Protogeometrische Keramik
Als protogeometrische Keramik bezeichnet man die bemalte Keramik des griechischen Raums aus der Zeit zwischen ca. 1050/00 v. Chr. und ca. 900 v. Chr. Nach dieser Keramik wird in der Klassischen Archäologie der Zeitabschnitt ihres Vorkommens oft protogeometrische Periode genannt.
Die Vasen sind oftmals mit meist großflächigen, strengen geometrischen Mustern bemalt. Typisch sind dabei u. a. konzentrische Kreise oder Halbkreise, die in der Regel mit dem Zirkel gezogen sind. Es kommen aber auch quadratische Muster vor. Die Verzierungen richten sich streng nach der Gefäßform. Die einzelnen Vasenzonen sind stark voneinander abgesetzt. Meist sind die Gefäße rund – im Laufe der protogeometrischen Periode werden die Formen allerdings zunehmend eiförmig – mit einer Öffnung im oberen Bereich und mit umlaufenden Linien in mehrere vertikale Zonen unterteilt. Wichtige Gefäßformen sind Halsamphoren mit Henkeln an Bauch, Schulter oder Hals, Oinochoen, Hydrien, Kratere, Lekythen, Skyphoi, Tassen und Schalen. Gegen Ende der Periode kamen in Attika auch Pyxiden, Kalathoi, Kantharoi und Krüge auf.
Es wurden bislang nur sehr wenige fast unbeschädigte Exemplare gefunden.
Literatur
- Vincent Robin d'Arba Desborough: Protogeometric Pottery (= Oxford monographs on classical archaeology 2). Clarendon Press, Oxford 1952 (In Teilen veraltet, da die neueren Funde fehlen, aber einzige Monographie über Protogeometrische Keramik).
- J. N. Coldstream: Greek Geometric Pottery. A Survey of Ten Local Styles and their Chronology. Methuen, London 1968 (2., überarbeitete Auflage. Bristol Phoenix Press, Exeter 2008, ISBN 978-1-904675-81-5).
- Thomas Mannack: Griechische Vasenmalerei. Eine Einführung. Theiss, Stuttgart 2002, S. 67–70. ISBN 3-8062-1743-2.