Pseudaelurus
Pseudaelurus | ||||||||||||
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Unterkiefer von Pseudaelurus im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Miozän | ||||||||||||
ca. 20 bis 10 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pseudaelurus | ||||||||||||
Gervais, 1850 |
Pseudaelurus ist eine der frühesten Katzenarten und lebte vor etwa 20–8 Millionen Jahren in Europa, Asien, Afrika (Saudi-Arabien) und Nordamerika. Er ist ein Nachfolger von Proailurus und gilt als Vorläufer sowohl der ausgestorbenen Säbelzahnkatzen als auch der heutigen Katzen. Man unterteilt die Gattung in die zwei Subgattungen Schizailurus und Pseudaelurus, die jeweils als Vorfahren der Felinen und Pantherinen beziehungsweise der Säbelzahnkatzen gelten.[1]
Die früheste und ursprünglichste Art war Pseudaelurus turnauensis aus dem frühen Miozän Europas und Afrikas, die etwa die Ausmaße einer Hauskatze erreichte und offenbar direkt aus der oligozänen Gattung Proailurus hervorging. Aus dieser Art entwickelten sich in Eurasien weitere Arten, wie die luchsgroße Art Pseudaelurus lorteti und die noch größere Art Pseudaelurus quadridentatus, die mit 30 kg Körpergewicht die Größe eines Pumas erreichte. Letztere zeigte darüber hinaus einen Trend zu verlängerten oberen Eckzähnen, weshalb man sie für einen Vorfahren der machairodontinen Säbelzahnkatzen hält. Überraschenderweise überlebte die früheste Art Pseudaelurus turnauensis bis vor 8 Millionen Jahren, wo sie in Deutschland nachgewiesen ist, während die später entstandenen Arten Pseudaelurus lorteti und Pseudaelurus quadridentatus etwa zwei Millionen Jahre früher ausstarben.[2]
Vor etwa 18,5 Millionen Jahren erreichte die Gattung auch Nordamerika, wo sie zunächst durch die größere Art Pseudaelurus validus und die kleinere erst 2003 beschriebene Art Pseudaelurus skinneri auftritt. Unter den späteren Nordamerikanischen Formen sind ebenfalls größere, wie Pseudaelurus intrepidus und Pseudaelurus marshi, sowie die kleine, schlanke Art Pseudaelurus stouti zu finden. In Nordamerika ist Pseudaelurus bis ins mittlere Miozän nachgewiesen. Einige größere Formen, die ursprünglich auch Pseudaelurus zugeschrieben wurden, werden heute Nimravides zugeordnet.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alan Turner: The Big Cats and their fossil relatives. Columbia University Press, New York 1997, ISBN 0-231-10228-3.
- ↑ Jordi Augusti: Mammoths, Sabertooths and Hominids 65 Million Years of Mammalian Evolution in Europe, Columbia University Press, 2002, ISBN 0-231-11640-3.
- ↑ Tom Rothwell: Phylogenetic Systematics of North American Pseudaelurus (Carnivora: Felidae). American Museum Novitates. Published by the American Museum of Natural History, New York, Number 2403, S. 1–64, May 2003. online.