Prusinowice (Pakosławice)

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Prusinowice
Waltdorf
?
Prusinowice Waltdorf (Polen)
Prusinowice
Waltdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Pakosławice
Geographische Lage: 50° 32′ N, 17° 24′ OKoordinaten: 50° 32′ 12″ N, 17° 24′ 24″ O
Höhe: 180 m n.p.m.
Einwohner: 729 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 48-314
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Prusinowice (deutsch Waltdorf, auch Walddorf) ist eine Ortschaft der Landgemeinde Pakosławice in Polen. Sie liegt im Powiat Nyski (Kreis Neisse) in der Woiwodschaft Oppeln.

Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Prusinowice liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa drei Kilometer östlich des Gemeindesitzes Pakosławice, etwa neun Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Nysa und etwa 50 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Prusinowice liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Durch das Dorf fließt die Cielnica (Tellnitz), ein linker Zufluss der Glatzer Neiße.

Nachbarorte

Nachbarorte von Prusinowice sind im Westen Strobice (Struwitz) und der Gemeindesitz Pakosławice (Bösdorf) sowie im Südwesten Złotogłowice (Groß Neundorf).

Geschichte

Das Dorf wurde erstmals 1297 erwähnt.[2] In dem Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort als Walthdorf erwähnt.[3] 1337 erfolgte eine Erwähnung als Waltdorph sowie 1360 als Walterivilla und 1368 Waltdorff.[4] Der Name leitet sich von der ehemaligen Lage in einem heute nicht mehr bestehenden Wald ab.[5]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Waltdorf mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Waltdorf ab 1816 zum Landkreis Neisse im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Pfarrkirche, eine katholische Schule, eine Ziegelei sowie 133 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Waltdorf 770 Menschen, davon 21 evangelisch.[4] 1855 lebten 928 Menschen im Ort. 1865 bestanden im Ort eine Scholtisei, 45 Bauer-, 26 Gärtner- und 43 Häuslerstellen sowie eine Brennerei, eine Brauerei und eine Schule. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 203 Schüler.[6] 1874 wurde der Amtsbezirk Waltdorf gegründet, welcher aus den Landgemeinden Waltdorf und dem Gutsbezirk Waltdorf bestand. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer Baucke.[7] 1885 zählte Waltdorf 987 Einwohner.[8]

1933 lebten in Waltdorf 956 sowie 1939 814 Menschen. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neisse.[9]

1945 kam Waltdorf unter polnische Verwaltung und wurde in Prusinowice umbenannt, die Bevölkerung wurde vertrieben. 1950 kam Prusinowice zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Nyski.

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Michaeliskirche (poln. Kościół św. Michała Archanioła) wurde bereits 1297 erwähnt. Der heutige Bau stammt vorwiegend aus dem Jahr 1885.[2] Seit 1966 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.[10]
  • Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr OPS Prusinowice
  • Fußballverein LZS Prusinowice

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 15. Januar 2020
  2. a b Geschichte Prusinowice
  3. Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis
  4. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 716.
  5. Heinrich Adamy: Die schlesischen Ortsnamen. Ihre Entstehung und Bedeutung – Ein Bild aus der Vorzeit. Priebatsch, Breslau 1889, S. 97
  6. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 998.
  7. Territorial Amtsbezirk Waltdorf/Groß Neundorf
  8. AGOFF Kreis Neisse
  9. Michael Rademacher: Kreis Neisse (poln. Nysa). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  10. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)