. Elektrokeramische Membranen haben ihre Eignung gezeigt und sollen entlang einer im Campfire-Konzept erarbeiteten Roadmap für die Schifffahrt entwickelt werden.

  • Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP), Felix-Hausdorff-Str. 2, 17489 Greifswald

Einzelnachweise

  1. campfire auf [1]
  2. Ammoniak tanken [2]
  3. Ammoniak könnte Wasserstoff ersetzen auf [3]
  4. Forschung auf Basis von Ammoniak auf [4]